Al Capone auf Bewährung entlassen
06.01.1939
Alphonse „Al“Capone war einer der bekanntesten Verbrecher der 1920er-Jahre. Er hatte die Unterwelt Chicagos unter seine Kontrolle gebracht, vom illegalen Alkohol-Schmuggel profitiert, Geschäfte mit Prostitution, Glücksspiel und Schutzgelderpressung betrieben. Er hatte mehrere Morde begangen und auch bei Bandenkriegen selbst zur Waffe gegriffen. Vor Gericht stand er jedoch im Jahr 1931 wegen Steuerhinterziehung. Nach einem kurzen Prozess wurde Capone zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt. Die ersten Jahre verbrachte er im Bundesgefängnis von Atlanta. Dort durfte er Besuche empfangen und Kontakt zur Außenwelt halten. Die Folge: Capone führte seine Geschäfte weiter. Um dies zu unterbinden, verlegte man ihn auf die Gefängnisinsel Alcatraz in der Bucht von San Francisco. Dort hatte Capone kaum noch die Möglichkeit, seinen Einfluss auszuüben. Er wechselte daraufhin seine Strategie und bemühte sich, durch gute Führung eine vorzeitige Entlassung zu erreichen. Mit Erfolg: Am 6. Januar 1939 durfte der ehemals gefürchtete Mobster das Gefängnis verlassen. Doch sein Ruf hatte gelitten. Capone gelang es nicht, seine führende Rolle in der Verbrecherwelt wieder aufzunehmen. Auch gesundheitlich ging es ihm schlecht: Er litt unter einer Syphilis-Erkrankung, deren Symptome immer stärker zutage tragen. Die letzten Jahre verbrachte er auf seinem Anwesen in Florida. Acht Jahre nach der Entlassung starb Al Capone im Alter von 48 Jahren im Beisein seiner Familie. Die Beerdigung fand im kleinsten Kreis statt. Sein Grab befindet sich auf dem Mount-Carmel-Friedhof in Hillside, wo mehrere ehemalige Mobster ihre letzte Ruhe fanden.