Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Regionalli­ga-Coach schon mit 26 Jahren

- VON WILTRUD WOLTERS

Der Lobberiche­r Nelson Weisz hat seine Trainertät­igkeit in der Jugend des TV Aldekerk begonnen. Inzwischen zeichnet er für die Reserve des Traditions­vereins TuSEM Essen verantwort­lich. Das Team spielt in der Handball-Regionalli­ga Nordrhein.

NIEDERRHEI­N Etliche Handballer träumen davon, hochklassi­g zu trainieren. Für Nelson Weisz ist es vollkommen normal. Mit seinen gerade einmal 26 Jahren ist der Nettetaler seit dem vergangene­n Sommer Cheftraine­r bei TuSEM Essen II, dessen Männer-Mannschaft gemeinsam mit dem TV Aldekerk in der Regionalli­ga spielt. „Bisher gab es damit keine Probleme“, sagt Weisz.

Er sieht es als Vorteil an, alterstech­nisch nahe am Team dran zu sein. „Ich bin kein autoritäre­r Trainer. Ich versuche, die Spieler mitzunehme­n. Es muss aber klar sein, dass ich die Verantwort­ung trage“, meint Weisz. Sein Faible für das Traineramt entdeckte Weisz schon früh. Die ersten Erfahrunge­n sammelte er als Jugendtrai­ner in Lobberich. „Es macht Spaß. Als Kindertrai­ner bekommt man viel zurück“, betont er. Als sein Bruder Lauritz in der C-Jugend nach Aldekerk wechselte, machte Nelson Weisz den Sprung in die Vogteihall­e mit und trainierte ihn dort bis zur A-Jugend. „Als ich nach Aldekerk gekommen bin, habe ich gemerkt, dass das etwas für mich ist. Ich habe gespürt, dass ich als Trainer vielleicht mehr erreichen kann als als Spieler“, erklärt der 26-Jährige.

Die Begeisteru­ng für das eigene Spiel, damals beim TSV Kaldenkirc­hen und in Straelen, war nicht mehr so ausgeprägt. Weisz bildete sich fort und erlangte zunächst die C- und danach die B-Lizenz als Trainer. Die A-Lizenz, so sagt er, „stehe im Raum“. 2015 wies ihm ein Praktikum bei Traditions­verein TuSEM Essen endgültig den Weg. Als Co-Trainer von Daniel Haase trainierte er in Essen die A-Jugend und parallel dazu in Aldekerk die B-Jugend. Danach wurde er Co-Trainer der zweiten Mannschaft in Essen, bevor er im vergangene­n Sommer Haase, der die A-Jugend bei den Rhein-Neckar Löwen übernahm, endgültig beerbte und in die Cheftraine­rrolle bei der U23 von TuSEM schlüpfte. Zu seinen Schützling­en zählen dort nun unter anderem Moritz Langen (zuvor HSV Rheydt), Niklas Ingenpass (TV Lobberich) und sein Bruder Jordi. Die drei Schwestern begeistern sich ebenfalls für den Handball. Ronja und Sinje spielen bei der SG Überruhr, Insa beim TV Aldekerk im dortigen Jugend-Bundesliga-Team.

TuSEM Essen, sagte Nelson Weisz, sei für ihn ein großes Glück, aber auch Zufall gewesen. Er habe von Daniel Haase sehr viel gelernt. Zudem versucht er, auch von anderen Trainern etwas mitzunehme­n. „Mir ist der gute Austausch, zum Beispiel mit dem Trainer der ersten Mannschaft, wichtig“, sagt Weisz. Der Nettetaler studiert mittlerwei­le in Essen Sport und Geschichte und wohnt auch vor Ort. „Das Studium steht im Vordergrun­d“, sagte er. Er möchte Lehrer werden und steigt nun ins Praxisseme­ster an einem Krefelder Gymnasium ein. „Bisher ließ sich eigentlich alles gut verbinden. Aber dann muss ich wirklich viel fahren“, meint er.

Schließlic­h möchte er neben dem Unterricht, dem viermalige­n Training bei den Essener Handballer­n sowie den Spielen auch noch möglichst oft beim TV Lobberich in der Oberliga zum Einsatz kommen. „Das macht mir auch Spaß. Wenn sie mich brauchen und ich kann es einrichten, bin ich dabei“, berichtete Nelson Weisz.

Mit TuSEM Essen II will er in dieser Spielzeit unbedingt im oberen Drittel der Tabelle angreifen. „Wir sind sehr gut gestartet“, meinte Weisz. Die zwischenze­itliche Tabellenfü­hrung konnte das junge Team aber nicht halten und rutschte ins Mittelfeld ab.

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FOTO (ARCHIV): NGE Hier leitet Nelson Weisz eine Handball-AG an der Comenius-Gesamtschu­le in Voerde. Ansonsten trainiert Weisz die Regionalli­ga-Handballer von TuSEM Essen.

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