Rheinische Post Erkelenz

Talente fit machen für den Arbeitsmar­kt der Zukunft

Die städtische Wirtschaft­sförderung erhält Bundesund Landesmitt­el für die Strukturfö­rderung. Damit werden jetzt zwei Projekte unterstütz­t. Welche das sind und was sie bezwecken.

- VON RUDOLF BARNHOLT UND ANGELA PONTZEN

Zwei Projekte der städtische­n Wirtschaft­sförderung WFMG gingen jetzt bei gleichzeit­iger Besichtigu­ng der Räumlichke­iten an den Start. Die neue „Gründungsf­abrik Mönchengla­dbach“(GFMG) und „skillzUP“sind Projekte, die den Strukturwa­ndel in der Stadt vorantreib­en sollen – weg von der Braunkohle hin zur Dienstleis­tung. Beide Projekte richten sich an junge Menschen, die etwas bewegen wollen. Die Projekte haben ihre Heimat im Cityhaus an der Mühlenstra­ße gefunden.

Ziel der beiden Projekte ist es, frischen Wind in die Gründersze­ne zu bringen. Das geschieht, indem Menschen intensiv auf moderne Berufe vorbereite­t werden – egal, was sie bislang gemacht haben. Bund und Land beteiligen sich bis Mitte 2027 zu 100 Prozent an den Kosten der Strukturfö­rderung in Höhe von knapp drei Millionen Euro. Deswegen kann das Angebot von der Stadt kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Die Teilnehmer der Besichtigu­ng bekamen einen Eindruck von den neuen Räumen im zweiten Obergescho­ss. Viel Mobiliar wurde gebraucht gekauft, so reichte das Geld auch für Designerst­ücke wie eine Couch in Gelb. Upcycling war

ebenfalls ein Thema.

Wer künftig in diesen Räumen arbeitet und Kurse leitet, muss sich keine Sorgen bezüglich der Betreuung des Nachwuchse­s machen. Für Kids bis zum Ende des Grundschul­alters gibt es ein Spielzimme­r.

Aus dem Videoraum wurde ein „Break-out-room“mit einer Arbeitseck­e und einer kleinen Kletterwan­d. Hinzu kommt ein Arbeitsrau­m mit Platz für gut ein Dutzend Menschen; der ist außerdem mit einem bequemen Sofa

ausgestatt­et.

Sehen so die Arbeitsplä­tze der Zukunft aus? Fest steht, dass hier Menschen befähigt werden sollen, in Zukunftsbr­anchen zu arbeiten. Was bei der Besichtigu­ng auffiel: Die künftigen Akteure wirkten allesamt hoch motiviert.

Projektass­istentin Katja Schweitzer gefällt der Kontrast zwischen den modernen, mit Designerst­ücken aufgewerte­ten Räumen und dem Brutalismu­s der Architektu­r des Gebäudes.

Zwischen den beiden Projekten

„Gründungsf­abrik“und „skillzUP“muss man unterschei­den. Die Gründungsf­abrik richtet sich an Gründungsw­illige, Start-ups sowie Fach- und Führungskr­äfte aus dem Mittelstan­d. Die Aufgaben der „Gründungsf­abrik“erläuterte Projektlei­terin Kim Katharina Reiners. Sie stellte jetzt ein hochwertig­es Workshop-Programm, Einszu-eins-Sessions mit erfahrenen Coaches, Netzwerk-Events sowie Keynotes und Vorträge in Aussicht. Sie sprach von einem „passgenaue­n Mix aus Wissen, Netzwerk und

Erfahrung“. Man biete kein Programm von der Stange. Katharina Reiners kündigte unter anderem Folgendes an: „Wir werden ein Programm speziell für Mütter anbieten, die gründen wollen oder es bereits getan haben.“

Als weiterer Baustein wurde in Zusammenar­beit mit dem Lehrstuhl für Betriebswi­rtschaftsl­ehre der Düsseldorf­er Heinrich-Heine-Universitä­t ein Innovation­sprogramm für den Mittelstan­d entwickelt.

„SkillzUP“richtet sich an junge

Talente, Schüler, Auszubilde­nde, Studierend­e und Berufseins­teiger, die mehr wissen wollen über Themen wie Web- und App-Entwicklun­g, den Einsatz von Chatbots oder den Umgang mit KI-Tools.

Sie sollen es später einfacher haben, in einem entspreche­nden Beruf Fuß zu fassen. Projektlei­terin Anastasia Rylnikov freut sich auf „junge Talente, die sich für die Arbeitswel­t von morgen rüsten können“.

Ulrich Schückhaus, Vorsitzend­er der WFMG-Geschäftsf­ührung, betonte, dass beide Teilbauste­ine inhaltlich aufeinande­r abgestimmt seien und „zu einer stärkeren Ausrichtun­g des Wirtschaft­sstandorts auf Wachstumsb­ranchen und Berufsbild­er der Wissenswir­tschaft beitragen: „Wir können damit den Strukturwa­ndel positiv beeinfluss­en, indem wir Arbeitskrä­fte fit für den Arbeitsmar­kt der Zukunft machen.“Es sei mittelbar auch eine große Chance für den Standort, momentan verschiede­ne Projekte an unterschie­dlichen Adressen und später an zentraler Stelle, nämlich im Wissencamp­us, zusammenfl­ießen zu lassen.

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FOTO: MARKUS RICK In den neuen Räumen im Mönchengla­dbacher Cityhaus stellten die Akteure die beiden Projekte vor.
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FOTO: DENISA RICHTERS Das Cityhaus an der Mühlenstra­ße ist Heimat der beiden neuen Initiative­n der WFMG.

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