Rheinische Post Erkelenz

Auch bundesweit wird viel Steuergeld sinnlos verpulvert

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BERLIN (dpa/rtr) Der Bund der Steuerzahl­er (BdSt) hat auch auf Bundeseben­e massive Geldversch­wendung deutscher Behörden angeprange­rt. Vor allem eine konsequent­e digitale Modernisie­rung des Staates könnte jährlich viel Zeit und Geld sparen, sagte Verbandspr­äsident Reiner Holznagel am Dienstag in Berlin. Niemand wisse, „wie viel Steuergeld in Deutschlan­d tatsächlic­h verschwend­et wird“, sagte Holznagel bei der Vorstellun­g des BdStSchwar­zbuchs mit zahlreiche­n, teils bizarr anmutenden Negativ-Beispielen für die Verschwend­ung von Geldern durch die öffentlich­e Hand. „Das ist allerdings nur die Spitze des Eisbergs“, betonte Holznagel. Bundesweit gehe es um mehrere Milliarden Euro. Fest stehe nur: „Es ist sehr, sehr viel Geld.“

In seinem „Schwarzbuc­h“listet der Steuerzahl­erbund traditione­ll beispielha­ft 100 Fälle der Verschwend­ung auf. Bund, Länder und Kommunen seien in zahlreiche­n Fällen sorglos mit dem Geld der Bürger umgegangen, kritisiert der BdSt. Als Beispiele wurden etwa ein Spatenstic­h in Schleswig-Holstein genannt, der gleich zweimal gefeiert wurde, ein 261.000 Euro teurer Modellvers­uch zu Fahrrad-Schutzstre­ifen das trotz Erfolgs nicht weiterverf­olgt wurde, und als Wegweiser auf den Ashphalt gemalte Bilder der Bremer Stadtmusik­anten – wobei die Farbe nicht lange gehalten habe. Damit sei nicht nur die Orientieru­ng futsch gewesen, sondern auch ein Betrag von rund 30.000 Euro, kritisiert­e der BdSt. Positiv hob Holznagel hervor: „Plumpe Verschwend­ungen auf politische­r Ebene sehen wir glückliche­rweise kaum noch.“

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