MH17: Angeklagter bestreitet Abschuss durch Separatisten

DEN HAAG (ap) Einer der wegen des MH17-Absturzes Angeklagten hat die Schuld der Separatisten bestritten. Igor Girkin sagte der Nachrichtenagentur AP: „Die Aufständischen haben es nicht heruntergeschossen.“Das Malaysia-Airlines-Flugzeug mit der Flugnummer MH17 war im Juli 2014 abgestürzt, alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben. Girkin sowie zwei weitere Russen und ein Ukrainer wurden am Mittwoch in den Niederlanden angeklagt. Girkin war damals Kommandant der Rebellen. Auch der damalige Separatisten-Anführer Alexander Borodai sagte, er wisse, dass die Anschuldigungen gegen die Rebellen falsch seien. Die Polizei hatte eine heimliche Tonaufnahme eines mutmaßlichen Gesprächs zwischen Borodai und dem Kreml-Mitarbeiter Igor Surkow veröffentlicht, in der es um militärische Hilfe für die Separatisten ging. Borodai bestritt dies und bezeichnete die Aufnahme als Fälschung.

Das internationale Ermittlerteam wird Russland und die Ukraine nicht um die Auslieferung der Verdächtigen ersuchen. Staatsanwalt Fred Westerbeke sagte, das Team habe festgestellt, dass die Verfassungen beider Länder die Auslieferungen nicht zuließen. „Wir werden Russland bald bitten, den Verdächtigen, die in der Russischen Föderation sind, die Vorladungen zu übergeben“, sagte er.