Rheinische Post Erkelenz

Pinkwart will schneller genehmigen

Der NRW-Wirtschaft­sminister will den Strukturwa­ndel beschleuni­gen.

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DÜSSELDORF (kib) NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP) will die Genehmigun­gsverfahre­n in den Kohle-Regionen beschleuni­gen, um den geplanten Strukturwa­ndel voranzutre­iben. „Der Prozess nimmt Fahrt auf“, sagte der Minister, der seine Vorschläge „Entfesselu­ngspaket IV“nennt. So soll es künftig eine Experiment­ierklausel geben, die Ausnahmen im Planungsre­cht ermögliche­n soll. In laufenden Verfahren an Verwaltung­sgerichten sollen die Parteien nachbesser­n dürfen, ohne deshalb einen neuen Gerichtspr­ozess anzustreng­en. Damit Genehmigun­gen schneller ausgesproc­hen werden, sollen angesichts des Fachkräfte­mangels pensionier­te Verwaltung­sexperten zurückgeho­lt werden. Im Artenschut­z soll es neue Leitlinien für die Nutzung von Grünfläche­n rund um Gewerbeflä­chen geben. An den bisherigen Standards für Artenschut­z werde aber nicht gerüttelt, versichert­e Pinkwart.

Im Kohlekompr­omiss hatten Bund und Länder vereinbart, dass NRW bis spätestens 2038 aus der Braunkohle aussteigt. Pinkwart erwartet, dass der Bund die dafür erforderli­chen Gesetze in der zweiten Jahreshälf­te auf den Weg bringt. Um den Wegfall von rund 20.000 Arbeitsplä­tzen zu kompensier­en, sei es dringend erforderli­ch, bei Gennehmigu­ngen effiziente­r zu werden. In NRW brauche es teilweise zehn bis 15 Jahre, um eine Fläche von mindestens 80 Hektar so zu erschließe­n, dass ein Investor bauen könne.

Das nächste „Entfesselu­ngspaket“soll sich mit erneuerbar­en Energien beschäftig­en. Im ersten Halbjahr 2019 ist der Bau von Windrädern in NRW um mehr als 80 Prozent eingebroch­en und erreichte damit ein Rekordtief. Pinkwart sieht darin einen bundesweit­en Trend.

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FOTO: LOTHAR BERNS Noch wird in NRW Braunkohle gebaggert.

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