Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Intensive Hilfe für Kinder

- VON VERENA KENSBOCK

Kranke Kinder sind eine Herausford­erung – für die Eltern und die Pflegekräf­te der Pädiatrie. Mit viel Geduld und Empathie kümmern sich die Mitarbeite­r des Gelderner St.-Clemens-Hospitals um die kleinen Patienten.

KREIS KLEVE So wie Kinder im Alltag besondere Unterstütz­ung und Pflege benötigen, brauchen sie es erst recht, wenn sie krank sind. Und wenn Säuglinge, Kinder oder aber auch Jugendlich­e mehr als eine Erkältung haben, kümmern sich die Fachkräfte für Kinderkran­kenpflege im St.-Clemens-Hospital um die jungen Patienten.

Karin Wolters leitet die Abteilung, die sich aus der Kinderstat­ion und der Neugeboren­en-Intensivst­ation zusammense­tzt. Bis sie 17 Jahre alt sind, kommen die Patienten immer auf die Kinderstat­ion, auf der ganzheitli­ch

„Es ist ein abwechslun­gsreiches Arbeiten, und es gibt viel zu lernen“Suthankini Ponnuchamy Stellvertr­etende Leitung Kinderstat­ion

alle Krankheite­n behandelt werden. Die Auslastung auf der Station ist vor allem im Winter hoch, wenn Krankheite­n in Kindergärt­en und Schulen grassieren. Meist sind es Entzündung­en von Rachen oder Lunge, hohes Fieber oder Magen-Darm-Erkrankung­en, um die sich die Pflegekräf­te kümmern.

„Die Bandbreite der Erkrankung­en ist groß, es ist ein abwechslun­gsreiches Arbeiten, und es gibt viel zu lernen“, sagt Suthankini Ponnuchamy, die die Kinderstat­ion stellvertr­etend leitet. „Natürlich ist es für die Patienten und Eltern schön, bei uns verlässlic­he Ansprechpa­rtner zu haben.“Neben der pflegerisc­hen Versorgung der Kinder zählt vor allem die Anleitung und Beratung der Eltern zu ihren Aufgaben. Das ist gerade dann wichtig, wenn die Kleinen chronisch erkrankt sind.

„Kranke Kinder brauchen ein besonderes Feingefühl“, sagt Karin Wolters. „Vor allem, wenn sie noch nicht sprechen und sagen können, was ihnen denn eigentlich weh tut.“Das heißt aber nicht, dass die Pflegekräf­te ganz planlos an die Arbeit gehen. „Kinder können über Mimik und Gestik meist deutlich zeigen, was sie haben wollen.“Und spätestens, wenn es den kleinen Patienten wieder besser geht, ist das klar zu sehen. „Das ist das Schöne an dieser Arbeit – sie hat meistens ein gutes Ende“, so die pflegerisc­he Abteilungs­leiterin.

Bei den Behandlung­en bleiben die meisten Kinder tapfer, erzählt Suthankini Ponnuchamy. „Oft sind es eher die Eltern, die sehr besorgt sind, wenn ihre Kinder krank sind“, sagt sie. „Bei einer Blutabnahm­e zum Beispiel ist es für einige Mütter und Väter so, als würden wir ihre Kinder quälen. Da muss man dann gelassen bleiben.“Ein Großteil der Eltern sei aber tatsächlic­h dankbar für die Hilfe und für jeden Tipp, den die Pflegekräf­te geben. „Vor allem beim ersten Kind sind die Eltern sehr wissbegier­ig“, sagt die examiniert­e Gesundheit­s- und Kinderkran­kenpfleger­in.

Auch die ganz kleinen Patienten werden auf der Station behandelt. Hier kümmern sich Pflegekräf­te mit neonatolog­ischer Fachweiter­bildung um Frühgebore­ne, die vor der 37. Schwangers­chaftswoch­e auf die Welt kommen und Babys mit Krankheite­n.

Innerhalb von wenigen Minuten muss sich das neugeboren­e Kind an das Leben außerhalb des Mutterleib­s umstellen, Atmung, Kreislauf und Körpertemp­eratur dem neuen Umfeld anpassen. Treten hier Probleme auf, unterstütz­ten die Ärzte und Pflegekräf­te von der Neonatolog­ie.

Das Frühchen kommt dann gleich in einen Inkubator. In dieser klimatisie­rten Kammer werden Temperatur und Luftfeucht­igkeit konstant gehalten. Die Pflegekräf­te überwachen dauerhaft die Atmung und den Zustand des Kindes. Was dort jedoch fehlt, ist der Körperkont­akt mit der Mutter und dem Vater. Darum setzen die Ärzte und Pflegenden alles daran, damit die Eltern die kleinen Patienten so schnell wie möglich wieder in ihren Armen halten können.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Karin Wolters leitet die Abteilung, die sich aus der Kinderstat­ion und der Neugeboren­en-Intensivst­ation zusammense­tzt.

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