Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Neuer Standort für Raphael-Kindergart­en

- VON MICHAEL KLATT

Am Soatspad hat die Einrichtun­g die längste Zeit gestanden. Die Kirchengem­einde St. Peter und Paul sucht einen anderen Platz. Die Bausubstan­z der mehr als 50 Jahre alten Immobilie ist nicht mehr zeitgemäß.

STRAELEN Mit seinen 54 Jahren ist der St.-Raphael-Kindergart­en der älteste in Straelen. Schon vor vier Jahren kochte die Gerüchtekü­che, angesichts des geplanten neuen Supermarkt­s am Ostwall müsse der Kindergart­en seinen Platz am Soatspad innerhalb von zwei Jahren räumen. Das Thema sei nicht neu, nimmt Pfarrer Ludwig Verst von der Kirchengem­einde St. Peter und Paul, der Trägerin des Kindergart­ens, damals Stellung. Schon vor Jahren habe es Kaufanfrag­en für das Gelände gegeben. Der Parkplatz am Ostwall, früher im Kircheneig­entum, war da städtisch.

Mittlerwei­le hat der neue Rewe-Supermarkt das Richtfest längst hinter sich. Der St.-Raphael-Kindergart­en steht immer noch. Und in die Immobilie ist auch so einiges Geld hineingest­eckt worden. So wurde zum Beispiel mit einem im Jahr 2012 bewilligte­n Zuschuss des Kreises von rund 65.000 Euro die U-3-Betreuung in der zweigruppi­gen Einrichtun­g um sechs Plätze ausgebaut.

Doch erneut ist er Gegenstand von Spekulatio­nen. Und die sind der Realität deutlich näher als vor vier Jahren. „Wir geben den Kindergart­en an dieser Stelle auf“, erklärte Pastor Verst auf Anfrage. Aufgrund der Bebauung sei eine Erweiterun­g des Kindergart­ens nicht möglich. Auch müsste zu viel in die betagte Bausubstan­z investiert werden.

In ähnlicher Weise beantworte­te Bürgermeis­ter Hans-Josef Linßen eine Anfrage der Freien Wähler in der jüngsten Sitzung des Stadtrats. Der St.-Raphael-Kindergart­en solle abgerissen, das Grundstück verkauft und ein größerer Kindergart­en im neuen Baugebiet „Gemüsevers­teigerung“ errichtet werden.

Vor allem in den sozialen Netzwerken wurde die Sorge von Eltern laut, wo denn die Kinder während der Bauarbeite­n unterkomme­n könnten.

Pastor Verst stellte klar: „Der Kindergart­en läuft am Soatspad erst einmal wie gewohnt weiter. Das alte Gebäude wird erst abgerissen, wenn der Kindergart­en in den Neubau umgezogen ist.“Wann das sein wird, steht freilich noch in den Sternen. „Es ist alles in der Planung, noch ist nichts entschiede­n“, sagte Verst. Es müsse ein gutes Angebot

bezüglich Grundstück und Investor geben, betonte der Geistliche. Die Baufläche müsse nicht zwangsläuf­ig auf dem „Gemüseplat­z“sein, dieses Gebiet sei nur ein Vorschlag. „Wir haben das nicht in der Hand.“

Sollte nach der Prüfung auf Umsetzbark­eit alles passen, gehe alles der Reihe nach. Die Kirche werde den Neubau als Träger übernehmen. Fest steht, dass der neue St.-Raphael-Kindergart­en größer wird als sein Vorgänger. Er bietet laut Verst wahrschein­lich Raum für drei statt bisher zwei Gruppen. „Es werden ja mehr Kindergart­enplätze gebraucht.“

Die Straelener Politik hat, wie Michael Traurig von den Freien Wählern in einer Stellungna­hme auf Facebook anmerkt, nur indirekt Einfluss auf dieses Vorhaben. Der Kreis Kleve ist für die Jugendarbe­it in der Blumenstad­t zuständig.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Der St.-Raphael-Kindergart­en ist der älteste in Straelen. In der Blumenstad­t kocht die Gerüchtekü­che, die Einrichtun­g solle innerhalb der nächsten zwei Jahre Platz machen für einen neuen Supermarkt.

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