DTM 2024 ohne Heinemann?
Die Debütsaison von Tim Heinemann in der DTM begann im Vorjahr mit einem Paukenschlag und der Gesamtführung nach dem ersten Rennwochenende. Für die Saison 2024 ist der Wegberger aber noch ohne Cockpit – und schaut sich nach Alternativen um.
Es war eine etwas andere Winterpause für Rennfahrer Tim Heinemann. Nachdem der 26-Jährige in den vergangenen Jahren im Winter immer wieder daran arbeitete, seinen Traum von der DTM zu verwirklichen, war der Wegberger im Frühjahr 2023 endlich am Ziel: Er gehörte zum Fahrerfeld der DTM. Es könnte aber vorerst ein einmaliger Abstecher in die renommierte Rennserie gewesen ein. Geht es nach Heinemann, ist die bekannte GT3-Serie auch in diesem Jahr sein Stammwettbewerb. Zahlreiche Gespräche und Abwägungen haben bislang aber kein erfolgreiches Ergebnis hervorgebracht.
„Ich würde mir wünschen, dass es schon positive Neuigkeiten gibt. Ich muss mich aber noch etwas gedulden, ob es wieder funktioniert. Ich gehe es mit dem Wissen aus der vergangenen Saison dieses Jahr etwas realistischer an. Es geht mehr um die Organisation drumherum, was ich meinen Sponsoren bieten kann, was wir vor Ort an der Strecke machen können und wer mich dabei entlasten kann“, sagt Heinemann. Im Vorjahr war er beim Team Toksport WRT in der DTM untergekommen. Gut einen Monat vor Beginn der Saison 2024 ist Heinemann allerdings mit noch keinem Team zusammengekommen – eine DTM-Teilnahme in diesem Jahr ist also eher unwahrscheinlich.
Die Debütsaison in der Rennserie hatte Höhen und Tiefen für Heinemann. Mit der Gesamtführung nach dem ersten Rennwochenende in Oschersleben hätte es damals kaum besser losgehen können für den zweifachen Sieger der DTM Trophy – einer Nachwuchsserie der DTM. In der Folge lief das Jahr aber eher durchwachsen: Unter dem Strich landete Heinemann in seinem Porsche auf dem 18. Gesamtrang der DTM. „Generell blicke ich sehr positiv auf die Saison zurück und bin glücklich über den Prozess, den ich gemacht habe“, sagte der DTM-Pilot im Oktober nach dem letzten Rennen der Rennserie.
Zum Jahresabschluss nahm Heinemann noch an Rennen der Asian LeMans Serie in Malaysia und
Abu Dhabi teil, wo er aufs Podium kam. Im Anschluss ging es rund um Weihnachten und Neujahr in die erste richtige Pause nach einer langen Rennsaison. „Die Rennen in Abu Dhabi mit Podiumsplatzierungen waren ein schöner Abschluss. Danach war es gut, im Urlaub mal eine Auszeit und Zeit für sich zu haben. Ich finde es wichtig, auch mal komplett abschalten zu können“, sagt Heinemann, der sich seine Routine in der Pause am Renn-Simulator
holte.
Auch die körperliche Fitness spielte in der rennfreien Zeit eine Rolle, allerdings keine übergeordnete. „Man versucht natürlich fit zu bleiben. In meinem Fall habe ich das Glück, von Natur aus nicht unfit zu sein. Es geht im Rennen weniger um die körperliche Anstrengung, sondern mehr darum, körperlich nicht ans Limit zu stoßen, um mental da zu sein“, so Heinemann.
Seit einigen Wochen hat die Saison
für den gebürtigen Wegberger nun wieder begonnen. Die verbleibenden Rennwochenenden der Asian LeMans Serie standen an, liefen aber nur wenig erfolgreich. „Trotzdem war es gut, einfach Kilometer im Rennauto zu sammeln“, erklärt Heinemann, der das Niveau der Serie eine Stufe unter der DTM einordnen würde. „Aber auch dort ist es kein Zuckerschlecken“, betont der 26-Jährige, für den sich das Jahr in der DTM vor allem in Form von einer höheren Professionalität bemerkbar macht. „Ich würde es als erwachsener beschreiben und ich habe vom großen Ganzen mehr Verständnis. Ich bin in der Vor- und Nachbereitung und vom Auftreten her professioneller geworden, aber kann auch als Fahrer gewisse Situationen besser einschätzen“, so Heinemann.
Sollte es mit der DTM in diesem
Jahr nicht funktionieren, stehen laut Heinemann etwa mit der GT World Challenge oder den ADAC GT Masters Alternativen auf dem Plan. „Im GT Masters sind gute Fahrer und gute Teams unterwegs und man kann sich in Deutschland zeigen, was für Sponsoren und Fans besonders interessant ist“, betont Heinemann, der parallel zur Hauptserie wie in der vergangenen Saison wieder in der Nürburgring-Langstrecken-Challenge für Falken Motorsports an den Start gehen wird. Anders als im Vorjahr könnte nun das ADAC GT Masters Heinemanns sportliche Heimat werden – in den kommenden Wochen dürfte der Terminkalender des Wegbergers feststehen.
„Ich würde mir wünschen, dass es schon positive Neuigkeiten gibt. Ich muss mich aber noch etwas gedulden, ob es wieder funktioniert“Tim Heinemann Rennfahrer