Bald fährt die RB34 wieder durch Arsbeck
Nach dem Einsatz eines innovativen Verfahrens können Pendler bald aufatmen: Spätestens ab Montag soll der Zugverkehr wieder aufgenommen werden. Wie der Dachs nun fernbleiben soll.
Pendler kennen es: Seit dem 18. April dürfen Züge die Strecke der RB34 zwischen Wegberg und Arsbeck nicht mehr befahren, weil Gleisfehler festgestellt worden waren – verursacht durch einen unterirdischen Dachsbau. Dass die drolligen schwarz-weißen Gesellen Schuld an dem Verkehrsdilemma waren, hat die Situation aber leider nicht verbessert. Wer auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist, muss derzeit auf Ersatzbusse ausweichen. Doch das soll bald ein Ende haben.
Nach dem Fund mehrerer Dachsbauten mit einer Gesamtlänge von rund 250 Metern hat die Deutsche Bahn gemeinsam mit Geologen den Abschnitt überprüft. Auf Grundlage der Untersuchungen hat die DB einen Sanierungsplan für diesen Abschnitt erarbeitet. „Seit wenigen Tagen wird der Bahndamm ertüchtigt“, berichtet ein Sprecher der Deutschen Bahn. Dabei werde ein innovatives Betonspritzverfahren angewandt: „Die Maschine verfüllt den Bahndamm mit Beton. So erhält er wieder seine erforderliche Stabilität.“
Die Maschine war bis Ende der vergangenen Woche im Einsatz. Jetzt im Anschluss muss das Material mehrere Tage aushärten. Erst danach kann die Deutsche Bahn die Strecke wieder freigeben. Aktuell geht das Unternehmen davon
aus, dass die Strecke für den Personenverkehr spätestens am 13. Mai wieder freigegeben werden kann. „Anschließend finden noch Restarbeiten statt, die kurzfristig noch zu sehr geringen Einschränkungen führen können“, kündigt der Bahnsprecher an.
Diese Neuigkeiten dürfte auch Siemens Mobility erfreuen, denn das Unternehmen nutzt das betroffene Gleis als Zufahrt zum Prüf- und Validation Center für Schienenfahrzeuge in Wildenrath. „Wir stehen in engem Austausch mit der Deutschen Bahn und den zuständigen Behörden. Aktuell finden ja auch Reparaturarbeiten statt“, fasst es ein Sprecher von Siemens Mobility zusammen. Zu Auswirkungen auf den Betrieb des Prüf- und Validation Centers kann derzeit noch keine Auskunft gegeben werden. Aber: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass
allerdings nicht dem Zweck, sie zu schießen“, betont Michael Heckers, Pressesprecher des Kreises Heinsberg. „Unsere Mitarbeiter hatten bereits Kontakt zu einer Auffangstation in Bad Honnef aufgenommen. Dort hätten die Dachse unterkommen können“, erklärt er weiter. Das sei schon eine Besonderheit, denn offenbar sei es alles andere als einfach, eine Auffangstation für den größten Vertreter der Marderfamilie in Mitteleuropa zu finden. „Von Anfang an haben wir uns darum bemüht, eine Lösung zu finden, die keinen Abschuss erforderlich macht. Und das die Auswirkungen nicht gravierend ist uns glücklicherweise gelungen.“sein werden“, so der Sprecher. Denn mithilfe von Wildkameras
Die Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung beobachten Fachleute seit einigen mit den örtlichen Naturschutzbehörden. Tagen den Baubereich, um sicherzustellen, Sicherheitshalber dass sich dort während
nd war bereits wenige Tage nach der der Arbeiten keine Tiere aufhalten. Entdeckung die Schonzeit für Dachse Diese zeichnen Bilder auf, wenn sie aufgehoben worden. „Das galt eine Bewegung wahrnehmen und
sind an den Ein- und Ausgängen des nun verfüllten Dachsbaus installiert. „Wie es aussieht, hat der Lärm der Baustellenfahrzeuge und die damit verbundenen Vibrationen und Erschütterungen im Erdreich dafür gesorgt, dass die Dachsfamilie sich zurückzieht, denn es wurden keine Bilder aufgezeichnet“, so Michael Heckers.
Das Betonspritzverfahren soll gewährleisten, dass die Dachse im unterirdischen Arsbeck entlang der Gleise nicht noch einmal auftauchen. „Durch die Arbeiten ist der Bereich für sie nicht mehr attraktiv. Deshalb gehen wir davon aus, dass wir schnell eine langfristige Lösung gefunden haben“, sagt Michael Heckers. Denn so erhält der Damm wieder seine erforderliche Stabilität, und in diesen Teil der Böschung kann kein Dachs mehr hineingraben.