Bis Ende der Woche wird besonders viel geblitzt
Zu schnelles Fahren ist immer noch die Unfallursache Nummer eins und so beteiligt sich auch Nordrhein-Westfalen seit Montag an der sogenannten „SpeedWeek“, einer europäischen Aktionswoche für mehr Verkehrssicherheit. Bis Sonntag, 21. April, müssen Autofahrer verstärkt mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen. Wo genau die Messstellen stehen, wird nicht veröffentlicht.
Vor allem auf unfallträchtigen Streckenabschnitten und in Gebieten mit besonderer Gefährdungslage, etwa vor Seniorenheimen, Schulen oder Kindergärten, erwartet der ADAC Nordrhein mehr Kontrollen. „Es geht darum, auf die Gefahren durch zu schnelles Fahren aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren“, sagt Verkehrsexperte Roman Suthold.
Autofahrern, die während der Blitzer-Woche in die Radarfalle geraten, drohen wie üblich Bußgelder, Punkte in Flensburg und ab einer Überschreitung von 26 km/h auch Fahrverbote. Wer schon ein gefülltes Punktekonto in Flensburg hat, muss besonders aufpassen, denn bei acht Punkten wird die Fahrerlaubnis entzogen. Den Führerschein gibt es dann frühestens nach sechs Monaten zurück. Voraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme an einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU). Die Kosten für die Begutachtung inklusive Vorbereitung und Führerscheinantrag liegen in der Regel bei mehr als 1000 Euro.
Fahranfänger, die geblitzt werden, müssen in der Probezeit ebenfalls mit zusätzlichen Strafen und Maßnahmen rechnen. Bei Geschwindigkeitsverstößen ab 21 km/h verlängert sich die Probezeit um zwei weitere auf vier Jahre und die Fahrerlaubnisbehörde ordnet ein Aufbauseminar an. Das kostet je nach Fahrschule zwischen 200 und 500 Euro.
Das NRW-Innenministerium bestätigte, dass sich das Land an der Aktionswoche beteilige. Am „Blitzermarathon“, der am Freitag in verschiedenen Bundesländern stattfinden soll, nehme NRW hingegen nicht teil. Der ADAC spricht sich insgesamt für mehr gezielte Kontrollen durch die Polizei aus. „Nur wenn angemessene Strafen und eine hohe Wahrscheinlichkeit, auf frischer Tat ertappt zu werden, zusammenwirken, werden auch mehr Autofahrer, die sich bisher nicht an die Geschwindigkeitsregeln halten, ihr Verhalten ändern“, sagt Suthold.
„Es geht darum, auf die Gefahren durch zu schnelles Fahren aufmerksam zu machen“Roman Suthold Verkehrsexperte