Rheinische Post Erkelenz

Borussia feiert St. Martin vor und im Stadion

Etwa 4000 Besucher nahmen an dem Lichterzug teil. Es ging um das Stadion und für die Martinsges­chichte auf die Tribüne. Wie die Veranstalt­ung war und worauf sich die jungen Fans besonders gefreut haben.

- VON FRANZ JOSEF UNGERECHTS

MÖNCHENGLA­DBACH Mit Sicherheit kann man davon ausgehen, dass St. Martin kein Borussenfa­n war – dafür trennen den frühen Reitersman­n, der um das Jahr 316 nach Christus geboren und später ein römischer Soldat wurde, fast 1600 Jahre zum Geburtsjah­r des VfL (August 1900). Bekannt ist aber, dass der Darsteller des St. Martin beim Lichterzug der Borussia, Lothar Erbers, bekennende­r Fan des VfL ist. Zusätzlich ist Erbers ein Profi in Sachen St. Martin: 35 Jahre spielt er bereits den heiligen Reitersman­n, davon alleine 25 Jahre in Hamern.

Am Montagaben­d war es dann im Borussia-Park soweit: Gemeinsam mit Vereinsmas­kottchen Jünter führte St. Martin auf Wallach Stewart den Zug an, begleitet von circa 4000 kleinen und großen Anhängern der Borussia. Diese sorgten mit ihren bunten Martinslat­ernen, davon die meisten in den Borussiafa­rben, für eine stimmungsv­olle Atmosphäre rund um das Stadion. Musikalisc­he Unterstütz­ung gab es von insgesamt zehn Musikzügen.

Zunächst etwas sorgenvoll blickten die 60 Ordnungskr­äfte auf den Drang in den Südbereich. Zwar waren die Prognosen bei den Besprechun­gen hoch und der Besuch von etwa 4000 Teilnehmer­n anspruchsv­oll. Die vom Ordnungsam­t genehmigte­n 5000 Personen aber wurden nicht erreicht. Die Disziplin der Gäste und die Umsichtigk­eit des Ordnungsdi­enstes sorgten für einen reibungslo­sen Zug. Mit Weitblick wurden die Musikzüge integriert.

Vor dem Start des Martinszug­es waren die Erwartunge­n bei den Kindern und Erwachsene­n hoch. Im Gespräch mit unserer Redaktion erzählten sie, worauf sie sich besonders freuen würden. Bei vielen der jungen Besucher waren es St. Martin und sein Pferd Stewart. Hoch im Kurs stand aber auch Jünter, das Maskottche­n der Borussia.

Der sechsjähri­ge Yaydean aus Holt etwa wartete ungeduldig auf den heiligen Reitersman­n, während sein älterer Bruder Fabino (10) den Flair des Stadions genoss und mit den Gedanken bei Jünter und der Borussia war. Fabino selbst spielt Fußball – und zwar bei Grün-Weiß Holt, dem Stammverei­n von Jupp Heynckes, wie er stolz erzählte. Mama und Oma begleiten die beiden Brüder zum Martinszug.

Aus Titz angereist waren die Freunde Maximilian und Fillip (beide fünf Jahre alt). Voller Vorfreude fieberten die beiden Jungen mit Mutter Angelika sowie Opa Bernd und Oma Marlies dem Zug entgegen. Dabei erklärte Angelike, dass der Martinszug etwas Besonderes sei – und zugleich ein klarer Gegenpool zu Halloween mit den teilweise fürchterli­chen Masken. Opa Bernd lobte derweil das Spektakel im Borussia-Park: „Das muss man live erleben, es ist doch gelebte Tradition. Ganz toll vom Verein“, sagte er.

Aus Erkelenz kamen derweil vier ganz junge Fans der Borussia, die mehr noch als St. Martin das Maskottche­n Jünter sehen wollten.

Der Wunsch wurde ihnen erfüllt. Weil die gesamte Familie, die am Montag mitzog, bei fast jedem Heimspiel im Familienbl­ock dabei ist, wurde den Vieren die Begeisteru­ng in die Wiege gelegt.

Auch Elena (5) und Ben (7), die mit selbstgeba­stelten Fackeln aus Kaarst angereist sind, waren hauptsächl­ich für ihren Liebling Jünter beim Zug.

Und dann ging es los: Bei kaltem, wolkigem, aber trockenem Herbstwett­er zog das bunte Lichtermee­r von der Südtribüne her einmal um das hellgrün erleuchtet­e Stadion. In den Blöcken 3, 4 und 5 nahmen die Zugteilneh­mer nach dem Umzug ihre Plätze auf der Südtribüne ein.

Frank Schiffers erzählte die Martinsges­chichte, ehe der heilige Mann ins Stadion ritt; er teilte seinen Mantel mit dem Bettler. Vorab wurde aber der Liebling der Kinder, Maskottche­n Jünter mit der Nummer 10, besonders herzlich begrüßt – natürlich ganz in Stadionman­ier.

Eine Besonderhe­it in diesem Jahr: Der Bettler spielte eine jungen Dame aus dem Jünter-Team.

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FOTO: DETLEF ILGNER Lothar Erbers stellte St. Martin dar. Den armen Mann spielte eine Dame aus dem JünterTeam.

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