So soll die Kita in Wassenberg aussehen
Der Kreis Heinsberg plant, in Wassenberg direkt neben dem Parkbad eine neue Kindertagesstätte zu bauen. Die ersten Pläne wurden bereits vorgestellt. Der zeitliche Rahmen ist eng getaktet.
Der Kreis Heinsberg wird in der Stadt Wassenberg bald für ein Novum sorgen. Denn in der kleinen Stadt im Norden des Kreises Heinsberg wird der Kreis erstmals den Bau einer Kindertagesstätte in Eigenregie, also ohne Investor, angehen. Kürzlich wurden die Pläne und ersten Entwürfe in einer gemeinsamen Sitzung des Bauausschusses und des Jugendhilfeausschusses von Martin Hano vom Architekturbüro Hansen Hano aus Übach-Palenberg vorgestellt.
Ein Standort für die neue Kita steht bereits fest, diese soll „Auf dem Taubenkamp“direkt neben dem Parkbad entstehen. Dafür steht ein Areal mit einer Gesamtfläche von 3600 Quadratmetern zur Verfügung. 1085 Quadratmeter davon soll das Gebäude umfassen, auf gut 1800 Quadratmetern eine „attraktive Außenanlage“entstehen. Auch Parkplätze werden in ausreichender Zahl eingeplant, versichert der Architekt. In unmittelbarer Nähe befindet sich aber auch der große Parkplatz des Schwimmbades. Für Eltern, die ihre Kinder lieber zu Fuß bringen möchten, ist eine Anbindung durch eine Fußgängerbrücke über die L 117 gegeben.
In der neuen Kindertagesstätte werden insgesamt sechs Gruppen untergebracht. Der Plan sieht vor, diese in einem langen Gebäudehauptkörper so zu platzieren, dass von allen Gruppenräumen aus ein direkter Zugang zum Außenspielbereich möglich ist. Zudem soll jede Gruppe auch einen eigenen Sanitärbereich sowie einen Differenzierungsraum erhalten. Dieser ist in der Nutzung flexibel, so werden solche Räume etwa für Therapiemaßnahmen genutzt, die Kinder können sich dort aber auch für ein Schläfchen zurückziehen. Zudem soll jeder Gruppenraum auch einen Nebenraum für Abstell- und Lagermöglichkeiten erhalten.
Während auf der einen Seite die Gruppenräume angeordnet sind, wird auf der anderen Seite des Gebäudes
Platz für einen Küchen- und Teambereich entstehen. Zudem soll ein Innenhof angelegt werden, der auch für eventuelle Veranstaltungen genutzt werden könnte. Auch die Haustechnik ist in diesem Bereich vorgesehen, ebenso ein Mehrzweckraum, der etwa zum Turnen genutzt werden könnte. Und da die Architekten noch nicht genau wissen, wie sich die Bedarfe in den kommenden Jahren entwickeln werden, ist auch die Option für einen Erweiterungsbau gegeben.
Nach den derzeitigen Schätzungen belaufen sich die reinen Baukosten auf 3,1 Millionen Euro, dazu kommen die Baunebenkosten (364.000 Euro) sowie die Außenanlage (155.000 Euro), sodass sich Gesamtkosten in Höhe von rund 3,95 Millionen Euro ergeben. In dieser Summe ist allerdings der Kauf des
Grundstücks von der Stadt Wassenberg nicht mit einkalkuliert, ebenso wenig die Kosten für die Photovoltaikanlage, die auf dem Dach installiert werden soll und laut Architekten die dreifache Menge an Strom erzeugen werde, wie die Kita brauche.
Wie Architekt Martin Hano weiter mitteilte, sei er durchaus optimistisch, dass die kalkulierten Kosten nicht exorbitant übertroffen werden dürften, wie es mitunter bei Bauprojekten in den vergangenen Jahren der Fall war. „Im Jahr 2020 auf 2023 gab es einen enormen Kostensprung bei den Baukosten um 45 Prozent, dieser Trend, das Unkalkulierbare, scheint inzwischen aber gestoppt“, sagte er zuversichtlich, dass die Kosten realistisch kalkuliert wurden.
Bis ein Bauantrag gestellt werden kann, ist allerdings noch etwas Arbeit von Nöten. So müssen die Fachplaner
in Abstimmung mit dem LVR und dem Bauamt ein entsprechendes Brandschutzkonzept erstellen. Diese Planungsleistungen, so die Einschätzung der Kreisverwaltung, sollen noch in diesem Jahr durchgeführt werden und wenn möglich auch mit dem Bau begonnen werden. Denn der Zeitplan ist eng getaktet. Eröffnet werden soll die neue Kindertagesstätte nämlich schon am 1. Januar 2026. Ein Jahr sei für die reine Bauzeit kalkuliert, berichtet Architekt Martin Hano. Aufgrund dessen, dass das Gebäude in einer Holzbauweise errichtet werde, könnten einige der Teile bereits vorgefertigt werden, auch wenn noch die Erdarbeiten laufen, ergänzt er. Dezernent Philipp Schneider sagte dazu im Ausschuss, dass dies durchaus machbar sei, aber man dürfe nicht mehr viel Zeit verlieren.