Talente fit machen für den Arbeitsmarkt der Zukunft
Die städtische Wirtschaftsförderung erhält Bundesund Landesmittel für die Strukturförderung. Damit werden jetzt zwei Projekte unterstützt. Welche das sind und was sie bezwecken.
Zwei Projekte der städtischen Wirtschaftsförderung WFMG gingen jetzt bei gleichzeitiger Besichtigung der Räumlichkeiten an den Start. Die neue „Gründungsfabrik Mönchengladbach“(GFMG) und „skillzUP“sind Projekte, die den Strukturwandel in der Stadt vorantreiben sollen – weg von der Braunkohle hin zur Dienstleistung. Beide Projekte richten sich an junge Menschen, die etwas bewegen wollen. Die Projekte haben ihre Heimat im Cityhaus an der Mühlenstraße gefunden.
Ziel der beiden Projekte ist es, frischen Wind in die Gründerszene zu bringen. Das geschieht, indem Menschen intensiv auf moderne Berufe vorbereitet werden – egal, was sie bislang gemacht haben. Bund und Land beteiligen sich bis Mitte 2027 zu 100 Prozent an den Kosten der Strukturförderung in Höhe von knapp drei Millionen Euro. Deswegen kann das Angebot von der Stadt kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Die Teilnehmer der Besichtigung bekamen einen Eindruck von den neuen Räumen im zweiten Obergeschoss. Viel Mobiliar wurde gebraucht gekauft, so reichte das Geld auch für Designerstücke wie eine Couch in Gelb. Upcycling war
ebenfalls ein Thema.
Wer künftig in diesen Räumen arbeitet und Kurse leitet, muss sich keine Sorgen bezüglich der Betreuung des Nachwuchses machen. Für Kids bis zum Ende des Grundschulalters gibt es ein Spielzimmer.
Aus dem Videoraum wurde ein „Break-out-room“mit einer Arbeitsecke und einer kleinen Kletterwand. Hinzu kommt ein Arbeitsraum mit Platz für gut ein Dutzend Menschen; der ist außerdem mit einem bequemen Sofa
ausgestattet.
Sehen so die Arbeitsplätze der Zukunft aus? Fest steht, dass hier Menschen befähigt werden sollen, in Zukunftsbranchen zu arbeiten. Was bei der Besichtigung auffiel: Die künftigen Akteure wirkten allesamt hoch motiviert.
Projektassistentin Katja Schweitzer gefällt der Kontrast zwischen den modernen, mit Designerstücken aufgewerteten Räumen und dem Brutalismus der Architektur des Gebäudes.
Zwischen den beiden Projekten
„Gründungsfabrik“und „skillzUP“muss man unterscheiden. Die Gründungsfabrik richtet sich an Gründungswillige, Start-ups sowie Fach- und Führungskräfte aus dem Mittelstand. Die Aufgaben der „Gründungsfabrik“erläuterte Projektleiterin Kim Katharina Reiners. Sie stellte jetzt ein hochwertiges Workshop-Programm, Einszu-eins-Sessions mit erfahrenen Coaches, Netzwerk-Events sowie Keynotes und Vorträge in Aussicht. Sie sprach von einem „passgenauen Mix aus Wissen, Netzwerk und
Erfahrung“. Man biete kein Programm von der Stange. Katharina Reiners kündigte unter anderem Folgendes an: „Wir werden ein Programm speziell für Mütter anbieten, die gründen wollen oder es bereits getan haben.“
Als weiterer Baustein wurde in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität ein Innovationsprogramm für den Mittelstand entwickelt.
„SkillzUP“richtet sich an junge
Talente, Schüler, Auszubildende, Studierende und Berufseinsteiger, die mehr wissen wollen über Themen wie Web- und App-Entwicklung, den Einsatz von Chatbots oder den Umgang mit KI-Tools.
Sie sollen es später einfacher haben, in einem entsprechenden Beruf Fuß zu fassen. Projektleiterin Anastasia Rylnikov freut sich auf „junge Talente, die sich für die Arbeitswelt von morgen rüsten können“.
Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der WFMG-Geschäftsführung, betonte, dass beide Teilbausteine inhaltlich aufeinander abgestimmt seien und „zu einer stärkeren Ausrichtung des Wirtschaftsstandorts auf Wachstumsbranchen und Berufsbilder der Wissenswirtschaft beitragen: „Wir können damit den Strukturwandel positiv beeinflussen, indem wir Arbeitskräfte fit für den Arbeitsmarkt der Zukunft machen.“Es sei mittelbar auch eine große Chance für den Standort, momentan verschiedene Projekte an unterschiedlichen Adressen und später an zentraler Stelle, nämlich im Wissencampus, zusammenfließen zu lassen.