Rheinische Post Erkelenz

Zverev gewinnt – und trennt sich von Trainer Lendl

Deutschlan­ds Tennisstar Alexander Zverev steht bei seinem Heimatturn­ier in Hamburg im Halbfinale. Doch er musste gewaltig kämpfen.

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HAMBURG (dpa) Unbeeindru­ckt von den Berichten um die Kündigung seines Trainers Ivan Lendl hat Alexander Zverev bei seinem Tennis-Heimspiel in Hamburg mit einer Energielei­stung das vorzeitige Aus gerade noch abgewendet. Immer wieder angefeuert vom Publikum schaffte der 22-Jährige am Freitag im Viertelfin­ale gegen den Serben Filip Krajinovic nach einem deutlichen Rückstand die Wende und zog mit einem 2:6, 7:5, 6:2-Erfolg zum zweiten Mal nach 2014 in seiner Heimatstad­t ins Semifinale ein.

Noch auf dem Platz machte er wieder eine Liebeserkl­ärung an seine Fans. „Das war ein Riesenhigh­light, weil ich vor Euch gespielt habe. Ohne Euch hätte ich es nicht geschafft“, sagte Zverev. „Ihr habt mich durch das Match gepusht.“Zverev lag bereits mit 2:5 im zweiten Satz zurück, kämpfte sich aber wieder heran. Er ließ sich auch nicht von einem Notfall auf der Tribüne Ende des zweiten Durchgangs irritieren. Eine Dame war in der Hitze zusammenge­brochen und musste ärztlich versorgt werden. Der Lokalheld gewann den Satz und verwandelt­e im entscheide­nden Abschnitt nach 2:21 Stunden den ersten Matchball.

Im Halbfinale trifft der an Nummer zwei gesetzte ATP-Final-Champion Zverev auf den Vorjahress­ieger Nikolos Bassilasch­wili. Der Georgier siegte 6:2, 6:3 gegen den Franzosen Jérémy Chardy. „Es wird nicht einfach. Aber ich werde alles auf dem Platz geben, um auch ins Finale zu kommen“, sagte Zverev. Konkurrent Dominic Thiem ist hingegen raus. Der top-gesetzte Österreich­er scheiterte am russischen Außenseite­r Andrej Rubljow 6:7 (3:7), 6:7 (5:7).

Der 22 Jahre alte Hamburger Zverev bestätigte nach dem Halbfinal-Einzug beim ATP-Turnier, dass er die Zusammenar­beit mit Trainer Ivan Lendl beendet habe. „Es ist vorbei. Wir hatten verabredet, es nach dem Turnier zu verkünden“, sagte der Weltrangli­sten-Fünfte. In der Nacht zu Freitag hatte es in den USA Medienberi­chte über die Trennung gegeben. „Ich war etwas überrascht, dass ich das über die Presse erfahren habe. Das war komisch für mich“, sagte Zverev und betonte „großen Respekt“für den 59 Jahre alten Ex-Profi. Lendl zählte seit August 2018 zum Trainertea­m.

Eine Woche zuvor hatte Zverev seinen Teilzeit-Coach noch öffentlich kritisiert und beklagt, dass dieser sich nicht auf seine Arbeit konzentrie­re. In Hamburg wird Zverev von seinem Vater Alexander Zverev senior betreut.

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FOTO: AP Ivan Lendl bei einem Zverev-Spiel bei den US-Open.

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