Rheinische Post Erkelenz

Vorfahrt für Radfahrer auf dem RS1

Erst an der Ampel anhalten. Dann an der Kreuzung gucken. Beim Radfahren in der Stadt kommt man oft nur langsam voran. Ganz anders ist das auf dem RS1.

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So viel Platz! Entspannt fahren Christian Weirich und seine Kollegin Maria Wagener mit ihren Fahrrädern nebeneinan­der. Dabei können sie gemütlich quatschen. Unterwegs sind sie auf dem neuen Radschnell­weg Ruhr bei Mülheim. Der wird auch RS1 genannt und ist deutlich breiter als normale Radwege. Die beiden arbeiten bei einem Verband, der den RS1 mit plant. Wenn er fertig ist, soll der Radschnell­weg durch zehn Städte im Ruhrgebiet führen. Abends und nachts ist der RS1 gut beleuchtet und im Winter wird gestreut. „Radfahren soll hier einfach schön sein“, sagt Christian Weirich. Manche Leute sagen sogar, dass der RS1 eine Autobahn für Fahrradfah­rer ist. Dieses Wort gefällt Maria Wagener nicht. „Man soll hier nicht rasen, sondern zügig und sicher fahren können“, sagt sie. Damit das gut geht,

werden für den RS1 zum Teil sogar eigene Wege gebaut. Zum Beispiel verläuft er in Mülheim auf einer stillgeleg­ten Bahnstreck­e. „Und wenn der RS1 doch mal an der Straße entlangfüh­rt, haben die Fahrradfah­rer viel Platz“, erklärt Maria Wagener. Im Moment klappt das noch nicht überall. Denn der RS1 ist noch nicht fertig. Bisher sind 14 Kilometer der geplanten 100 Kilometer gebaut. Wann der Radschnell­weg fertig sein soll, können die Planer noch nicht genau sagen. Dem Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) dauert das alles viel zu lange. Der Club setzt sich für Radfahrer ein. „Es ist schlimm, dass es so gar nicht weitergeht“, sagt Christina Wolff von dem Club.

Woran liegt das? „Wir wollen mit allen sprechen, die Sorgen haben“, sagt Maria Wagener. An diesem Morgen sind schon 497 Radfahrer über den Radschnell­weg bei Mülheim gedüst. Das zeigt die Zählstatio­n an, die mitten auf dem Radweg steht. Maria Wagener und Christian Weirich hoffen, dass bald noch viel mehr Leute vom Auto aufs Fahrrad umsteigen. dpa

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FOTO: DPA Der Radschnell­weg Ruhr ist breiter als normale Radwege.
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