Kampfkunstlehrer wird Schauspieler
Robert Fuhr ist Betriebswirtschaftler, Thriller-Autor und betreibt eine Kampfkunstschule. Jetzt ist er auch noch Schauspieler geworden. Die Dreharbeiten haben bereits begonnen.
Robert Fuhr, der in Tetelrath wohnt, hat in seinem Berufsleben schon einige Stationen absolviert. Seit Jahren ist er Kampfkunstlehrer mit einem eigenen Studio in Rheydt, zugleich hat er Romane und Fachliteratur über Kenpo und den „Vater des amerikanischen Karates“Ed Parker verfasst. Jetzt ist er auch noch Schauspieler geworden – wie das Leben halt so spielt. „Tja, manchmal reißt man sich ein Bein aus, um Dinge zu erreichen, zum Beispiel, um Schriftsteller werden, einen Verlag zu finden – und andere Dinge kommen einfach über Nacht. Die Welt ist verrückt“, sagt er, selbst erstaunt über die Entwicklungen.
Wie so oft war es ein Zufall, der die Tür in eine andere Welt öffnet. Der Regisseur, Autor und Schauspieler Ingo Kunert hatte den Mann aus Tetelrath bei einem Theaterprojekt von Fuhr über Kampfkunst in Düsseldorf, an dem ein Bekannter mitwirkte, kennengelernt. Man kam ins Gespräch, in dem Kunert sein neues Filmprojekt „Mutter“vorstellte. Schnell erkannten die beiden, dass es viele Gemeinsamkeiten gab, die zu diesem Film passten. „Ich brauchte einen in Kampfkunst erfahrenen Mann und habe ihn mit Fuhr gefunden.“Robert Fuhr habe das Fachwissen, das vermeide, Fehler bei den Kampfkunst-Szenen zu begehen. Nach den ersten Filmszenen
meinte Kunert: „Robert ist ein richtiges Naturtalent.“Robert Fuhr wehrt bescheiden ab: „Ingo sah wohl mehr in mir als ich selbst, denn ich bin ja kein ausgebildeter Schauspieler. Genau das ist aber sein Konzept. Er arbeitet gerne mit Laien.“
Von der Bekanntschaft bis zu den Filmaufnahmen im Rheydter Studio war es nicht weit. „Ingo Kunert war von meinem Studio als Drehort begeistert.“Der Hintergrund des Kampfsportstudios habe etwas mit der Story des Films zu tun. Ein Teil der Entwicklung des Hauptcharakters findet in einer Kampfsportschule statt.
Zum Inhalt des Films „Mutter“äußert sich Kunert nur kurz. Der Film thematisiere die Sinnlosigkeit des Krieges und dass der Krieg wohl die schlechtesten Eigenschaften eines
Menschen hervorbringen kann. „Ein junger Mann, dargestellt von Schauspieler Stefan Herwagen, stirbt im Schützengraben. Dabei lässt er sein Leben Revue passieren. Was hat ihn in diese Situation gebracht? Die Grenzen zwischen dem Guten und dem Bösen verwischen komplett.“Auch die CM Kenpo Karate Schule hatte ihn nicht retten können.
Die Dreharbeiten sind für Robert Fuhr bis jetzt ein großes Abenteuer. „Es ist unglaublich, mit Kunert zu arbeiten, der nicht nur fordert, sondern auch zeigt, was er genau haben will.“Dieser Film soll der Auftakt einer langfristigen Zusammenarbeit machen. Auch sind weitere Filmprojekte werden. Kunert will mit nicht auszuschließen.
Fuhr eine Schauspiel-Schule in der Aber nicht nur Rheydt ist Drehort. Übungsstätte eröffnen. Dort will „Wir drehen Außenszenen in
nd der Regisseur ambitionierte Laiendarsteller Wegberg und der Umgebung, in mit der Filmwelt vertraut Viersen und Umgebung sowie dem
Ruhrgebiet“, sagte Fuhr. Kunert hatte den Ortskundigen außerdem beauftragt, in Wassenberg oder Wegberg Schauplätze zu finden, an denen Szenen in Schützengräben gefilmt werden können.
Wann der Film „Mutter“öffentlich zu sehen ist, steht noch nicht fest. Kunert hofft, ihn bis zum Herbst fertig zu haben. Dann soll er auf verschiedenen Filmfestivals vorgestellt werden „Wir rechnen uns große Chancen aus, gerade aufgrund der Aktualität des Themas“, meint Fuhr zuversichtlich. Auch die öffentliche Premiere soll nicht in einem gewöhnlichen Kino stattfinden. Kunert sucht noch nach einem passenden Ambiente „Die Zuschauer sollen schon etwas von der Tragödie spüren, in der jeder Krieg mündet.“