Polizei sucht im Fall Cleo mögliche Mittäterin
SYDNEY Knapp eine Woche ist seit der Rettung der vierjährigen Cleo Smith in Australien vergangen. Inzwischen untersucht die Polizei, ob mehr als ein Täter in die Entführung verwickelt war. Laut eines Berichts der „Daily Mail“soll das Mädchen den Ermittlern von einer Frau erzählt haben, die ihr die Haare gebürstet und sie angezogen habe. Zunächst war die Polizei davon ausgegangen, dass der mutmaßliche Täter, ein 36-jähriger westaustralischer Mann, alleine gehandelt hat. Die australische Polizei hat den Bericht bisher nicht bestätigt. Sie ließ nur verlauten, dass untersucht werde, „ob eine weitere Person involviert war“. Die Ermittler hatten mehrere Tage in dem Haus verbracht, in dem Cleo Smith in der Nacht zum Mittwoch vergangene Woche lebend aufgefunden worden war. Laut lokaler Medienberichte sollen ein Mobiltelefon, verschiedene Stifte sowie eine Puppe als Beweisstücke aus dem Haus mitgenommen worden sein.
Die Entführung der Vierjährigen und vor allem ihre spektakuläre Rettung mitten in der Nacht hatten vergangene Woche Schlagzeilen rund um den Globus gemacht. Das kleine Mädchen war Mitte Oktober auf einem einsam gelegenen Campingplatz aus dem Zelt ihrer Familie verschwunden. Nachdem die Polizei zunächst noch davon ausgegangen war, dass das Kind nur auf Erkundungstour gegangen und sich verlaufen hatte, verdichteten sich die Hinweise immer mehr, dass die kleine Cleo entführt worden war. Beispielsweise
fehlte auch ihr Schlafsack und der Reißverschluss des Zelts war so weit hochgezogen, dass das zierliche kleine Mädchen gar nicht so hoch hätte reichen können.
Die Berichte aus den Tagen nach der Befreiung waren positiv: Cameron Blaine, einer der Polizisten, die Cleo am Mittwochnacht befreit hatten, besuchte sie am Donnerstag zu Hause und berichtete australischen Reportern, dass sie im Garten gespielt und gelacht habe. Ihre Familie veröffentlichte nach ihrer Rettung ein offizielles Statement, in dem die
Eltern schrieben, sie seien „so dankbar, dass unser kleines Mädchen wieder in unseren Armen ist“.
Als die Vierjährige nach ihrem 18-tägigen Martyrium von der Polizei gerettet wurde, hatte diese etwa zur gleichen Zeit auch den mutmaßlichen Täter festgenommen. Der 36-jährige westaustralische Mann Terence K. aus Carnarvon soll das kleine Mädchen aus dem Zelt ihrer Eltern entführt haben. Der Mann wurde inzwischen offiziell angeklagt und in ein Hochsicherheitsgefängnis in Perth verlegt.