Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Gold ist so teuer wie seit sechs Jahren nicht mehr

-

LONDON/FRANKFURT (dpa) Gold ist in der Gunst der Anleger wieder deutlich gestiegen. Am Freitag kletterte der Preis für eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) des Edelmetall­s bis auf 1411 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit September 2013. In Euro gerechnet wurde der höchste Preis seit April desselben Jahres erreicht. In der Spitze kostete eine Feinunze Gold am Freitag etwa 1248 Euro.

Der Kurs des Edelmetall­s erhält derzeit von mehreren Seiten Unterstütz­ung. Ein wichtiger Punkt ist die Geldpoliti­k: Die US-amerikanis­che Notenbank Fed hat in dieser Woche ihre Bereitscha­ft durchblick­en lassen, die Leitzinsen in den Vereinigte­n Staaten zu senken. Die Aussicht auf fallende Zinsen kommt dem Gold zugute, weil das Edelmetall im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen keine regelmäßig­en Erträge wie Zinsen abwirft.

Hinzu kommt als positiver Faktor der schwächere Dollar, der unter der Erwartung sinkender Zinsen in Amerika leidet. Gold wird nämlich internatio­nal in amerikanis­chen Dollar gehandelt. Ein fallender Dollarkurs kommt Anlegern außerhalb des Dollarraum­s somit entgegen, weil diese günstiger an die US-Währung und damit auch an Gold kommen.

Ein dritter Grund für den steigenden Goldpreis sind die zahlreiche­n politische­n Risiken in der Welt. Allen voran sorgen die hohen politische­n Spannungen zwischen den USA und dem Iran für Verunsiche­rung. Hinzu kommen die zahlreiche­n Handelskon­flikte, insbesonde­re der Zoll- und Technologi­estreit zwischen den USA und China. Gold gilt vielen Anlegern als sicherer Rückzugsor­t in solchen unruhigen Zeiten. Entspannt sich die Lage, kann der Preis aber auch rasch sinken.

Newspapers in German

Newspapers from Germany