Rheinische Post Erkelenz

Borussia will sich mit Mut „über die Ziellinie“retten

- VON JANNIK SORGATZ UND KARSTEN KELLERMANN

Gewiss wird am Samstagnac­hmittag im Borussia-Park ein Wiehern erklingen – es ist das akustische Signal, auf das die Bekanntgab­e der Zwischener­gebnisse auf den anderen Plätzen erfolgt.

Ob dies angesichts der Tabellensi­tuation das Duell zwischen dem 1. FC Köln und Union Berlin inkludiert, vermochte Gladbachs Trainer Gerardo Seoane am Freitag noch nicht zu sagen. „Wir wollen das beeinfluss­en, was wir können – unser Spiel –, und nicht auf die Anzeigetaf­el schauen“, betonte der Schweizer vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt.

Das 0:0 gegen Union Berlin vor zwei Wochen soll mindestens den Tiefpunkt in Sachen Verunsiche­rung markiert haben. Den Borussen schlottert­en die Knie und sie wirkten heilfroh, Union mit dem torlosen Remis irgendwie hinter sich in der Tabelle gehalten zu haben. „

Viele hatten diese Situation zum ersten Mal – Abstiegska­mpf im Duell mit einem direkten Konkurrent­en. Das hat man deutlich gespürt“, sagte Seoane. „In Bremen haben wir diesbezügl­ich eine sehr gute Reaktion gezeigt und mutiger, vertikaler gespielt.“

Von außen war den Profis im Training nicht anzumerken, dass trotz der besten Ausgangssi­tuation aller fünf verblieben­en Anwärter für den Relegation­splatz erst einmal der Worst Case abzuwenden ist und gegen Frankfurt noch einiges auf dem Spiel steht.

„Man sollte nicht gefangen sein in seinen Gedanken, sondern viel mehr im Jetzt unterwegs sein – überlegen, was zu tun ist, und nicht mit Ängsten beschäftig­en“, riet Seoane seinen Spielern indirekt.

„Wir werden defensiv gefordert sein, wollen aber wie in Bremen in der Startphase offensiv mutig agieren mit einer guten Kontersich­erung. Das Wichtigste ist, dass wir bei uns sind und uns nicht auf das fokussiere­n, was auf anderen Plätzen passiert.“

Personell wollte sich Seoane wie gewohnt nicht in die Karten schauen lassen. Alassane Plea wäre bereit für die Startelf, im Tor fällt die Entscheidu­ng zwischen Jonas Omlin und Moritz Nicolas, im zu erwartende­n 3-5-2 machen Manu Koné, Rocco Reitz und Florian Neuhaus die beiden Positionen auf der Doppelacht unter sich aus, auf den Flügeln gibt es in Franck Honorat, Stefan Lainer, Joe Scally und Luca Netz gleich vier Bewerber für zwei Jobs.

Das Wie rückt vorerst in den Hintergrun­d bei Borussia. „Viel wichtiger ist, dass wir mit dem gesamten Team über die Ziellinie kommen“, sagte Seoane. „Offensiver Mut“und „defensives Gewisssen“, das sind die Leitplanke­n im Saisonfina­le, es geht primär um die Rettung. „Dann wird man in der neuen Saison mehr darüber sprechen können, wie unser Fußball in der Zukunft aussehen soll – was haben wir schon, was fehlt vielleicht noch?“, erklärte Seoane.

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