Frank Martin wird neuer Amtsleiter
In Hückelhoven wird Frank Martin im Oktober Nachfolger von Jugendamtsleiter Ralf Schwarzenberg. Er stellte sich am Montag dem Jugendhilfeausschuss vor, der sich dann einstimmig für den Bewerber aus Roetgen entschieden hat.
HÜCKELHOVEN Weil Jugendamtsleiter Ralf Schwarzenberg zum Jahresbeginn das Jugendamt der Stadt Erkelenz übernehmen wird, hatte die Stadt Hückelhoven die Stelle neu ausgeschrieben. Aus acht Bewerbern wurden fünf zum Vorstellungsgespräch eingeladen, und das Gremium für Personalangelegenheiten hielt Frank Martin für den geeignetsten Kandidaten. Daher stellte auch nur er sich dem Jugendhilfeausschuss vor, und der sprach ein einstimmiges Votum aus. So kann Martin zum 1. Oktober die Leitung des Jugendamtes übernehmen.
Der 53-Jährige verfügt über vielseitige Erfahrungen mit Jugendarbeit. Der Diplom-Sozialarbeiter ist Verwaltungsleiter bei der Katholischen Hochschule (KathHO) Aachen. Begonnen hatte er bei der Stadt Aachen mit einem Verwaltungspraktikum, war beim Sozialwerk Aachener Christen dreieinhalb Jahre in einem Beschäftigungsprojekt damit befasst, jugendliche Erstantragssteller in Arbeit zu bringen. Bei der Arge hatte Frank Martin als Fallmanager mit Jugendlichen zu tun. Im Jugendamt der Stadt Aachen wirkte er an der Jugendhilfeplanung mit und baute eine Datenbank auf. In dieser Zeit war er auch Geschäftsführer des Jugendhilfeausschusses und stellvertretender Geschäftsführer im Schulausschuss. Vor drei Jahren kehrte er zur Hochschule zurück.
„Es hat mich sehr gereizt, wieder in die Kinder- und Jugendhilfe zu gehen“, begründete Frank Martin seine Motivation, sich bei der Stadt Hückelhoven zu bewerben. Er habe Lust, etwas Neues, Fruchtbares und Aktives zu tun. Das Jugendamt hier hatte vor 17 Jahren Ralf Schwarzenberg aufgebaut, und Martin ist sicher, „dass ich auf ein gut bestelltes Feld komme“. Vor fünf Jahren war er noch täglich mit dem Fahrrad aus Richtung Eifel von Roetgen aus zu seiner Aachener Dienststelle gefahren, was künftig freilich nicht mehr möglich sein wird. In seiner Heimatgemeinde ist Martin im Heimatund Geschichtsverein aktiv, bei der DLRG-Ortsgruppe Stolberg unterrichtet er Kinderschwimmen.
Mit Bürgermeister Bernd Jansen hat Martin eines gemeinsam: Auch er hat Zimmermann gelernt bis zum Meisterbrief und zehn Jahre in dem Handwerk gearbeitet. Mit 31 Jahren begann Martin sein Studium, und die Erfahrungen aus Handwerk und Studium haben ihm nach eigener Aussage auf seinem Berufsweg sehr geholfen.
Einige Jugendamtsmitarbeiter verfolgten auf den Zuschauerplätzen die Vorstellung des künftigen neuen Amtsleiters. Er freue sich auf gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe und wolle in einen guten Dialog mit den Kollegen treten, sagte Frank Martin und versicherte, er lege „keinen Wert darauf, als großer Zampano aufzutreten“. Für die nahe Zukunft sieht der künftige Amtsleiter vor allem zwei Herausforderungen: immensen Ausbaubedarf im Kita-Bereich, wo auch personell Nachwuchs für die U3-Betreuung gebraucht werde, sowie die Hilfen zur Erziehung und Frühe Hilfen. Einen Fokus will Martin auf die offene Jugendarbeit legen, die nach seiner Meinung unter dem Ausbau der OGS-Betreuung gelitten hat. Er wolle nicht alles neu strukturieren, sagte der künftige Amtsleiter, sondern überlegen, „was kann man Gutes mitnehmen“. Vor seinem Wechsel nach Erkelenz will Ralf Schwarzenberg die ersten Schritte des Neuen im Jugendamt noch begleiten.