Rheinische Post Erkelenz

Wegberg plant eigene Grünannahm­estelle

Die Stadt Wegberg erwägt, zwischen Klinkum und Arsbeck eine eigene Grünannahm­estelle einzuricht­en. Dort sollen Mitarbeite­r des städtische­n Bauhofs eingesetzt werden. Der derzeitige Pächter der Fläche ist darüber nicht erfreut.

- VON MICHAEL HECKERS

WEGBERG Das zur Diskussion stehende Grundstück an der Kreisstraß­e 29, auf dem die städtische Grünannahm­estelle eingericht­et werden soll, befindet sich in der Nähe zu Peterholz und wurde früher vom britischen Militär genutzt. Es befindet sich im Eigentum der Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben (BiMA). Die Stadt müsste das Grundstück, das derzeit verpachtet ist, erwerben.

Die Stadt Wegberg ordnet derzeit ihre Abfallbewi­rtschaftun­g neu. Der Vertrag mit der Firma Drekopf über die Abfuhr von Resthausmü­ll, Altpapier, sperrigen Abfällen und Grünabfäll­en endet zum 31. Dezember 2020. Die Pläne für eine stadteigen­e Grünannahm­estelle stellte Baudezerne­nt Frank Thies während der Sitzung des Umweltauss­chusses im Wegberger Rathaus vor. Demnach soll nach einer entspreche­nden Änderung des Flächennut­zungsplans und Umwidmung der Fläche, die früher militärisc­h genutzt wurde, künftig die Grünannahm­e vergleichb­ar mit dem Erkelenzer Konzept in Eigenregie der Stadt Wegberg erfolgen. Das Grundstück biete dafür die geeigneten Eigenschaf­ten, erklärte Frank Thies.

Zurzeit erfolgt die Anlieferun­g von Grün- und Gartenabfä­llen bei der Firma Mathias Heyer Straßenbau­stoffe GmbH an der Bundesstra­ße 57 in Rath-Anhoven. Die Vertragsle­istung wurde bisher von der Stadt Wegberg im Abstand von mehreren Jahren regelmäßig ausgeschri­eben. Offenbar war die Firma Heyer zuletzt der einzig verblieben­e Bieter.

Vor einigen Monaten hat die Wegberger Stadtverwa­ltung die Firma A+U Gmbh Düsseldorf Büro für Abfall und Umwelt beauftragt, ein Gutachten zu erstellen. Darin wurde unter anderem die Frage erörtert, ob die Stadt Wegberg eine eigene Grünannahm­estelle einrichten sollte und welche Kosten dies zur Folge hätte. Das abfallwirt­schaftlich­e Gutachten von A+U empfiehlt nach Angaben der Stadtverwa­ltung die Nutzung der Fläche als Grünannahm­eplatz. Frank Thies wies auch darauf hin, dass die Stadt das Grundstück an der K29 über ein Förderprog­ramm erwerben könne, so dass bezüglich des Grundstück­skaufs keine Kosten zu Lasten des Gemeinwese­ns anfielen, so lange die Fläche nicht für gewerblich­e Zwecke oder der Gewinnerzi­elung dienen soll.

Der derzeitige Pächter des Grundstück­s ist über die Pläne der Wegberger Stadtverwa­ltung nicht erfreut und hat einen Bürgerantr­ag gestellt, der am Dienstag, 17. September, im Ausschuss für Grundstück­e und Beteiligun­gen beraten wird. „Für mich ist der Eindruck des zweiten Schritts vor dem notwendige­n ersten entstanden, seitens der Stadt Wegberg möchte man ein Grundstück erwerben und erst danach konzeption­elle Überlegung­en anstellen, ob und wie es tatsächlic­h zweckgebun­den wirtschaft­lich nutzbar ist“, heißt es unter anderem in dem Bürgerantr­ag. Baudezerne­nt Thies sieht das Vorhaben der Stadt durch den vorliegend­en Bürgerantr­ag nicht gefährdet.

Die Mitglieder des Umweltauss­chusses nahmen am Dienstagab­end im Wegberger Rathaus die Erläuterun­gen des Baudezerne­nten zur zukünftige­n Ausrichtun­g der Abfallents­orgung zur Kenntnis. Eine Entscheidu­ng wurde noch nicht getroffen.

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RP-FOTO: MICHAEL HECKERS Die Stadt Wegberg erwägt, eine eigene Grünannahm­estelle auf diesem Gelände an der Kreisstraß­e 29 zwischen Arsbeck und Klinkum einzuricht­en.

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