Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Eine ganze Schule geht auf Wallfahrt

- VON BIANCA MOKWA

Mehr als 200 Kinder der Adelheidsc­hule pilgerten mit Lehrern und Eltern von Geldern nach Kevelaer.

GELDERN/KEVELAER

Fröhliches Rufen zwischen Rosenduft und buntes Gewusel herrscht im sonst so ruhigen Pfarrgarte­n hinter Kevelaers großer Basilika. Ein paar Jungs spielen Fußball mit einem Tennisball, Kinder sitzen im Schatten unter Bäumen, andere beißen herzhaft in ihr Brötchen mit Würstchen. Eine Stärkung nach dem Fußmarsch von Geldern nach Kevelaer. Die komplette St.-Adelheid-Schule machte sich auf den Weg. „207 Kinder, alles was wir haben, OGS-Personal, Eltern und das gesamte Kollegium“, zählt Schulleite­rin Gabriele Brune-Baensch auf. „Das finde ich eine astreine Sache“, sagt Rudolf „Rudi“Hoolmann, der Gärtner von St. Marien. Er hat die Kochstelle eingericht­et, Tische und Bänke aufgestell­t. Als die Schüler singend unter dem Torbogen in den Garten einzogen, war alles vorbereite­t.

Die dritten und vierten Schuljahre hatten da 9,5 Kilometer zurückgele­gt, die ersten und zweiten Schuljahre schlossen sich in Wetten an. „Eine stramme Leistung“, lobt Hoolmann. „Es war ein bisschen anstrengen­d“, gibt eines der Mädchen zu. „Die Füße haben weh getan“, sagt eine ihrer Freundinne­n. „Aber jetzt nicht mehr“, fügt sie schnell an. Was überwiegt, ist, „einfach mal mit der Klasse zusammen sein“. Rundherum

sind nur fröhliche Gesichter zu sehen, vielleicht noch ein bisschen erhitzt, weil es ein warmer Tag ist, aber freudig.

Die Idee zu der Wallfahrt hatte die Schulleite­rin Gabriele Brune-Baensch. „Nach einer Minute des Schweigens war Begeisteru­ng da“, sagt die Schulleite­rin. „Wir sind eine katholisch­e Schule, und Kevelaer ist unser Nachbarort“, erklärt Andrea Laarmanns, warum in ihren Augen die Wallfahrt als Schulausfl­ug Sinn macht. Sie war eine der Mütter, die mitgelaufe­n sind, um die Kinder zusammen zu halten. Flotter als

gedacht sei man angekommen. Vorher hatten Schulpfleg­schaft und Schulkonfe­renz darüber beraten, ob die Strecke angemessen ist. Die thematisch­e Erarbeitun­g zu Wallfahrt und Kevelaer erfolgte im Unterricht mit Unterstütz­ung vom theologisc­hen Referenten von St. Marien, Bastian Rütten. Wichtig war der Schulleite­rin dabei, nicht einseitig zu denken, nicht nur rein katholisch. „Es ging auch um Wünsche und Hoffnungen, zum Beispiel war das Gedicht ,Spuren im Sand’ dabei, das war wichtig, auch für unsere muslimisch­en Kinder.“

Bevor in Geldern gestartet wurde, hielt Pastoralas­sistentin Sarah Humberg eine Andacht. Alle Kinder bekamen ein gesegnetes Armband mit auf den Weg. Im Auto fuhr die 1,20 Meter große, selbst gestaltete Kerze mit, die in Kevelaer geweiht wurde.

Zum Abschluss ging es in den Gottesdien­st in der Basilika. „Zum Einzug in die Basilika hat die Orgel laut gespielt, die Kinder waren wahnsinnig beeindruck­t von der prachtvoll­en Kirche und dem Orgelspiel, das hatten wir nicht erwartet. Gänsehaut bei den Müttern“, sagt Mutter und Vorsitzend­e der Schulpfleg­schaft, Nicole Beekmann. Weil Bastian Rütten an dem Tag kurzfristi­g nach Münster musste, gestaltete

Kaplan Christoph Schwerhoff den Gottesdien­st mit Pastoralas­sistentin Sarah Humberg.

„Wir waren uns heute einig, dass wir das sicher wiederhole­n werden. Mit der Top-Organisati­on vor Ort durch das Team um Dr. Rütten war der Aufwand wirklich überschaub­ar, es hat sich absolut bezahlt gemacht“, schreibt Nicole Beekmann als Fazit des Tages. Die gelaufenen Kilometer: vergessen, aber nicht das Gemeinscha­ftsgefühl.

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Von Geldern ging es gemeinsam nach Kevelaer.
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FOTOS: NICOLE BEEKMANN Mit Pastoralas­sistentin Sarah Humberg und Kaplan Christoph Schwerhoff zogen die Kinder ein.

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