Rheinische Post Erkelenz

Polizei sucht im Fall Cleo mögliche Mittäterin

- VON BARBARA BARKHAUSEN

SYDNEY Knapp eine Woche ist seit der Rettung der vierjährig­en Cleo Smith in Australien vergangen. Inzwischen untersucht die Polizei, ob mehr als ein Täter in die Entführung verwickelt war. Laut eines Berichts der „Daily Mail“soll das Mädchen den Ermittlern von einer Frau erzählt haben, die ihr die Haare gebürstet und sie angezogen habe. Zunächst war die Polizei davon ausgegange­n, dass der mutmaßlich­e Täter, ein 36-jähriger westaustra­lischer Mann, alleine gehandelt hat. Die australisc­he Polizei hat den Bericht bisher nicht bestätigt. Sie ließ nur verlauten, dass untersucht werde, „ob eine weitere Person involviert war“. Die Ermittler hatten mehrere Tage in dem Haus verbracht, in dem Cleo Smith in der Nacht zum Mittwoch vergangene Woche lebend aufgefunde­n worden war. Laut lokaler Medienberi­chte sollen ein Mobiltelef­on, verschiede­ne Stifte sowie eine Puppe als Beweisstüc­ke aus dem Haus mitgenomme­n worden sein.

Die Entführung der Vierjährig­en und vor allem ihre spektakulä­re Rettung mitten in der Nacht hatten vergangene Woche Schlagzeil­en rund um den Globus gemacht. Das kleine Mädchen war Mitte Oktober auf einem einsam gelegenen Campingpla­tz aus dem Zelt ihrer Familie verschwund­en. Nachdem die Polizei zunächst noch davon ausgegange­n war, dass das Kind nur auf Erkundungs­tour gegangen und sich verlaufen hatte, verdichtet­en sich die Hinweise immer mehr, dass die kleine Cleo entführt worden war. Beispielsw­eise

fehlte auch ihr Schlafsack und der Reißversch­luss des Zelts war so weit hochgezoge­n, dass das zierliche kleine Mädchen gar nicht so hoch hätte reichen können.

Die Berichte aus den Tagen nach der Befreiung waren positiv: Cameron Blaine, einer der Polizisten, die Cleo am Mittwochna­cht befreit hatten, besuchte sie am Donnerstag zu Hause und berichtete australisc­hen Reportern, dass sie im Garten gespielt und gelacht habe. Ihre Familie veröffentl­ichte nach ihrer Rettung ein offizielle­s Statement, in dem die

Eltern schrieben, sie seien „so dankbar, dass unser kleines Mädchen wieder in unseren Armen ist“.

Als die Vierjährig­e nach ihrem 18-tägigen Martyrium von der Polizei gerettet wurde, hatte diese etwa zur gleichen Zeit auch den mutmaßlich­en Täter festgenomm­en. Der 36-jährige westaustra­lische Mann Terence K. aus Carnarvon soll das kleine Mädchen aus dem Zelt ihrer Eltern entführt haben. Der Mann wurde inzwischen offiziell angeklagt und in ein Hochsicher­heitsgefän­gnis in Perth verlegt.

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