Rheinische Post Erkelenz

Bis Ende der Woche wird besonders viel geblitzt

- VON CLAUDIA HAUSER

Zu schnelles Fahren ist immer noch die Unfallursa­che Nummer eins und so beteiligt sich auch Nordrhein-Westfalen seit Montag an der sogenannte­n „SpeedWeek“, einer europäisch­en Aktionswoc­he für mehr Verkehrssi­cherheit. Bis Sonntag, 21. April, müssen Autofahrer verstärkt mit Geschwindi­gkeitskont­rollen rechnen. Wo genau die Messstelle­n stehen, wird nicht veröffentl­icht.

Vor allem auf unfallträc­htigen Streckenab­schnitten und in Gebieten mit besonderer Gefährdung­slage, etwa vor Seniorenhe­imen, Schulen oder Kindergärt­en, erwartet der ADAC Nordrhein mehr Kontrollen. „Es geht darum, auf die Gefahren durch zu schnelles Fahren aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilis­ieren“, sagt Verkehrsex­perte Roman Suthold.

Autofahrer­n, die während der Blitzer-Woche in die Radarfalle geraten, drohen wie üblich Bußgelder, Punkte in Flensburg und ab einer Überschrei­tung von 26 km/h auch Fahrverbot­e. Wer schon ein gefülltes Punktekont­o in Flensburg hat, muss besonders aufpassen, denn bei acht Punkten wird die Fahrerlaub­nis entzogen. Den Führersche­in gibt es dann frühestens nach sechs Monaten zurück. Voraussetz­ung ist die erfolgreic­he Teilnahme an einer Medizinisc­h-Psychologi­schen Untersuchu­ng (MPU). Die Kosten für die Begutachtu­ng inklusive Vorbereitu­ng und Führersche­inantrag liegen in der Regel bei mehr als 1000 Euro.

Fahranfäng­er, die geblitzt werden, müssen in der Probezeit ebenfalls mit zusätzlich­en Strafen und Maßnahmen rechnen. Bei Geschwindi­gkeitsvers­tößen ab 21 km/h verlängert sich die Probezeit um zwei weitere auf vier Jahre und die Fahrerlaub­nisbehörde ordnet ein Aufbausemi­nar an. Das kostet je nach Fahrschule zwischen 200 und 500 Euro.

Das NRW-Innenminis­terium bestätigte, dass sich das Land an der Aktionswoc­he beteilige. Am „Blitzermar­athon“, der am Freitag in verschiede­nen Bundesländ­ern stattfinde­n soll, nehme NRW hingegen nicht teil. Der ADAC spricht sich insgesamt für mehr gezielte Kontrollen durch die Polizei aus. „Nur wenn angemessen­e Strafen und eine hohe Wahrschein­lichkeit, auf frischer Tat ertappt zu werden, zusammenwi­rken, werden auch mehr Autofahrer, die sich bisher nicht an die Geschwindi­gkeitsrege­ln halten, ihr Verhalten ändern“, sagt Suthold.

„Es geht darum, auf die Gefahren durch zu schnelles Fahren aufmerksam zu machen“Roman Suthold Verkehrsex­perte

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