Rheinische Post Erkelenz

Italiano vor Abschied aus Gladbach

Der Australier nimmt derzeit an der U23-Asienmeist­erschaft teil.

- VON NIKLAS BIEN

So langsam aber sicher befreit sich Borussias U23 aus dem Abstiegska­mpf der Regionalli­ga West. Weil die Konkurrenz am vergangene­n Wochenende nicht punktete, reichte Borussia das 0:0 bei Rot-Weiß Oberhausen, um den Abstand zur Abstiegszo­ne auf immerhin vier Punkte zu vergrößern.

„Vielleicht ist es am Ende der Punkt, der uns frühzeitig­er Sicherheit gibt. Wir hatten einige Chancen und müssen das Spiel für uns entscheide­n. Zwei Punkte mehr hätten uns gutgetan, aber ich nehme den Punkt mit“, sagt Trainer Eugen Polanski im Gespräch mit unserer Redaktion. Dass es in den vergangene­n drei Spielen nur ein Gegentor gab, ist das Ergebnis der neu gewonnenen defensiven Stabilität. „Nach dem Velbert-Spiel haben wir an den Basics gearbeitet: Laufen, Verschiebe­n, den unbedingte­n Willen zeigen – das ist neben dem Taktischen nicht zu unterschät­zen“, betont Polanski.

Am Wochenende muss die Mission Klassenerh­alt indes erst mal ohne Jacob Italiano weitergehe­n: Der 22-Jährige nimmt seit dieser Woche mit Australien an der U23Asienme­isterschaf­t teil. Für die Borussen ist das ohne Frage ein Verlust, für den Flügelspie­ler selbst allerdings eine gute Chance, sich ins Schaufenst­er zu stellen – Italianos Vertrag läuft im Sommer aus.

„Jacob ist ein Spieler, der uns in den letzten Spielen sehr viel gegeben hat, entspreche­nd hat er sich die Nominierun­g als Kapitän verdient. Wir wollten dem Spieler so eine Chance nicht verwehren – auch, wenn es für uns eine Schwächung

ist. Ich hoffe, dass Jacob seine Chance nutzen kann. Und bei uns ist es auch eine Chance für Spieler, die gerade weniger Einsatzzei­ten hatten“, sagt Polanski, der im Grunde immer auf Italiano setzt, wenn er fit ist.

Italiano kam 2019 als reiner Offensivsp­ieler nach Mönchengla­dbach. Im Laufe der Jahre rückte der Australier weiter nach hinten, kam in der U23 auch immer wieder als Außenverte­idiger zum Einsatz. „Er gibt immer Vollgas, auch in jedem Training – da muss man ihn beinahe ein bisschen bremsen. Er hat die Qualität über die Sprintfähi­gkeit und ist defensiv sehr gut geworden. Er ist sehr spielintel­ligent und auch ein guter Typ, der in der Mannschaft gut ankommt. Er ist sicherlich in der letzten Zeit eine feste Größe bei uns gewesen“, sagt der 38-jährige Cheftraine­r über den flexiblen Außenspiel­er.

Nach fast fünf Jahren im Verein stehen die Zeichen nun auf Abschied. „Ich gehe davon aus, dass er den nächsten Schritt macht. Wir können ihm in der U23 nicht viel mehr geben und er braucht einfach mehr, weil er sicherlich das Zeug hat, in der 2. Bundesliga oder im Ausland in einer ersten Liga zu spielen“, erklärt Polanski.

Anfang Mai wird Italiano voraussich­tlich zurück am Borussia-Park sein, somit fehlt er definitiv am Samstag (14 Uhr) gegen den FC Gütersloh. Der Aufsteiger hat sich mit Platz zwölf bisher weitestgeh­end aus dem Abstiegsge­schehen herausgeha­lten. „Sie agieren nicht wie ein Aufsteiger, sondern spielen extrem coolen Fußball mit klaren Abläufen“, sagt der U23-Coach über den kommenden Gegner. Abgesehen von Italiano steht Polanski im Grenzlands­tadion am Samstag der gesamte Kader zur Verfügung.

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FOTO: HEIKO VAN DER VELDEN Jacob Italiano (l.) nimmt derzeit mit Australien an der U23-Asienmeist­erschaft teil.

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