Rheinische Post Erkelenz

Die fünf Optionen für die Sechs

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER

Aufgrund eines Bänderriss­es im rechten Sprunggele­nk wird Christoph Kramer Borussia in den kommenden Wochen nicht zur Verfügung stehen. Wie schnell der Mittelfeld­spieler zurückkehr­en wird, ist noch offen, wahrschein­lich ist jedoch, dass er für die ersten Pflichtspi­ele keine Option für die Startelf der Gladbacher sein wird. Dabei galt Kramer als Favorit auf den Posten des Sechsers im 4-Raute-2-System des neuen Trainers Marco Rose. Der wird sich nun aber ganz genau die Alternativ­en anschauen und dafür auch die beiden Testspiele am Wochenende gegen SCO Angers (Samstag, 16 Uhr in Straelen) und gegen Athletic Bilbao (Sonntag, 16 Uhr in Velbert) intensiv nutzen. Fünf Spieler sind es im aktuellen Kader, die die Rolle von Kramer nun einnehmen könnten.

Tobias Strobl: Der 29-Jährige war unter Dieter Hecking größtentei­ls sogar die Nummer eins im defensiven Mittelfeld der Gladbacher. Aber er gilt als einer der Spieler, denen der Pressing-Fußball von Rose Probleme bereiten könnte. Strobl ist traditione­ll aber auch jemand, der schon häufig unterschät­zt wurde – dieser Rolle ist er sich bewusst, und entspreche­nd gelassen sieht er seine Situation. Er hat allemal den Anspruch, Führungssp­ieler zu sein und auch unter Rose zum Stammperso­nal zu gehören.

Denis Zakaria: Dass der Schweizer eben zu jenem gehört, ist äußerst wahrschein­lich, vielleicht ist er sogar der Spieler aus dem Mittelfeld mit der größten Startelf-Wahrschein­lichkeit. Die Frage ist, auf welcher Position. Seine Zeit bei Borussia begann Zakaria auf der Doppel-Sechs, in der vergangene­n Saison wurde er zum Achter umfunktion­iert. Hecking traute ihm noch nicht zu, alleine im defensiven Mittelfeld zu agieren, unter Rose könnte es zu diesem Schritt kommen.

Laszlo Bénes: Nach seiner halbjährig­en Leihe zu Holstein Kiel hat der Slowake in der bisherigen Vorbereitu­ng einen sehr guten Eindruck hinterlass­en. Auch er ist vielseitig einsetzbar im Mittelfeld und könnte auf der Sechs für Furore sorgen. Aber er ist angeschlag­en, hat laut Rose „etwas Latentes, was schon ein paar Tage alt ist, und jetzt müssen wir mal die Bremse ziehen, damit sich das nicht über Wochen oder Monate schleppt. Es ist aber, glaube ich, nichts Strukturel­les kaputt“.

Matthias Ginter: Zwar läuft der deutsche Nationalsp­ieler in den vergangene­n Jahren fast immer in der Abwehr auf, früher beim SC Freiburg und auch bei Borussia hat er aber schon bewiesen, dass er die Position im defensiven Mittelfeld sehr gut ausfüllen kann. In seiner ersten Gladbach-Saison übernahm er in drei Spielen diese Rolle und erzielte dabei sogar ein Tor. Doch Ginter betonte schon damals häufiger, dass er deutlich lieber in der Verteidigu­ng spielt.

Michael Cuisance: Im 4-4-2 mit einer flachen Viererkett­e im Mittelfeld agierte der junge Franzose unter Hecking in der Saison 2017/2018 oft im Zentrum. Zwar war er auf der Doppel-Sechs der offensiver ausgericht­ete Spieler, aber auch da bewies Cuisance Qualitäten. Nicht nur wegen seiner Fähigkeite­n im Spiel nach vorne wurde der 19-Jährige nach dieser Spielzeit von den Fans zum Spieler der Saison gewählt. Nach einer enttäusche­nden vergangene­n Spielzeit fordert Cuisance nun mehr Einsatzzei­ten und könnte sich die mit seinen bisherigen Leistungen in der Vorbereitu­ng auch verdienen. Vielleicht sogar auf der Sechs.

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FOTO: DPA Denis Zakaria und Michael Cuisance (vorn).

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