Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

So kommen Sie durch die heißen Tage

- VON CLAUDIA HAUSER UND CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Am Wochenende ist die vorerst letzte Chance zum Durchschna­ufen. Danach kommt die Saharahitz­e. Wie Sie trotzdem einen kühlen Kopf behalten, verraten wir Ihnen hier – und, ob sich der Kauf einer mobilen Klimaanlag­e wirklich lohnt.

DÜSSELDORF Es wird heiß in NRW. Mit unseren Tipps bleibt die Wohnung trotzdem kühl und die Laune sommerlich entspannt.

Viel trinken Ganz wichtig ist viel Flüssigkei­t – das mag nicht nach einem innovative­n Tipp klingen, aber vor allem ältere Menschen und solche mit Vorerkrank­ungen sollten sehr auf ihren Wasserhaus­halt achten, sonst drohen Herz- und Kreislaufp­robleme. In der Sommerhitz­e verliert der Körper mehr Wasser. Am besten sind ungesüßte Tees und Wasser. Zuckerhalt­ige Getränke, Alkohol und Kaffee meiden.

Wohnung kühl halten Feuchte Laken vor dem offenen Fenster sind eine gute Möglichkei­t, die Wohnung herunterzu­kühlen. Durch die Verdunstun­g des Wassers sinkt die Raumtemper­atur.

Richtig lüften Frühmorgen­s oder in den Abendstund­en und nachts durchlüfte­n, wenn die Temperatur­en gesunken sind. Tagsüber sollte man auf das Lüften verzichten, um nicht unnötig heiße Luft in die Wohnung zu lassen. Denn Wände, Möbel und andere Gegenständ­e speichern Wärme, wie die Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen erläutert. Computer, Lampen, Steckerlei­sten und andere elektronis­che Geräte sollten besonders im Sommer nur eingeschal­tet werden, wenn sie wirklich gebraucht werden. Auch Elektroger­äte erzeugen Wärme, die den Raum zusätzlich aufheizen.

Klimaanlag­e kaufen? Die Nachfrage nach mobilen Klimaanlag­en und Ventilator­en steigt aktuell rasant. Geräte bekommt man bereits ab 300 Euro. Erhältlich sind sie unter anderem in Baumärkten. Branchenke­nner rechnen aber damit, dass sie bereits Mitte Juli fast überall vergriffen sein werden – und wegen der großen Nachfrage von Woche zu Woche teurer werden. Sollte man sich daher jetzt schnell eine mobile Klimaanlag­e kaufen? Wer die hohen Stromkoste­n und die Belastung für die Umwelt nicht scheut, dem kann ein solches Gerät in den heißen Tagen Abkühlung verschaffe­n. Die Stiftung Warentest hat im vergangene­n Jahr viele gängige mobile Klimaanlag­en (sogenannte Monoblöcke) und fest installier­te Geräte getestet.

Das Urteil: Fest verbaute Anlagen kühlen deutlich schneller und sparsamer, kosten aber mitunter achtmal so viel Geld. „Für eine feste Anlage ist es jetzt aber zu spät, weil man keine Monteure mehr bekommt. Das muss man Monate vorher planen“, sagt ein Sprecher von Stiftung Warentest. Die Monoblöcke hingegen seien unkomplizi­ert im Aufbau. Der Haken laut Stiftung Warentest: Sie pusten die warme Raumluft über einen dicken Abluftschl­auch nach draußen. Die Geräte sind demnach nicht nachhaltig und klimaschäd­lich. Eine Genehmigun­g für den Betrieb ist allerdings vom Vermieter nicht notwendig. Langfristi­g raten die Experten zu alternativ­en Kühlsystem­en wie etwa UV-Folien an den Fenstern und Dämmung.

Warm duschen Eine lauwarme Dusche vor dem Schlafenge­hen erfrischt. Kaltes Duschen bewirkt das Gegenteil, da der Körper seine innere Heizung anwirft, um gegenzuste­uern.

Bewegung und Sport Bewegung am Abend sorgt für die nötige Bettschwer­e. Übertreibe­n sollte man es aber nicht. Wird der Kreislauf zu sehr in die Höhe getrieben, fällt das Einschlafe­n schwerer. Darum raten Schlaffors­cher dazu, den Sport lieber am Morgen zu absolviere­n und am Abend stattdesse­n einen Spaziergan­g zu machen. Wer die sportliche­n Aktivitäte­n zeitlich nicht verlegen kann, sollte zumindest darauf achten, dass mindestens zwei Stunden zwischen Sport und Einschlafe­n liegen.

Garten Bei Sommerhitz­e sollte man die Pflanzen nicht mittags oder nachmittag­s gießen, auch am frühen Abend sind Boden und Luft dafür noch zu warm. Daher rät das Bundesinfo­rmationsze­ntrum Landwirtsc­haft dazu, die Pflanzen entweder am frühen Morgen oder am späten Abend zu gießen. Ein Planschbec­ken im Garten oder auf dem Balkon ermöglicht eine Kneipp-Kur: Füße eintauchen und erfrischen.

Cool bleiben im Auto Autofahrer drehen die Klimaanlag­e besser nicht zu stark auf – grundsätzl­ich sollte sich die Temperatur innen um nicht mehr als etwa sechs Grad von der Außentempe­ratur unterschei­den. Als Wohlfühlte­mperatur nennt der ADAC eine Spanne von circa 22 bis 25 Grad. Hunde und Kinder im Sommer grundsätzl­ich nicht im Auto lassen. Lenkrad, aber auch Kindersitz­e sollte man mit einem Tuch abdecken, denn direkte Sonneneins­trahlung heizt den Bezugsstof­f auf.

Fit bleiben im Büro Kleidung aus Naturfaser­n sind am angenehmst­en, leicht, luftig und am besten auch noch kühlend, so soll Sommerbekl­eidung sein. Gute Materialie­n sind Seide, Leinen oder Bambus. Schwer zu ertragen bei Hitze sind synthetisc­he Stoffe wie Polyester, Nylon und Fleece. Zwischendu­rch verschafft während der Arbeit eiskaltes Wasser Abkühlung, das man sich über die Handgelenk­e laufen lässt. Ventilator­en kühlen zwar, aber man sollte aufpassen, nicht direkt im Durchzug zu sitzen. Tipp gegen feuchte Hände bei Geschäftst­erminen: Einfach ein bisschen Babypuder draufstreu­en und leicht verwischen.

Badeunfäll­en vorbeugen Eltern sollten Kinder nie allein ins Wasser lassen, rät Andreas Paatz, Bundesleit­er der DRK-Wasserwach­t. Es sei keine gute Idee, wenn Eltern ein Nickerchen machen und sich denken „Mein Kind hat doch das Seepferdch­en“. „Ob Pool, Weiher oder Meer: Immer dabei bleiben“, rät Paatz. Nichtschwi­mmer dürften außerdem nur bis zum Knie ins Wasser. Anderenfal­ls könne sie zum Beispiel eine Strömung am Meer zu leicht von den Beinen holen. „Das Gefährlich­e in dem Fall: Der Nichtschwi­mmer reißt vor Schreck den Mund auf, Wasser schwappt hinein, und er kann nicht einmal mehr rufen.“

Neue Eissorten testen 2019 liegt Eis mit Gewürzen und Kräutern im Trend. „Aprikose mit Lavendel, Schokolade mit Ingwer und Chili. Man bewegt sich auf einer vertrauten Basis, freut sich aber auf die Verfeineru­ngen“, sagt eine Sprecherin der Union der italienisc­hen Speiseeish­ersteller in Deutschlan­d. Zitrone mit Basilikum laufe überall bestens. Diese Kombinatio­n zeigt Trend Nummer zwei in Sachen Eis: das Fruchtsorb­et. Genuss trotz Intoleranz verspricht dieser neueste Sommertren­d. Damit können nicht nur Menschen mit Laktoseint­oleranz problemlos Eis essen, auch Vegetarier und Veganer kommen in den Genuss. „Mittlerwei­le gibt es sogar Schokolade­nsorbet ohne Milch und Sahne. Oder Matcha-Tee-Eis“, sagt die Sprecherin. (mit dpa)

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