Von Neulingen und alten Hasen
Im kommenden März beginnt die nächste Kabarett-Saison in Erkelenz. In diesem Jahr kommen sogar fünf Künstlerinnen und Künstler in die Stadthalle. Auf welche Auftritte sich die Besucher freuen dürfen.
ERKELENZ Gleich fünf statt vier Auftritte gibt es im Erkelenzer Kabarett-Programm für das Jahr 2024 – der Preis für das Abonnement ist trotzdem mit 69 Euro gleich geblieben. „Wir haben wieder eine bunte Mischung gefunden“, sagt der Erkelenzer Kulturmanager Sascha Dücker. Hans-Heiner Gotzen, Geschäftsführer der Kultur GmbH, freut sich schon auf die Atmosphäre in Form von Cocktail-Tischen in der Stadthalle – die bedeutet zwar, dass im Vergleich zur normalen Bestuhlung fast die Hälfte der gut 550 Sitzplätze wegfallen, schafft aber auch ein besonderes Ambiente. „Und dieses heimelige Gefühl wollten wir in dieser Reihe von Anfang an schaffen, deswegen bleiben wir dabei“, sagt Gotzen. Ein Überblick über das Programm.
Lars Redlich Der Berliner bezeichnet sich auch als den „Thermomix unter den Kleinkünstlern“: Er singt, swingt, springt von der Sopran-Arie in den Hip Hop, mimt Rocker und Diva und zückt die Klarinette für eine Klezmer-Nummer. „Redlich war eigentlich ein bekannter Musical-Darsteller. Doch seine Auftritte auf den Aftershow-Partys, wo er querbeet sang, waren so gut, dass viele ihn fragten, warum er das nicht hauptamtlich macht“, erklärt Sascha Dücker. Das tut Redlich jetzt mit seinem ersten Soloprogramm, am 15. März ab 20 Uhr spielt er in Erkelenz.
Thomas Freitag Freitag ist wohl der bekannteste Name im Aufgebot, Dücker nennt ihn liebevoll den „Mega-Tanker im Programm“. Seit Jahrzehnten macht Freitag politisch motiviertes Kabarett der Extraklasse – und hat dabei offenbar gelernt, dass die Menschheit rein gar nichts lernt. „Hinter uns die Zukunft“heißt das Programm, bei dem Freitag dies erörtert und darüber hinaus ungewohnt tief in seine persönliche Vergangenheit blickt. Am 26. April kommt Freitag ab 20 Uhr nach Erkelenz.
H.G. Butzko Der Gelsenkirchener sieht sich als „Hirnschrittmacher des deutschen Kabaretts“und dürfte dem TV-Zuschauer unter anderem aus der „Anstalt“oder dem „Schlachthof“bekannt sein. Angesichts von 25 Jahren auf der Bühne sei nun die Zeit, Bilanz zu ziehen zu all den Tricksern und Tauschern, Blinden und Blendern, Gewählten und Wählern, Metzgern und Kälbern auf der Erde. Das tut Butzko am 7. Juni ab 20 Uhr in Erkelenz.
Robert Griess Farbenfroh und authentisch ist bei Griess nicht nur die Kleidung: Der Kölner vermutet, dass sein Programm das vielleicht letzte der Menschheitsgeschichte ist, das noch ohne Künstliche Intelligenz entstanden ist. Was lag da näher, als es „Natürliche Intelligenz – letzter Versuch“zu nennen? Griess ist
Gründer des legendären „Schlachtplatte“-Ensembles, schrieb Bücher, Drehbücher und Theaterstücke und ist bundesweit unterwegs. Am 20. September macht er ab 20 Uhr in Erkelenz halt.
Den Abschluss macht van Kuhl, und erneut wird es musikalisch. „Sie macht einen schönen
Lucy van Kuhl
Mix aus Musik und Lustigmachen über den Alltag“, sagt Sascha Dücker über die Künstlerin, die er schon vor zwei Jahren gebucht hat und die nun durchstartet: „Aktuell würden wir sie nicht mehr bekommen.“Gerne würde Dücker noch mehr Frauen buchen, aber stellt fest: „Es ist schwierig, in der Branche Frauen zu
finden, die auf dem gleichen Level sind. Es gibt in der Menge kaum die weiblichen Thomas Freitags – und wenn, dann sind sie deutschlandweit gefragt.“Lucy van Kuhl kommt mit ihrem Programm „Auf den zweiten Blick“am 11. Oktober (20 Uhr) in die Stadthalle.
Tickets Einzelkarten für die Veranstaltungen kosten 24 Euro, das Abo kostet 69 Euro und umfasst nummerierte Plätze an Vier-PersonenTischen. „Wir sind stolz, dass unsere Abonnenten seit Jahren bei uns bleiben und dass wir ihnen einen stabilen Preis bieten können“, sagt Hans-Heiner Gotzen. Das liegt auch daran, dass die Kultur GmbH mit der Volksbank Heinsberg einen neuen Sponsor gewonnen hat. „Sonst könnten wir zu diesem Preis nicht diese Namen präsentieren“, erklärt Gotzen. Die Tickets sind ab sofort auf der Webseite der Stadthalle, in deren Büro oder bei der Kultur GmbH unter Telefon 02431 85392 erhältlich.