Drei Gladbacher Restaurants bald im Fernsehen
Wirte bekochen sich eine Woche lang gegenseitig und küren am Ende einen Sieger – das ist das Konzept der Sendung „Mein Lokal, Dein Lokal“. In einigen Tagen sind auch Gastronomen aus Mönchengladbach dabei. Welche es sind und wie die Dreharbeiten liefen.
MÖNCHENGLADBACH Jede Woche treten fünf Gastronomiebetriebe bei der TV-Sendung „Mein Lokal, Dein Lokal“gegeneinander an, um das beste Restaurant ihrer Stadt zu finden. Dabei lädt jeden Werktag eine andere Gaststätte zu sich ein und bekocht die anderen Teilnehmer. Anschließend werden Punkte vergeben. In den Sendungen vom 15. bis 19. Januar kommen nun drei der teilnehmenden Restaurants aus Mönchengladbach: die „EssfabriQ“, das „Steakhaus zum heißen Stein“und die „Hasenbande im Hensen“. Wir haben mit den Betreibern gesprochen.
EssfabriQ Der Familienbetrieb „EssfabriQ“öffnete Ende 2020 und wird seither von Mio Milosevic geleitet. Beim Eintreten fallen vor allem die hohen Decken und die großzügige, offene Küche auf. Gäste können dort beobachten, wie ihr Gericht zubereitet wird. „Wir legen großen Wert auf frische Zutaten und Abwechslung“, sagt Milosevic, der sein Restaurant mit einem Wort als „Erlebnis“beschreiben würde. Es scheint, die „EssfabriQ“will sich stets neu erfinden mit einem immer wieder wechselnden Angebot. „Wir haben eine Hauptkarte und zusätzlich eine Tafel, auf der regelmäßig andere Gerichte zu finden sind. Beim Mittagstisch wechselt das Angebot täglich.“Eine große Auswahl sei ihm wichtig, sagt Milosevic, schließlich wolle er seinen Gästen vieles bieten können. Zu den Spezialitäten gehöre das „Surf and Turf“-Angebot (Fisch und Fleisch) sowie die original neapolitanische Pizza, die eigens von einem aus Neapel stammenden Pizzabäcker zubereitet wird.
Mit viel Frische und Abwechslung möchte Milosevic auch bei „Mein Lokal, Dein Lokal“überzeugen. Die Dreharbeiten beschreibt er als sehr lustig. „Es war eine sehr interessante Woche. Wir haben viel zusammen gelacht. Ich kann jedem Gastronomen, der die Möglichkeit bekommt, eine Teilnahme nur empfehlen.“Nervös sei er vor allem kurz vor dem Erscheinen des TV-Kochs Mike Süsser gewesen. Das habe sich aber schnell wieder gelegt.
Der Geschäftsleiter ist durch seine Onkel Gastronom geworden, die ihn sehr geprägt haben. Ihm sei es wichtig, dass die „EssfabriQ“ein familienfreundliches Lokal ist. „Wir freuen uns immer, Kinder unter unseren Gästen zu haben“, sagt er. Wie als Beweis hängt ein Bild seines kleinen Sohnes an der Wand neben der Küche.
Insgesamt besteht das Team um Mio Milosevic aus zehn Mitarbeitenden. Der Tag beginnt in der Regel früh um sechs Uhr, denn neben dem Mittagsangebot im Restaurant muss auch das Catering für Kitas und Schulen, die von der „EssfabriQ“beliefert werden, vorbereitet werden. In dem Restaurant mit seinen 199 Sitzplätzen finden außerdem
Themen- und Cocktailabende statt – stets bemüht den Gästen möglichst viel Abwechslung zu bieten.
Steakhaus zum heißen Stein Durch eine schmale Tür geht es ins „Steakhaus zum heißen Stein“, dahinter erwartet Gäste ein extravagantes Fleischerlebnis. Denn wer dort Fleisch bestellt – und was isst man sonst in einem Steakhaus –, bekommt dazu eine 390 Grad Celsius heiße Platte serviert, auf der das Steak eigenständig nach Wunschvorstellung gebraten werden kann. „Das Schöne für die Gäste ist, dass sie selbst austesten können, wie ihnen das Fleisch am besten schmeckt. Man kann das Fleisch zu jedem Garzeitpunkt probieren“, erklärt Ines Poethkow, die das Restaurant gemeinsam mit ihrem Mann Christoph Schüller seit Anfang 2020 betreibt.
Kurz und knapp würde Poethkow das Steakhaus als „Familienbetrieb mit Herz und Fleisch“beschreiben und genau damit möchte sie bei „Mein Lokal, Dein Lokal“überzeugen: hohe Fleischqualität und Familienpower. Denn neben ihr und ihrem Mann sind auch die beiden Töchter im Betrieb involviert. „Unsere Gäste schätzen das familiäre Flair. Oft bekommen wir die Rückmeldung, dass es sich anfühlt, als würden sie in einem Wohnzimmer sitzen“, sagt die Inhaberin. Das gemütliche Ambiente unterstreicht sie mit ihrem entspannten und direkten Auftreten.
„Wenn noch ein Platz am Tisch frei ist, setze ich mich dazu, um die Bestellung aufzunehmen. So schaue ich nicht auf die Gäste herab, sondern wir sind auf Augenhöhe“, erklärt sie. Außerdem könne man in Ruhe erklären, wie das unkonventionelle Konzept des Steakhauses funktioniert.
Noch einmal würde Poethkow nach eigener Aussage jedoch nicht an dem Fernsehformat teilnehmen. „Wir fanden es sehr stressig“, sagt sie. Und auch die Punktevergabe habe sie als taktisches Spiel empfunden. „Trotzdem war es eine Erfahrung und eine schöne Möglichkeit, mehr Menschen auf unser Konzept aufmerksam zu machen.“
Hasenbande im Hensen Als Drittes steht die „Hasenbande im Hensen“auf dem Programm. Betrieben wird das Restaurant von Ngoc Nga Lam und Josha Vitz. Sie selbst bezeichnen sich als „Kinder des Rabbithole“, das sich direkt unter der Hensen Brauerei im Gewölbekeller befindet. Doch während das Rabbithole sich auf Burger spezialisiert hat, steht die „Hasenbande“– kulinarisch wie personell – unter dem Motto Vielfalt. „Wir möchten bei der Auswahl unserer Speisen mutig sein und recherchieren in den Esskulturen der ganzen Welt. Natürlich wissen wir nicht immer, ob es gut ankommt, aber einen Versuch ist es immer wert“, berichtet Lam.
Sie selbst hat vietnamesische Wurzeln. Auch daraus seien schon Einflüsse in dem Angebot der Hasenbande gelandet. Außerdem holen sie sich auf Reisen regelmäßig neue Inspiration.
Betritt man das Restaurant, wird man von einem Ambiente empfangen, dass auf angenehme Weise Tradition mit Moderne verbindet. Seit 1793 wird dort Bier gebraut. „Heute findet das Handwerk im Gastraum statt. Vormittags riecht man, wie Bier gebraut wird, abends herrscht geschäftiges Treiben und Gastronomiebetrieb“, erklärt Vitz.
Die Küche stellt an sich selbst hohe Anforderungen: „Den Anspruch an eine hohe Qualität halten wir in eigenen Händen, indem wir vieles selbst machen, wie beispielsweise Soßen, Chutneys und Gewürzmischungen“, sagt Vitz.
Mit der Teilnahme bei „Mein Lokal, Dein Lokal“sei vor allem der Wunsch verbunden gewesen, Gästen beziehungsweise Zuschauern einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. „Wir möchten zum einen zeigen, wie viel Arbeit auch hinter vermeintlich einfach Speisen wie Rippchen steckt. Zum anderen haben wir ein großes Team aus 40 bis 50 Mitarbeitenden, die wir während der Aufzeichnung nicht alle zeigen konnten. Trotzdem hoffen wir, dass deutlich wird, dass es ein Team braucht, um eine gute Gastronomie zu betreiben“, erklärt Vitz.
„Wir sind eine große, bunte Hasenfamilie, die sich gegenseitig unterstützt“, ergänzt Lam. „Unsere Küchenchefin beispielsweise stammt aus Sri Lanka und spricht nicht so gut Deutsch. Sie bekommt aber Hilfe von Kollegen, wodurch Probleme verhindert werden. Wir glauben, wenn man Menschen eine Chance gibt, können sie sich entwickeln.“
Der Zusammenhalt des Teams zeigte sich laut Vitz dann auch schnell während der Aufzeichnung. „Kurz vorher waren wir etwas aufgeregt, aber als es losging, wollten alle zeigen, was sie können und die Stimmung war schnell entspannt.“