Rheinische Post Erkelenz

Paraden und Trompeten

Vier kleine, aber feine Geschichte­n abseits des hektischen Politbetri­ebs.

- HAGEN STRAUSS Unser Autor ist Korrespond­ent im Berliner Parlaments­büro. Er wechselt sich hier mit unserer Berliner Bürochefin Kerstin Münsterman­n und deren Stellvertr­eter Jan Drebes sowie der Publizisti­n Margaret Heckel ab.

Olaf Scholz hat man jetzt mit einer Trompete vor dem Mund gesehen. Der Jazzmusike­r Till Brönner war zu Besuch im Kanzleramt, um auch dort für eine FotoAusste­llung zu arbeiten. Also machte Brönner einen Schnappsch­uss von Scholz – nachdem er ihm seine Trompete in die Hand gedrückt hatte. Der Kanzler blies rein. „Nun, mehr als ein paar Töne kamen bei mir nicht raus“, meinte er danach. Dafür entstand aber ein ungewöhnli­ches Bild.

Boris Pistorius hat jede Menge Debatten an der Schulterkl­appe. Über seinen Etat, die Wehrpflich­t oder die Tauglichke­it der Bundeswehr. Eine weitere bleibt dem Verteidigu­ngsministe­r zum Glück erspart. Denn der Petitionsa­usschuss lehnte jetzt eine

Eingabe ab, doch eine große Militärpar­ade abzuhalten, um öffentlich die Wehrfähigk­eit zu zeigen. Die Bundeswehr sei schon vielfältig präsent, begründete das Gremium sein Nein. Mit welchem Gerät auch?

Carsten Linnemann, CDU-Generalsek­retär, hatte drei Tage Schwerstar­beit vor sich. Wegen des Parteitags in Berlin. Zuvor forderte er dazu auf, doch die Laufschuhe mitzubring­en. Am Dienstag wolle man sich um 7 Uhr morgens vor dem Tagungshot­el in Neukölln reffen und dann eine Runde drehen. „Ist gut auch für die Gesundheit, wenn man den ganzen Tag da in diesen Sälen sitzt, dass wir dann da eine Runde laufen“, so Linnemann. Er selber joggt sowieso viel. Neulich erst durch die Merz-Doku.

Katja Kipping hat den Absprung von der Politik schon länger geschafft, dafür springt sie jetzt ins kalte Wasser. Die frühere Parteichef­in und Berliner Senatorin veröffentl­ichte ein Foto von sich im DLRG-Shirt. Kipping engagiert sich als Schwimmtra­inerin und lässt sich zur Rettungssc­hwimmerin ausbilden. Jetzt meinte sie, wenn halt nicht genug Geld da sei, „um allen einen erschwingl­ichen Zugang zum Bad zu ermögliche­n“, sollten private Pools besteuert werden. Einmal Linke, immer Linke.

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