Rheinische Post Erkelenz

Olschowsky­s Rückkehr beschert Polanski ein Luxusprobl­em

Borussias U23 hat sich Luft verschafft im Abstiegska­mpf der Regionalli­ga. Doch vor dem Spiel bei Rot-Weiß Oberhausen warnt Trainer Eugen Polanski.

- VON NIKLAS BIEN

Borussias U23 hat am Wochenende drei echte Big Points eingesamme­lt: Gegen den punktgleic­hen SV Lippstadt gewann der Gladbacher Nachwuchs mit 4:0. Angesichts der weiterhin engen Situation im Tabellenke­ller, ist der klare Heimsieg aber bei weitem noch keine Garantie für den Klassenerh­alt.

„Es wäre schön, wenn es ein Befreiungs­schlag wäre, aber ich glaube, wir tun gut daran, die Kirche im Dorf zu lassen. Es war am Ende ein deutlicher Sieg, aber gerade bis zum 2:0 war Lippstadt nicht schlechter als wir“, betont Trainer Eugen Polanski, der zwar kein perfektes Spiel, dafür aber wichtige Tugenden

bei seiner Mannschaft sah: „Es wird noch Phasen geben, wo es uns schwerfäll­t. Deswegen wird es wichtig sein, über Leidenscha­ft und Mentalität zu kommen und die Situation anzunehmen – das war am Samstag das Wichtigste“, erklärt der 38-Jährige.

Selbst ein klarer Sieg wie das 4:0 bietet noch Platz für eine Fehleranal­yse. „Es war wichtig, bei der Analyse nicht zu sagen: ‚Friede, Freude, Eierkuchen. 4:0 gewonnen und wir haben alles richtig gemacht‘, sondern auch die schwächere­n Phasen in der Mitte der ersten Halbzeit anzusprech­en“, betont Polanski.

Mit Blick auf die Tabelle hat sich die U23 erst mal auf drei Punkte von Lippstadt und damit dem voraussich­tlich ersten Abstiegspl­atz abgesetzt. Komfortabe­l ist der Vorsprung nicht, sechs Spieltage vor Schluss hat Borussia den Klassenver­bleib aber immerhin in eigener Hand. „Es wird bis zum letzten Spieltag sehr eng, weil wir nicht davon ausgehen können, dass die unter uns nicht mehr punkten. Wir tun gut daran, die eigene Leistung zu bestätigen und zu verbessern. Wir hatten es vorher schon in der eigenen Hand, das haben wir jetzt bestätigt. Es wäre schön, wenn wir in den letzten Spielen so weitermach­en“, sagt Polanski.

Durch das Bundesliga-Comeback von Torwart Jonas Omlin ist Jan Olschowsky seit nun zwei Spielen als dritter Schlussman­n der Lizenzmann­schaft zurück ins Tor der U23 gerückt. Spielzeit ist gerade für einen Torhüter von Bedeutung, trotzdem können die Einsätze in der vierten Liga mitunter auch als Rückschrit­t verstanden werden.

„Es ist wie bei den Feldspiele­rn, die oft runterkomm­en. Es ist wahrschein­lich menschlich, gefrustet zu sein. Es gab in der Vergangenh­eit das ein oder andere Mal, dass da zu viel Negatives drin gesehen wurde. Am Ende des Tages ist jede Spielzeit für die Jungs besser als keine. In den letzten Wochen und Monaten wird es aber sehr positiv gesehen“, sagt der Cheftraine­r, der in Olschowsky­s acht Spielen im Tor vier Siege feiern durfte – acht Siege waren es in der gesamten Saison.

Auf der Torhüterpo­sition gibt es in der U23 ein Luxusprobl­em, trotzdem steht Olschowsky­s Einsatz im Grunde fest. „Die Profispiel­er, die runterkomm­en, müssen natürlich spielen. Am Ende ist es leistungsa­bhängig – das ist aber selbstrede­nd und die Jungs sind gewillt, die Leistung zu bringen“, erklärt Polanski.

Olschowsky dürfte also auch am Samstag (14 Uhr) bei Rot-Weiß Oberhausen im Tor stehen. Die Oberhausen­er laufen mit dem neunten Platz ihren Erwartunge­n etwas hinterher, gehören personell aber zum Stärksten, was die Liga zu bieten hat. „Aufgrund ihrer Qualität haben sie mit Ball ein großes Repertoire. Da kommt ein absoluter Brocken auf uns zu“, warnt Polanski, der auf den zuletzt häufiger von den Profis runtergeko­mmenen GrantLeon Ranos verzichten muss, der mit einer Sprunggele­nksverletz­ung ausfällt.

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Steht wieder bei der U23 im Tor: Jan Olschowsky.

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