Kurioses Derby endet deutlich
Der krankheitsgeplagte ASV Süchteln tritt gegen TTC Waldniel an und verliert mit dem höchstmöglichen Ergebnis von 0:10. Was beim Spiel für den Verlierer schief lief.
Ein Derby, bei dem zwei Teams auf Augenhöhe um den Prestigesieg kämpfen: So war es im Hinspiel der Regionalliga-Saison und so war es auch an diesem Wochenende erwartet worden – doch es kam anders. Ein durch viele krankheitsbedingte Ausfälle geprägter ASV Süchteln empfing den besser aufgestellten TTC Waldniel, schenkte das Spiel frühzeitig her und verlor schließlich 0:10. Eine Klatsche, die unter normalen Umständen wohl nicht zustande gekommen wäre.
Süchtelns Teamkapitän Daniel Halcour erklärte die missliche Lage, die vor dem Spiel herrschte. „Leider ist die Personalsituation von Freitag auf Samstag noch einmal schwieriger statt besser geworden, sodass eine Absage des Spiels im Raum stand. Wir hatten keinen gesunden Spieler zu Verfügung“, sagte er.
Zur Absage kam es nicht, man entschied sich, zu spielen, wohlwissend, dass man nicht gewinnen konnte. Süchteln-Topspieler Jörg Schlichter war durch Fieber gänzlich außer Gefecht, sodass Halcour selbst an Nummer eins ins Spiel ging, gefolgt von Balázs Hutter, Jan Medina und Oliver Bovians.
Bei den Doppeln hielt der ASV noch relativ gut mit, Halcour und Medina luchsten Waldniels Nummer eins Ara Karakulak und Nummer drei Bohdan Sinkevych zwei Sätze ab, sodass man nur knapp 2:3 verlor. Aber auch Hutter und Bovians waren nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte und mussten das zweite Doppel gegen Waldniels Duo Denis und Eren Bekir mit 1:3 herschenken. Es wurde klar, es würde ein gebrauchter Derby-Tag für die Süchtelner werden.
Als es in die Einzelpartien ging,
nahm Kapitän Halcour noch mal alle seine Kräfte zusammen, er verlor gegen Waldniels Nummer zwei Eren Bekir mit 2:3 nach Sätzen, den fünften Satz gab er erst nach einem 14:16-Rückstand ab. Auch Hutter konnte in seiner ersten Einzelpartie gegen Karakulak lange mithalten, verkürzte zwischenzeitlich auf 1:2 und gab erst den letzten Satz zum 1:3 deutlich her. Jan Medina wusste in seinem Einzel Denis Bekir nicht viel entgegenzusetzen, ebenso Bovians gegen Sinkevych. Damit war nach dem Zwischenstand von 0:6 das Spiel schon rechnerisch verloren für Süchteln, es ging jetzt nur noch um Ergebniskosmetik.
Spätestens in den zweiten Einzelpartien des Tages verließen die Süchtelner die Kräfte. Halcour bestritt noch den ersten Satz gegen Karakulak (6:11), die anderen beiden Sätze wurden mit 0:11 gewertet, nicht weil Halcour sie sportlich verloren, sondern das Spiel aufgegeben hatte. So ging es dann auch Hutter, der sein zweites Match nicht mehr bestritt. Medina und Bovians traten zwar noch an und hielten sich wacker, konnten aber die ungetrübte 0:10-Klatsche nicht mehr abwenden.
„Im Nachhinein hätten wir das lieber gelassen, wir sind jetzt alle restlos platt“, verriet Halcour. Die Energie habe schlicht nicht gereicht.
Waldniels Vorsitzender Klaus Taplick kam der klare Sieg sehr gelegen, hatte seine Mannschaft doch zuletzt viermal in Folge verloren: „Uns fehlte immer wieder das Spielglück, teilweise haben wir Matchbälle zum Unentschieden oder zum Sieg vergeben. Durch diesen Sieg springen wir auf Platz fünf.“
Der ASV Süchteln steht derweil auf Platz sieben nur knapp vor der Abstiegszone und muss in den nächsten Wochen punkten, nachdem auch die direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, Fehlheim und Langen, Siege einfahren konnten. „Kompliment an die Mannschaft, sich zur Verfügung zu stellen“, sagte Halcour und forderte: „Jammern hilft nicht, wir müssen jetzt die nötigen Punkte für den Klassenerhalt erkämpfen.“
Am Samstag steht das nächste Heimspiel an, es geht gegen die starke TG Neuss. Die Hoffnung des ASV ist, dass sich bis dahin das Lazarett lichtet. Der TTC Waldniel empfängt den VfR Fehlheim.