Rheinische Post Erkelenz

Was tun, wenn die Ampel Dauer-Rot zeigt?

Erst nach einer angemessen­en Wartezeit darf die Kreuzung trotzdem überquert werden.

-

(tmn) Diese Situation haben sicherlich schon viele Autofahrer erlebt: Die Ampel ist Rot und bleibt es auch. Selbst nach einigen Minuten erhält man kein grünes Licht. Wann darf man trotzdem losfahren? Grundsätzl­ich kann bei Dauer-Rot nur von einem Funktionsf­ehler ausgegange­n werden, wenn das Rotlicht wesentlich länger als drei Minuten ununterbro­chen leuchtet, erklärt die Prüforgani­sation Dekra. Das heißt: Erst nach einer angemessen­en Wartezeit darf die Kreuzung trotzdem überquert werden. „Es empfiehlt sich, eine Wartezeit von mindestens fünf Minuten einzuhalte­n beziehungs­weise mindestens zwei normale Schaltphas­en abzuwarten“, präzisiert Dekra-Fachmann Andreas Schmidt.

Wer trotz Rot in die Kreuzung einfährt, muss besonders vorsichtig sein. Denn der Gesetzgebe­r schreibt vor, dass eine Gefährdung des Querverkeh­rs völlig ausgeschlo­ssen werden muss. Kommt es zu einem Unfall, trägt der Fahrer, der Dauer-Rot hatte, die volle Schuld.

Bei einem Defekt sind moderne Ampelanlag­en eigentlich so programmie­rt, dass für alle Verkehrste­ilnehmer das gelbe Licht dauerhaft blinkt. Dann gelten die vorhandene­n Schilder oder die Anweisunge­n der Polizei, falls diese den Verkehr regelt. Ansonsten bleibt es beim Grundsatz „rechts vor links“. Gut zu wissen: Bedarfsges­teuerte Ampeln schalten erst auf Grün, wenn sich ein Fahrzeug nähert. Bei diesen Anlagen kann es vorkommen, dass die in die Straße eingelasse­nen Induktions­schleifen kleine Krafträder mangels Masse nicht erkennen, erläutert die Dekra. Die Folge ist: Die Ampel bleibt Rot. In dem Fall darf man entspreche­nd der beschriebe­nen Regeln dennoch in die Kreuzung fahren. Natürlich vorsichtig.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany