Diese Reform ist überfällig
In fast allen Mannschaftssportarten, die einen regulären Spielbetrieb mit Auf- und Abstiegen unterhalten, wird in der Spielklassenstruktur auf die sogenannte Ligapyramide zurückgegriffen: Ganz unten, an der breiten Basis, spielen die meisten Teams in vielen Staffeln, und je höher man kommt, desto spitzer wird’s. In der höchsten Spielklasse gibt’s dann nur noch eine Staffel, die Eliteliga eben. Dieser pyramidenmäßige Aufbau ist auch völlig sinnvoll, weil am Leistungsgedanken orientiert – und hat sich auch überall sehr bewährt.
Ein geradezu klassisches Beispiel dafür ist die Struktur auf Verbandsebene des Fußball-Verbands Mittelrhein: Da gibt’s die eingleisige Mittelrheinliga als höchste Klasse, darunter zwei Landesliga-Staffeln, darunter wiederum vier Bezirksliga-Staffeln – ein 1-2-4-System also mit einer jeweiligen Verdopplung nach unten.
Im Fußballkreis Heinsberg ist das dagegen grundsätzlich anders. Oben thront die eingleisige A-Liga, darunter gruppieren sich die B-, C- und D-Liga mit jeweils drei Staffeln – ein 1-3-3-3 also. Von einer Pyramide kann da beim besten Willen nicht gesprochen werden, geht’s schon in der zweithöchsten Klasse mächtig in die Breite – mit den entsprechenden Folgen: Das Niveau ist total verwässert, von einer Leistungsdichte kann keine Rede sein, da sich dort zu viele Teams mit sehr unterschiedlicher Spielstärke tummeln.
Genau das ist auch dem „TO“Josef Küppers verständlicher Weise schon lange ein Dorn im Auge. Von daher ist die Reform, die er nun durchführen wird, vor allem eines: überfällig. Sie wäre – völlig unabhängig von der Einführung der D-Liga – auch schon 2017 richtig gewesen. Da hatte Küppers, von Natur aus ein harmonieliebender und netter Mensch, auf inständiges Bitten der Vereine davon jedoch noch abgesehen – gegen seine eigene Überzeugung. So lieb ist der Mann diesmal nicht mehr – und das ist auch richtig so.