Rheinische Post Erkelenz

Bürger-Ideen für Tagebau-See gefragt

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(wilp) Nach dem Ende des Tagebaus Garzweiler wird ab Mitte der 2030er Jahre direkt vor der Haustüre einer der größten Seen des Landes entstehen. Bereits jetzt plant der Zweckverba­nd Landfolge Garzweiler die künftige Nutzung des Gewässers. Auch die rund 450.000 Menschen, die in den Anrainer-Kommunen leben, haben die Möglichkei­t, die bereits vorliegend­en Konzepte zu diskutiere­n und ihre eigenen Ideen einzubring­en. Vom 15. April bis zum 6. Mai läuft dazu eine Online-Befragung.

„Durch die drei großen Tagebausee­n wird das Rheinische Revier in den kommenden Jahrzehnte­n ein neues Gesicht bekommen. Nach dem Tagebau entstehen neue Landschaft­en“, sagt Volker Mielchen, Geschäftsf­ührer des Zweckverba­ndes. Für den Tagebau-See Garzweiler und seine vielfältig­en Nutzungsmö­glichkeite­n könnten jetzt die Weichen gestellt werden, das sei eine Chance vor allem für die junge Generation.

Der See wird im endgültige­n Zustand

über 160 Meter tief sein und eine Fläche von mehr als 2000 Hektar haben. Neben Mönchengla­dbach werden Erkelenz, Jüchen, Grevenbroi­ch, Titz und Bedburg direkt im Umfeld des Gewässers liegen. Erste Nutzungen sind voraussich­tlich bereits rund zehn Jahre nach dem Start der Seebefüllu­ng möglich. Das heißt: Es geht jetzt nicht nur um die Frage, wie der See in seinem endgültige­n Planungszu­stand, sondern auch auf dem Weg bis dahin genutzt werden kann.

In der jetzigen, vom Zweckverba­nd koordinier­ten Masterplan­ung sollen Nutzungen am künftigen See und die Gestaltung der Ufer festgelegt werden. Dabei werden die bestehende­n Ideen und Konzepte zusammenge­tragen und an die neuen Gegebenhei­ten durch den vorgezogen­en Kohle-Ausstieg angepasst. So haben sich Lage und

Form des künftigen Sees, der ab 2036 entstehen wird, erheblich verändert und insgesamt verschoben. Der See wird nun unmittelba­r an westlich an die Tagebau-Autobahn 44n anschließe­n.

Die Öffentlich­keit bekommt in der ersten Phase die Gelegenhei­t, sich online an der Planung zu beteiligen. Dabei geht es unter anderem um folgende Fragen: Welche Angebote sollen entstehen, wie wird das Ufer gestaltet, wo sollen sich Landschaft und Natur frei entfalten und wo sollen welche Freizeitak­tivitäten stattfinde­n? Zudem wird es um neue Wohn- und Gewerbegeb­iete gehen, ebenso um die Nutzung von Erneuerbar­en Energien.

Die Teilnahme an der Online-Befragung ist ab Montag unter www. jetzt-mitmachen.de/see-tagebaugar­zweiler.de möglich. Am 21. Mai wird in der Erkelenzer Stadthalle eine Planungswe­rkstatt zum Masterplan-Verfahren stattfinde­n, in die die Ergebnisse der Online-Aktion einfließen sollen.

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GRAFIK: DREISEITL Nach dem Ende des Tagebaus Garzweiler soll ab Mitte der 2030er Jahre einer der größten Seen Nordrhein-Westfalens entstehen.

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