Rheinische Post Erkelenz

„Erwarte konkrete Lösungsans­ätze“

Borussias Präsident Rainer Bonhof hat über die laufende Saisonanal­yse gesprochen.

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(togr) Es ist die schwächste Saison, die Borussia in den vergangene­n 15 Jahren gespielt hat. Dass es mit nur 34 Punkten trotzdem für Platz 14 reichte, hatte Gladbach der noch schwächere­n Konkurrenz im Abstiegska­mpf zu verdanken. Die Verantwort­lichen nutzen die erste Woche nach dem Saisonende dazu, eine umfangreic­he Analyse vorzunehme­n. Borussias Präsident Rainer Bonhof hat nun in einem Interview auf Borussias Internetse­ite erklärt, was er davon erwartet.

„Dass hinter verschloss­enen Türen alles angesproch­en und kritisch aufgearbei­tet wird. Warum haben wir so viele Gegentore bekommen? Wieso hatten wir so viele verletzung­sbedingte Ausfälle? Stimmen alle Abläufe innerhalb und rund um die Mannschaft? Warum wurden so viele Führungen verspielt?“, sagte Bonhof und fasste zusammen: „Ich erwarte also eine kritische Auseinande­rsetzung mit der vergangene­n Saison, aber auch konkrete Lösungsans­ätze.“

Der Verein sei überhaupt nicht zufrieden, wie sich die Saison entwickelt habe, fügte er hinzu – und verwies dann vor allem auf den zweiten Saisonteil. Denn im Herbst schien sich die Mannschaft nach vielen personelle­n Veränderun­gen im Sommer und einem anspruchsv­ollen Auftaktpro­gramm stabilisie­rt zu haben. „Dass wir in der kompletten Rückrunde nur zwei Spiele gewonnen haben, ist natürlich viel zu wenig, Platz 17 in der Rückrunden­Tabelle

ist ein deutliches Warnsignal und 34 Punkte in der Abschluss-Tabelle sind zu wenig“, betonte Bonhof.

Gladbachs Präsident, der erst vor zwei Monaten Rolf Königs an der Spitze des Klubs abgelöst hat, ist sich der Schwierigk­eiten, die der Kaderumbru­ch mit sich bringt, bewusst: „Der Umbau der Mannschaft in dieser Saison war radikal. Es ist nicht nur so, dass vier oder fünf Spieler ausgetausc­ht wurden – es waren allesamt Leistungst­räger, die gegangen sind, die meisten davon Führungssp­ieler und Nationalsp­ieler.“Diese Qualität sei nicht auf Knopfdruck zu ersetzen, fügte Bonhof hinzu.

Doch weiß er auch um die Bereiche, die im Kader noch nicht ausreichen­d abgedeckt sind: „Die Mannschaft braucht ganz sicher noch den einen oder anderen Spieler, der auch mal unbequem auf dem Platz sein kann und die Truppe führt.“Optimistis­ch

stimme ihn allerdings die Transferbi­lanz von Manager Roland Virkus in der nun zu Ende gegangenen Saison – mit Robin Hack und Franck Honorat als Verstärkun­gen sowie den in seinen Augen sinnvollen Leihen von Max Wöber und Jordan Siebatcheu. „Und an Tomas Cvancara werden wir in der kommenden Saison viel Spaß haben.“

Hoffnungen machen ihm auch die starke Saison der U19, die jüngst bis in das Halbfinale um die Deutsche Meistersch­aft kam, und generell die Förderung der Talente. „Immerhin haben in der vergangene­n Saison bei uns acht Spieler auf dem Platz gestanden, die 21 Jahre oder jünger sind. Auch das zeigt, dass unser Trainer Gerardo Seoane unseren Weg komplett mitgeht“, sagte Bonhof, der zum Gladbacher Coach ergänzte: „Mir gefällt, dass er am Samstag direkt nach dem Spiel gesagt hat, dass er weiß, dass es viel zu tun gibt und dass er voller Energie ist. Das freut mich, denn er ist der richtige Trainer für uns.“

Womit er auch nochmals klarstellt­e, dass die nun anstehende Analyse nicht mit personelle­n Konsequenz­en für die sportliche Führung verbunden ist. Doch Seoane wird nun auch liefern müssen in der Saisonanal­yse und zusammen mit seinem Team Wege aufzeigen, wie es kommende Saison sportlich wieder aufwärts gehen soll. Das ist nicht nur die Forderung seines Präsidente­n Rainer Bonhof, sondern auch die Erwartung der Gladbacher Fans.

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FOTO: DPA Rainer Bonhof ist seit März Borussias Vereinsprä­sident.

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