Neuer Master zu Herkunft und Besitz von Kulturgütern
BONN (RP) Einen neuen Masterstudiengang im Fach Kunstgeschichte bietet die Universität Bonn ab dem Wintersemester 2019/20 an: „Provenienzforschung und Geschichte des Sammelns“. Provenienzforschung untersucht die Herkunft und Besitz-Geschichte von Kulturgütern im jeweiligen historischen Kontext. Sie gehört seit jeher zum Methodenkanon der Kunstwissenschaft. Themen wie NS-Raubkunst, Cornelius Gurlitt und koloniale Kulturgüter haben Provenienzforschung in den Fokus des öffentlichen wie fachlichen Interesses gerückt. Damit verbunden ist ein weltweit gewachsenes Bewusstsein für das Kulturerbe, dessen Definition und Schutz. Ein weiterer Studienschwerpunkt ist die Geschichte des privaten und institutionellen Sammelns. In den Blick genommen werden alle Epochen und Regionen.
„Das Team der Lehrenden ist international besetzt und hinsichtlich seiner Größe und unterschiedlichen Fachkompetenzen weltweit einzigartig“, sagt Christoph Zuschlag, Inhaber der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Professur für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart. Der Pflichtbereich des Studiengangs setzt sich aus Modulen in den Bereichen Kunstgeschichte und Rechtswissenschaften sowie dem wissenschaftlichen Kolloquium zusammen. Neben grundlegendem Wissen zur Provenienzforschung und zum Bürgerlichen Recht wird Fachwissen zur Translokation von Kunst- und Kulturgütern, zur Geschichte des Sammelns und des Kunstmarktes sowie zu Rechtsfragen des Kunsthandels und Kulturgutschutzes vertieft.
In einem Ergänzungsbereich können die Studierenden einen thematischen Schwerpunkt auf Kunstgeschichte, Geschichte, Museumsstudien, Kultursoziologie, Postkolonialismus oder Volkswirtschaftslehre legen oder die Wahlpflichtmodule nach individuellen Interessen belegen.
Der Studiengang beginnt jeweils zum Wintersemester. Bewerbungen sind ab sofort und noch bis zum 2. September möglich. Zugangsvoraussetzung ist ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss in Kunstgeschichte oder einem verwandten Fach mit mindestens 60 Leistungspunkten im Fach Kunstgeschichte. Unterrichtssprache ist Deutsch, Englischkenntnisse werden vorausgesetzt, eine weitere Fremdsprache wird empfohlen. Für den Ergänzungsbereich Postkolonialismus sind zusätzlich Spanischkenntnisse Voraussetzung.
Info unter www.khi.uni-bonn.de