Drei Brücken sollen bald saniert werden
Das Land investiert eine Rekordsumme in Straßen und Bauwerke. Mit dabei: zwei Brücken in Mönchengladbach. Und die Stadt wird ebenfalls eine abreißen und neu bauen lassen.
MÖNCHENGLADBACH Das Land NRW hat eine „Sanierungsoffensive“gestartet. In den nächsten zehn Jahren sollen etwa 400 Brücken ersetzt werden. Allein in diesem Jahr ist der Start von 35 Neubauten geplant, wodurch sich dann 51 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 160 Millionen Euro in der Umsetzung befinden werden. Das teilte das NRW-Verkehrsministerium mit. Auch Mönchengladbach profitiert von dem Programm. Dort sollen im Jahr 2024 etwa 1,25 Millionen Euro investiert werden. Dazu kommt ein Brückenprojekt der Stadt, das insgesamt mit fast sechs Millionen Euro kalkuliert wird.
Kaldenkirchener Straße
Wer Mönchengladbach im Norden zur Autobahn52 verlassen will, muss das Nadelöhr an der Kaldenkirchener Straße (L 116) passieren. Dort ist seit März 2022 einer der beiden Fahrstreifen auf der Brücke über die Bahnschienen (in Fahrtrichtung Viersen) gesperrt. Auch gilt auf dem Teilabschnitt Tempo 50. Bei einer Untersuchung sind Mängel festgestellt worden. Um den Übergang zu entlasten, wurde der Verkehr auf eine Spur zusammengeführt.
Die Straße verläuft in dem Bereich tatsächlich über zwei Brücken: stadtauswärts über eine sanierungsbedürftige aus dem Jahr 1954, stadteinwärts über eine von 1973. Letztere ist etwas mehr als 35 Meter lang, erstere knapp 52 Meter. Beiden wurde bei der jüngsten Prüfung durch den zuständigen Landesbetrieb Straßen.NRW nur ein „befriedigender Bauwerkszustand“(Zustandsnote 2,3) attestiert.
Geplant ist, die ältere Brücke abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Der Verkehr wird in der Bauzeit über die andere Brücke geleitet. Für die Maßnahme sind für 2024 Kosten in Höhe von etwa 743.000 Euro angesetzt.
Wirtschaftsweg Wickrath
Deutlich
unauffälliger ist die zweite Brücke auf Mönchengladbacher Stadtgebiet, die im Sanierungsprogramm berücksichtigt wird. Sie führt über die L 39 zwischen Wickrath und Wickrathberg. Konkreter: Sie liegt etwa 60 Meter entfernt von der Kreuzung der L39 mit der Straße „Auf dem Damm“und kann nur vom Hof im Norden angefahren werden, ist also für den Straßenverkehr nicht relevant.
Dennoch: Die etwa 26 Meter lange Balkenbrücke aus dem Jahr 1979 soll ersetzt werden. Dafür sind für dieses Jahr 500.000 Euro angesetzt. Wie eine Sprecherin von Straßen.
NRW auf Anfrage mitteilt, ist ein Baubeginn im Herbst angedacht. Aktuell läuft noch die Angebotsabgabe für die Ausschreibung, sodass noch kein genaues Datum feststeht. Klar ist aber, dass es während der Arbeiten – Abbruch des Bestandsbauwerks und Herstellung eines neuen Überbaus – zu Vollsperrungen kommen wird. Der Sprecherin zufolge sollen diese auf Wochenenden gelegt werden.
Bettrather Straße
Die weit mehr als 100 Jahre alte Brücke über die Hermann-Piecq-Anlage soll nun wirklich abgerissen werden. Das Projekt
ist seit vielen Jahren in Diskussion, Bürger kämpften erfolgreich für einen Ersatzbau, nur passiert ist bisher nichts. Nach einiger Verzögerung ist der Baubeginn nun für die zweite Jahreshälfte angesetzt, wie ein Stadtsprecher sagt. Die Maßnahme läuft unabhängig von der „Sanierungsoffensive“des Landes.
Die Brücke verbindet die Stadtteile Windberg und Am Wasserturm mit der Stadtmitte. Die Bettrather Straße ist seit wenigen Monaten Teil von Mönchengladbachs zweiter Fahrradstraße. Das Bauwerk ist wegen des Zustandes für Autos gesperrt worden. Der Neubau wird von vornherein
als reine Fahrrad- und Fußgängerbrücke umgesetzt. Die Arbeiten sollen etwa ein Jahr dauern, sodass schon 2025 die ersten Passanten die Trasse nutzen könnten.
Die Kosten für das etwa 52 Meter lange Bauwerk belaufen sich auf fast sechs Millionen Euro, die zu 100 Prozent gefördert werden. Der Siegerentwurf stammt vom Ingenieurbüro grbv aus Hannover. Er sieht Holz für den Handlauf und die Sitzbänke vor. Die Geländer sollen so gebaut sein, dass bei Schäden Einzelteile ausgetauscht werden können. Es soll mit einem Edelstahlnetz mit recycelbarem Stahlanteil versehen sein.