Wegberg benötigt ein Konzept für Orte der Begegnung
Die Freiwillige Feuerwehr aus Hückelhoven stellte am vergangenen Wochenende – stellvertretend für alle Wehren – eindrucksvoll unter Beweis, wie wichtig dieses Ehrenamt ist. Vor hatten die Wehrleute, bei einem Tag der offenen Tür für die Bürger erfahrbar zu machen, wie hart ihr Job ist. Schnell stellten die Besucher fest, wie anstrengend es ist, in Arbeitskleidung einen 25 Kilogramm schweren Spreizer zu bedienen, um Menschen aus einem
verunglückten Auto zu befreien, oder was es heißt, unter Atemschutz rund 35 Kilogramm zusätzlich zum eigenen Gewicht tragen zu müssen. Als eindrucksvoll erlebten die Besucher vor allem aber, dass die Feuerwehr den Tag der offenen Tür vorbereitet hatte und in den Stunden zuvor zugleich 40 Mal wegen der Wetterkapriolen hatte ausrücken müssen. Das verdiente ebenso Respekt wie die Einsatzzahlen, die in den Bereichen technische Hilfeleistungen, Trockenheit und Wasserschäden stetig zunehmen – und von Menschen im Ehrenamt zum Wohle der Menschen bearbeitet werden.
Nahtlos an die vergangene Woche knüpft sich in Wegberg an, dass die Stadt jetzt auch für die Gastronomie in der Wegberger Mühle einen neuen Pächter suchen muss. Nachdem bekannt geworden war, dass im Rathaus bis zum Jahresende ein Konzept für das Forum erstellt werden muss, um die Bürgerhalle in Eigenregie fortzuführen, weil der Stadtrat die Konzepte potenzieller Pächter als nicht ausreichend bewertet hatte, muss die Stadt jetzt auch noch einen neuen Pächter für die nahegelegene Wegberger Mühle finden. Nach zehn Jahren verlässt das Café Samocca die Räume im Februar 2020, teilt die Lebenshilfe Heinsberg als Pächterin mit. Für die
Orte der Begegnung im Stadtzentrum sind das keine guten Nachrichten.
Schlechte Nachrichten hatte in dieser Woche auch die Stadt Erkelenz zu melden. Das Parkhaus hinter dem Bahnhof, das um eine Etage erweitert worden ist, kann in den oberen Stockwerken weiterhin nicht freigegeben werden. Dadurch fehlen rund 400 Parkplätze. Die Stadt stoppte die Markierungsarbeiten, weil die ausführende Firma die Buchten falsch bemessen hatte: Einige sollen 50 Zentimeter schmaler als andere sein. Jetzt arbeitet die Firma nach und schaut die Stadt ganz genau hin, in der Hoffnung, einen Rechtsstreit umgehen zu können. Das nämlich könnte die Freigabe der Parkplätze noch weiter verzögern.
andreas.speen@ rheinische-post.de