Frisch gezapft und bunt geschmückt
Wer Karneval in Düsseldorf oder Köln feiern will, sollte sich besser vorher überlegen, in welche Kneipe es gehen soll. Wir geben elf Tipps, damit Sie nicht im Regen stehen.
KÖLN/DÜSSELDORF Helau oder Alaaf, Hoppeditz oder Nubbel, Altweiber oder Weiberfastnacht: Es verwundert nicht, dass die Erzrivalen Düsseldorf und Köln auch an Karneval so ihre Unterschiede haben. Beiden gemein ist, dass sich die Städte – und hier insbesondere die Altstädte – an den tollen Tagen in eine bunte Feiermeile verwandeln. Oftmals wird in Kneipen und Brauhäusern ein besonderes Programm geboten – mit DJs, frisch gezapftem Bier und rheinischen Leckereien. Dafür ist allerdings teilweise eine Eintrittskarte nötig, während bei anderen gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wir stellen elf Kneipen in Düsseldorf und Köln vor, in denen die Jecken ausgiebig Karneval feiern können.
1Kürzer „Wir freuen uns wieder mal wahnsinnig auf die Karnevalszeit. Ausgelassen tanzen, schunkeln und bützen. Seid ihr dabei?“, so bringt es die Kneipe Kürzer in der Düsseldorfer Altstadt bei Instagram auf den Punkt. Seit Jahren feiern Generationen hier gemeinsam, es wird gebützt, getrunken und gesungen. An Altweiber geht es um 10 Uhr los. Aber: Der Tag ist voll reserviert. An allen anderen Karnevalstagen gibt es noch einige freie Tische. Wer sich einen Platz sichern möchte, sollte sich angesichts des enormen Andrangs daher beeilen und reservieren.
2Ohme Jupp Das Ohme Jupp an der Ratinger Straße gilt bei Düsseldorfern zu Recht als beliebt; die Kneipe bietet neben frisch gezapftem Altbier auch traditionelle rheinische Brauhausküche. Seit jeher gilt das Ohme Jupp besonders an Karneval als gute Wahl. Zwar sind bereits alle Tickets für die Altweiberparty ab 10 Uhr vergriffen, alle Jecken haben aber trotzdem noch die Möglichkeit mitzufeiern: Dafür ganz klassisch draußen anstellen und warten, dass man reinkommt. Auch hier wird die Stimmung garantiert gut sein.
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Füchschen Die Jecken können sich an diesen Karnevalstagen auf eine Neuerung freuen: Die Füchschen-Brauerei und die Firma Zelte Scheuten sorgen gemeinsam dafür, dass die feiernde Menge auf dem Düsseldorfer Burgplatz mit reichlich Bier versorgt wird. Zudem gibt es zwei neue Veranstaltungen: Am Karnevalssamstag feiert die „Jecke Füchschen-Nacht“Premiere – inklusive Kostümprämierung. Am Sonntag wird die Kultband Porno Al Forno für Stimmung im Zelt sorgen. Hinzu kommen weitere Möglichkeiten zum Feiern, etwa ein Biwak am Samstag und die „After-Zoch-Party“am Rosenmontag. Das Brauhaus Füchschen an der Ratinger Straße hat zudem an allen Karnevalstagen geöffnet.
4Engel Rockbar Viele Düsseldorfer kennen und lieben den „Engel“in der Altstadt – die Rockbar ist einfach Kult. Und nur weil Karneval ist, muss niemand auf Rockmusik verzichten. „Wir feiern Karneval im Engel mit Rock, Metal und Alternative Hits vom Feinsten“, heißt es in den sozialen Medien. Startschuss am Donnerstag ist um 10 Uhr, das Ende ist offen.
5Brauerei zum Schlüssel Als eine von Düsseldorfs Hausbrauereien darf die Brauerei zum Schlüssel an der Bolkerstraße nicht fehlen. Mitten im Geschehen können Jecke hier den typisch rheinischen Karneval feiern – Bier, Musik und Düsseldorfer Leckereien inklusive. An Altweiber geht es um 9 Uhr los, aber auch an den restlichen Karnevalstagen wird hier ordentlich gefeiert, geschunkelt und gebützt. Reservierungen werden nur für die Hoppeditz-Beerdigung am Aschermittwoch entgegengenommen. Ansonsten gilt: früh da sein, gegebenenfalls anstehen und dann eine ordentliche Fete genießen.
6Eigelstein Sie lesen richtig, auch in Düsseldorf gibt es ein kölsches Lokal. Denn nicht nur in der Altstadt, sondern auch in anderen Stadtteilen herrscht reges Karnevalstreiben – so auch im Medienhafen beim Eigelstein. Mit einem großen Ansturm ist zu rechnen; die Karten für Altweiber sind bereits im Vorverkauf weggegangen. Ein Hoffnungsschimmer: Es gibt an dem Tag ab 15 Uhr noch limitierte Tickets an der Tageskasse. Gefeiert wird mit Kölsch und dem DJ Lars von Ommeln. Und auch wenn es sich beim Eigelstein um eine kölsche Kneipe handelt: Am Karnevalssamstag und Tulpensonntag gibt es traditionell Füchschen Alt. DJ Schalli sorgt für Musik. Die Tickets kosten 15 Euro und sind noch im Vorverkauf erhältlich.
7Anno Pief Das Anno Pief liegt in einer kleinen Seitengasse vom Eigelstein – jetzt allerdings, genau, in Köln, und zwar im urkölschen Viertel. Die geschichtsträchtige Kneipe bietet an allen Karnevalstagen ein buntes, ausgelassenes Programm, kölsche Musik und auch einige Besonderheiten: Die Bänke standen früher einmal in einer Kirche, im Keller der Bar probten Herbert Grönemeyer und seine Band in den 80er-Jahren. An Altweiber startet die Party unter dem Motto „Wat e Theater, wat e Jeckespill“um 11 Uhr, Freitag, Samstag und Sonntag geht es jeweils um 17 Uhr los. An Rosenmontag ist ab 14 Uhr geöffnet. Danach ist die Bar erst einmal geschlossen – schließlich muss „alles widder parat jemaat“werden.
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Lotta Kölsch, Karnevalsstimmung und kölsches Liedgut – das erwartet die Jecken in der alternativen Kneipe Lotta in der Südstadt. Wo sonst Punk und Ska aus den Boxen dröhnen, wird an Karneval echtes Traditionsgefühl vermittelt. Das Beste: Einen Kartenverkauf gibt es nicht, bei freiem Eintritt kann geschunkelt und gefeiert werden.
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Petersberger Hof „Endlich wieder Karneval“, so heißt es in der Veedelskneipe Petersberger Hof in Sülz. Dort wird seit vielen Jahrzehnten an den Karnevalstagen gesungen, getanzt und gebützt. Es gibt keinen Kartenvorverkauf, was heißt: Die Jecken können vorbeikommen, Kölsch und rheinische Leckereien wie Frikadellen und Kartoffelsalat genießen. Am Eingang zahlt man zehn Euro Mindestverzehr. 10
Hemmer Kölsche Traditionen und authentischen Kneipenkarneval finden Jecken auch im Hemmer in Ehrenfeld. Es gibt keinen Kartenvorverkauf, Karnevalisten können einfach vorbeikommen. Erfahrungsgemäß muss man an den närrischen Tagen länger anstehen – doch es lohnt sich. Frisches Kölsch, gute Musik, ausgelassene Stimmung – im Hemmer ist gut was los. An Altweiber geht es um 10.30 Uhr los, an den restlichen Tagen starten die Partys jeweils um 17 Uhr.
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Haus Unkelbach Nicht nur im Kwartier Latäng und der Südstadt, sondern auch in den anderen Kölner Stadtteilen herrscht reges Karnevalstreiben – so auch in Sülz im Haus Unkelbach. Das Lokal rechnet mit einem enormen Andrang, die Karten für die Karnevalstage sind nahezu ausverkauft. Lediglich für Rosenmontag sollen noch wenige Tickets verfügbar sein, sie kosten 25 Euro. Am Aschermittwoch steht zum Abschluss das traditionelle Fischessen auf dem Programm.