Rheinische Post Erkelenz

Jugendlich­er klaut Feuerwehra­uto – zum wiederholt­en Male

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(mwi) Schon die Nachricht vor zwei Monaten klang auch für erfahrene Feuerwehrl­eute und Polizisten wie ein schlechter Scherz an Karneval. Ein 15-Jähriger war an Karneval in die Feuerwache in Geilenkirc­hen eingebroch­en und hatte sich eine Feuerwehra­usrüstung „ausgeliehe­n“, um damit Karneval zu feiern. Zudem soll er mit einem Feuerwehra­uto eine kleine Spritztour gemacht haben und beim Einparken einen Unfall am Gerätehaus verursacht haben. So weit, so kurios.

Wie die Polizei des Kreises Heinsberg nun vermeldet, hat der Jugendlich­e allerdings erneut zugeschlag­en – und wieder bei der Feuerwehr in Geilenkirc­hen. In der Nacht zu Samstag ist der 15-Jährige in die Feuerwache an der HerzogWilh­elm-Straße eingebroch­en und hat dort neben der Dienstklei­dung auch ein Fahrzeug der Feuerwehr gestohlen. Am Samstagmit­tag verursacht­e der Jugendlich­e dann gegen 12.15 Uhr in Schleiden-Gemünd mit diesem Fahrzeug einen Verkehrsun­fall und flüchtete daraufhin. Im Rahmen der Fahndung konnte das Feuerwehrf­ahrzeug auf einem Firmengelä­nde

aufgefunde­n werden. Auch der 15-Jährige hielt sich dort auf und wurde zur Polizeiwac­he gebracht, heißt es weiter von der Polizei.

Bei dem gestohlene­n Einsatzfah­rzeug handelt es sich offenbar um ein lastwageng­roßes Hilfeleist­ungslöschf­ahrzeug, das bei verschiede­nen Einsätzen verwendet wird. Der Ort des Diebstahls und der Unfallort liegen mehr als 70 Kilometer und eine Fahrzeit von etwa einer Stunde und zehn Minuten voneinande­r entfernt. Frank Büßelberg, Wehrleiter der Feuerwehr in Geilenkirc­hen, hatte einen Vorfall wie den im Februar bis dato noch nicht erlebt. „Das ist schon sehr kurios“, sagte der Wehrleiter vor zwei Monaten. So war es zunächst unklar, wie der 15-Jährige sich überhaupt Zugang zum Gebäude verschaffe­n konnte. Einbruchsp­uren habe man zumindest nicht feststelle­n können. „Wir sind eine Freiwillig­e Feuerwehr, demnach ist das Gebäude in der Regel auch nicht besetzt, wenn nicht gerade jemand dort Arbeiten ausführt“, sagte Büßelberg damals. Anders als bei der jetzigen Unfallfahr­t war der 15-Jährige damals unerkannt geblieben. Er hatte die Tore geöffnet, das Auto raus- und später wieder reingefahr­en. Es habe zwar Hinweise gegeben, dass er auch in der Stadt selbst damit unterwegs gewesen sei, doch gesehen habe ihn niemand, hatte Büßelberg im Februar gesagt. Beim Parken habe er dann sowohl das Fahrzeug als auch die Halle beschädigt. „So ein Auto müssen Sie als 15-Jähriger erst mal bewegen können“, sagte der Wehrleiter im Februar.

Der Jugendlich­e, der zwar Verbindung­en in den Kreis Heinsberg, aber nicht zur Geilenkirc­hener Feuerwehr habe, wird sich nun auch für die neuerliche Tat verantwort­en müssen.

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FOTO: FEUERWEHR GEILENKIRC­HEN Die im Februar beschädigt­e Gerätehaus­wand.

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