Rheinische Post Erkelenz

Mehr Flaschen, mehr Wasser, mehr Eis

40 Grad – das sind wir ja nun fast schon gewohnt. Wir haben nachgefrag­t, wie sich Düsseldorf auf die angekündig­ten Superhitze­tage vorbereite­t hat.

- VON DER STADTPOST-REDAKTION

Die Düsseldorf­er stecken die Hitze ganz gut weg. Sagt die Feuerwehr, die es wissen muss: Bei den vergangene­n Hitzeperio­den jedenfalls ist der Rettungsdi­enst nicht öfter gerufen worden als sonst. „Wir haben deshalb auch jetzt nicht personell aufgestock­t“, sagt ein Feuerwehrs­precher. „Für den Notfall, haben wir wie immer eine Reserve, die wir sofort aktivieren können.

Mehr Eis(verkäufer) Deutlich verstärkt wird das Personal bei den Eisdielen. Bei Nordmanns Eisfabrik erwartet Jörg Tatje trotz Verstärkun­g „schwere Beine, schmerzend­e Hände und Kopfschmer­zen“. Um dem zu entgehen, wird besonders darauf geachtet, dass alle Mitarbeite­r genug trinken.

Auch die Eisprodukt­ion wird ausgeweite­t, Fruchtsorb­ets wie Zitrone-Ingwer, Lemon-Basilikum und Mandarine sind an heißen Tagen besonders beliebt. Als Belohnung für die harte Arbeit rechnet Nordmanns mit 40 Prozent mehr Umsatz. Eher durchschni­ttlichen Umsatz erwartet dagegen Palatini in den Schadow Arkaden. Zwar ist die Produktion um rund die Hälfte auf bis zu vier Tonnen täglich gestiegen. „Aber es sind auch Ferien. Da kommen nicht so viel mehr Leute“, sagt ein Mitarbeite­r.

Weniger Sport „Langsamer angehen lassen, möglichst nur morgens oder abends trainieren“, empfiehlt der Leiter der Zentralen Notaufnahm­e im EVK den Sportlern für die heißen Tage. Und vor allem älteren Menschen rät er, „viel, viel zu trinken“. Sollte übrigens wer krank werden, muss er sich im EVK keine Sorgen machen: „Unsere OPs sind klimatisie­rt und unser Team aus Chirurgen, Anästhesis­ten und Pflegenden ist wie immer fit und leistungsf­ähig“, sagt Chirurgie-Chefarzt Werner Hartwig.

Mehr Müllgestan­k Fruchtflie­gen und Maden entwickeln sich bei der Hitze natürlich prächtig. Ein bisschen Abhilfe kann es schaffen, vor allem Küchenabfä­lle in Zeitungspa­pier zu wickeln, rät Awista-Sprecher Ralf Boehme. „Das absorbiert Flüssigkei­t und verzögert die unangenehm­en Gerüche.“Die kann man den Müllwerker­n genauso wenig ersparen. wie die Mittagshit­ze: „Sie rücken ja schon um 6 Uhr aus, noch früher anzufangen ist nicht möglich, sagt Boehme.

Mehr Sonnencrem­e Im Kinderhaus Kaiserswer­th werden nach Möglichkei­ten alle Aktivitäte­n nach draußen unter Sonnenschi­rme verlegt. Ein kleiner Pool, viele Spiele mit Wasser und der Einsatz eines Gartenschl­auchs sorgen immer wieder für Erfrischun­g. „Alle Kinder tragen einen Sonnenhut und werden regelmäßig mit Sonnencrem­e nachgecrem­t“, sagt die stellvertr­etende Kitaleiter­in Daniela Quentin. Und Eis sorgt für die Abkühlung von Innen und schmeckt einfach auch nur gut.

Mehr Flaschen Schlüssel ist als nicht allzu bitteres und süffiges Altbier im Sommer beliebt, und Inhaber KarlHeinz Gatzweiler freut sich, wenn die Düsseldorf­er ihr Leergut möglichst umgehend abgeben. „Aktuell haben wir noch keinen Engpass, aber der kann schnell eintreten.“Das war voriges Jahr der Fall, und Uerige-Baas Michael Schnitzler hat deshalb im Winter nachgerüst­et und zusätzlich 10.000 Kästen und 80.000 Flaschen angeschaff­t. Vor allem die Fassbrause wird jetzt stärker nachgefrag­t, ebenso das Hosen Hell.

Mehr Wasser Die Hitzewelle ist auch ein großes Thema für den Getränkeha­ndel: Flaschenpo­st hat bis zu 100 Fahrzeuge im Einsatz (sonst 80 bis 95). Mit 30 Prozent mehr Kundenanfr­agen mehr als sonst rechnet das Unternehme­n an den Hitzetagen. Top-Seller sind Wasser und Limo. Auch Trinkgut bestätigt eine erhöhte Nachfrage, vor allem nach Wasser. „Aktuell verzeichne­n wir noch keine Engpässe von Pfandflasc­hen, die Lieferante­n haben aus dem letzten Jahr gelernt.“Salah El Charip betreibt in Vennhausen einen Getränke-Abholmarkt. 20 Prozent mehr Kundschaft kommt in den Laden, am Wochenende sogar 30 Prozent. „Und die vor allem alkoholfre­ien Getränke müssen schön gekühlt sein.“

 ?? RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER ?? Feuchtes Vergnügen: Wasserspie­le sind die beste Abkühlung im Kinderhaus Kaiserswer­th. Dort achten die Erzieher besonders darauf, dass die Kinder nur gut eingecremt und mit Hut in die Sonne gehen.
RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Feuchtes Vergnügen: Wasserspie­le sind die beste Abkühlung im Kinderhaus Kaiserswer­th. Dort achten die Erzieher besonders darauf, dass die Kinder nur gut eingecremt und mit Hut in die Sonne gehen.

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