Land zeichnet Stadt für Kulturkonzept aus
Kinder und Jugendliche in der Stadt für kulturelle Bildung zu begeistern, ist eine umfangreiche Aufgabe: Künstler und Einrichtungen müssen miteinander vernetzt und passende Ideen entwickelt werden, damit junge Mönchengladbacher das Angebot auch annehmen. Dass die Vitusstadt hier grundsätzlich auf einem guten Weg ist, unterstrich nun Ina Brandes (CDU), Ministerin für Kultur und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen. Sie übergab in der Zentralbibliothek den Landespreis „Kommunale Gesamtkonzepte für kulturelle Bildung“an Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Mit dem Preis sollen Städte und Kreise gefördert werden, die strukturelle Bedingungen für Kulturangebote schaffen, die sich an Kinder und Jugendliche richten. Er ist mit 15.000 Euro dotiert.
Kultur sei ein Beitrag für eine hohe Lebensqualität, sagte Brandes. „Deswegen sollten junge Menschen so früh wie möglich an Kultur herangeführt werden.“Es ist nach 2007 das zweite Mal, dass Mönchengladbach für sein kulturelles Konzept vom Land ausgezeichnet worden ist. „Ich setzte jetzt auf ein drittes Mal, denn dann gibt es eine Dauerförderung vom Land“, sagte Heinrichs.
Federführend erstellt hat das Mönchengladbacher Gesamtkonzept Birte Wehmeier, stellvertretende Leiterin des Kulturbüros. Es konzentriert sich auf vier Bereiche: Verbesserung der Vernetzung und des Austauschs von Akteuren, Kommunikation und Sichtbarkeit von Kultur, Einbeziehung von Orten, Projektarbeit und Gremien sowie kulturelle Bildung im Ganztagsbetrieb der Schulen. Unterschiedliche Projekte und Aktionen sollen dabei junge Leute ansprechen.
Städtische Kulturinstitutionen
Im Museum Abteiberg und Schloss Rheydt finden Workshops, Ferienprogramme und Kindergeburtstage statt. Das Stadtarchiv organisiert archivpädagogische Veranstaltungen und Projekte für Mönchengladbacher Schulen und andere Bildungseinrichtungen.
Die Stadtbibliothek ist zudem in allen vier Stadtbezirken mit Häusern präsent. Die Bibliotheken wollen Lese-, Informations- und Medienkompetenz sowie digitale Bildung vermitteln. In der Zentralbibliothek im Carl Brandts Haus wurden ein multimediales Studio, ein „Maker Space“mit 3D-Drucker und Robotik-Tools, ein Gaming Hub und ein Virtual-Reality-Bereich eingerichtet.
Im Theater an der Odenkirchener Straße gibt es konzertpädagogische Angebote wie Klassenzimmerstücke, digitale und persönliche Führungen sowie spezielle Formate aller Sparten und Konzerte für Kinder und Jugendliche. Und die städtische Musikschule bietet Instrumentalund Ensembleunterricht an.
Freie Kulturszene Viele Vereine und Einzelakteure engagieren sich zum Beispiel in Förderprogrammen wie „Kulturrucksack“, „Kultur und Schule“und „Kultur macht stark“. Das BIS-Zentrum für offene Kultur zeigt das „Spielarten NRW Kinderund Jugendtheaterfestival“. Der Verein Kindermusikland Niederrhein
organisiert seit vielen Jahren das Kinderliederfestival „KiLiFee“. Das sind nur einige der zahlreichen Angebote der freien Kulturszene in der Stadt.
Offene Kinder- und Jugendarbeit sowie Schulen
Zehn Einrichtungen von freien Trägern und 18 städtische Adressen bieten unter anderem Graffiti-Jams, Hip-Hop-Kurse oder Open-Mic-Sessions an, bei denen sich junge Menschen treffen, um ihre selbst verfassten Texte oder Musikstücke vorzustellen. Und die „Hall of Fame“bündelt seit 2019 legale Graffiti-Flächen in der Stadt. Das Angebot ist beim Fachbereich Kinder, Jugend und Familie angesiedelt.
Auch die 77 Schulen in Mönchengladbach pflegen teils Partnerschaften mit kulturellen Einrichtungen. So besteht seit 2018 eine Kooperation des Museums Abteiberg mit dem Gymnasium am Geroweiher. Und die Theo-Hespers-Gesamtschule nutzt das Museum als „kreatives Klassenzimmer“. „EMSA. Eine (Musik)Schule für alle“ist ein Programm, bei dem Schule und Musikschule als eins gedacht werden.
Seit vier Jahren nehmen die städtische Musikschule und das Stiftische Humanistische Gymnasium teil. Zusammen mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln und dem Landesverband der Musikschulen in NRW verfolgen beide Institutionen den Gedanken, Schule und Musikschule miteinander zu verzahnen sowie eine gleichberechtigte und langfristige Kooperation sicherzustellen.
Landes- und bundesweite Programme
Mönchengladbach macht mit bei „Bildungspartner NRW“. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm für die Zusammenarbeit von Schulen mit kommunalen Bildungsund Kultureinrichtungen. Beteiligt sind unter anderem das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek. Beim „Sommerleseclub“kooperiert die Stadtbibliothek mit allen Schulen und Schulformen der Stadt. „Kultur und Schule“ist ein weiteres NRWProgramm, an dem Mönchengladbach teilnimmt. Dies stellt nur eine Auswahl der Angebote dar, die sich gezielt an junge Menschen richten.