Rheinische Post Erkelenz

Warum sich Funk deutlich vergrößert

Das Modegeschä­ft hat in dieser Woche seine neuen Räumlichke­iten im Stadtzentr­um eröffnet – auch wenn an der Fassade noch viel zu tun ist. Die Betreiber glauben weiterhin fest an den Einzelhand­el.

- VON KURT LEHMKUHL

Noch steht das Baugerüst vor dem Haus am Markt 6 in Erkelenz. Die Fassade des Gebäudes, in dem bis vor einigen Monate das Modehaus Claassen seinen Sitz hatte, ist noch nicht vollständi­g saniert. Das gilt nicht für das Innere. Hier wird wieder Mode angeboten: Die Familie Funk aus Erkelenz mit ihrer Funk Men GmbH hat die Geschäftsr­äume übernommen und modern ausgestatt­et. Seit diesem Mittwoch steht „Funk est. 2020“für die Kunden offen. Nicht nur das Innere und das Angebot für Frauen und Männer soll sie überrasche­n. Schon der Eingang ins Geschäft wird für Staunen sorgen: Die gusseisern­en Türpfosten sind aus der Versenkung wieder aufgetauch­t und zieren den Zugang zu dem Landelokal.

Es ist kein Neuanfang für Funk. Vor knapp zwei Jahren hat Armin Funk an der Aachener Straße den ersten Concept-Store „Funk Men and More“eröffnet. Auf einer Verkaufsfl­äche von rund 65 Quadratmet­ern wurde in Erkelenz gestartet. Schon bald wuchs die Erkenntnis, dass der Standort an der Aachener Straße zu klein und wegen der zwei Stufen zum Eingang nicht optimal war. Die Suche nach einem anderen Ladenlokal begann. „Erkelenz hat Potenzial“, so die übereinsti­mmende Meinung von Armin, Andrea und Niklas Funk, die sich bewusst für die Stadt entschiede­n haben. Wie der Zufall es wollte, kam es zu einer Begegnung mit dem Makler, der das ehemalige Modehaus Claassen nach dem Umbau vermitteln sollte. Funk griff sofort zu und unterzeich­nete einen langfristi­gen Mietvertra­g.

Die Umbaumaßna­hmen in der Innenstadt und im Gebäude schrecken nicht ab. „Wir werden eine

schöne Innenstadt bekommen“, meint Funk, auch wenn es gelte, eine gewisse Durststrec­ke zu überwinden. Gerne hätte Niklas Funk das Modegeschä­ft früher eröffnet. Verzögerun­gen bei den Bauarbeite­n verhindert­en dies. Nachdem Ende April der Standort an der Aachener Straße aufgegeben wurde, dauert es mit der Eröffnung bis Ende August. Auf 220 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche wird moderne Mode angeboten; „für Jedermann“, wie Niklas Funk deutlich betont. Das offizielle Eröffnungs­wochenende ist ab dem 15. September vorgesehen.

Die Bauaktivit­ät vor der Ladentür bekümmern Armin und Niklas Funk ebenso wenig wie die Unkenrufe, der Einzelhand­el habe keine rosige Zukunft. „Der inhabergef­ührte Einzelhand­el hat immer eine Chance“, meint Funk junior, trotz des OnlineHand­els. Aber dort gebe es nicht das, was es im Geschäft gibt: persönlich­e, individuel­le Beratung zu fairen

Preisen. „Unser Service ist nicht schlechter als beim Online-Handel“, ergänzt Funk senior und nennt seine Pluspunkte: „Mit uns kann man reden. Wir können gemeinsam mit dem Kunden Lösungen finden.“

Für ihn sind drei Punkte ausschlagg­ebend, die für das Geschäft in Erkelenz sprechen: die gute Lage am Markt, der Service für die Kunden und das Sortiment. Dadurch entstünden automatisc­h eine Kundenbind­ung und eine Beziehung.

„Wir haben uns bewusst gegen Discounter-Ware entschiede­n.“

Zeit seines Lebens ist Funk in der Bekleidung­sbranche tätig. Ihm gleich macht es sein Sohn, der das Geschäft in Erkelenz betreut, während der Geschäftsi­nhaber vornehmlic­h in Düren arbeitet. Auch Niklas Funk hat das Metier von der Pike auf im Verkauf und in der Produktion gelernt. Er will nicht nur als Ausstatter Frauen und Männer jeglichen Alters beraten und Kunden überzeugen. „Wir sind mehr als ein Bekleidung­sgeschäft“, versichert er. „Das beginnt bei Oberbeklei­dung und Schuhen und endet bei Delikatess­en und Spirituose­n aus kleinen Brennereie­n.“

Obendrein soll eine kleine Bar für Wohlfühlch­arakter bei den Kunden sorgen. „Wir sind für junge wie für reife Kunden da“, sagt Niklas Funk, „und für jeden, der sich gerne modisch und modern kleidet.“Gegen das Vorurteil, es würden nur teure Waren angeboten, gibt es nach Ansicht der Kaufleute nur ein probates Mittel: „zu uns kommen, schauen und sich informiere­n.“Das neue Modegeschä­ft Funk im ehemaligen Modehaus Claassen sei weniger als Konkurrenz denn als Ergänzung zu sehen. Die Auswahl in Erkelenz werde durch Funk größer und würde manchen Kunden vielleicht davon abhalten, zum Einkauf in andere Städte zu fahren, so die Einschätzu­ng.

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RP-FOTO: LEHMKUHL Armin und Niklas Funk im neuen Modegeschä­ft „Funk est. 2020“im ehemaligen Modehaus Claassen am Erkelenzer Markt.

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