Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Dunkle Wolken im Paradies
„Ein Ferienhaus auf Teneriffa“wird für vier Protagonisten zu einem Spießrutenlauf. (ry) Endlich Urlaub! Tinka (Anna König) kann es kaum erwarten, mit ihrem zwölfjährigen Sohn Paul (Arsseni Bultmann) und ihrem Traummann Jürgen (Janek Rieke) zum ersten Mal ohne Alltag zu sein. Ein entspannter Urlaub ist außerdem die richtige Gelegenheit, um Hochzeitsmuffel Jürgen zu überzeugen, den nächsten Schritt in ihrer Beziehung zu wagen. Tinka will Jürgen heiraten, und dass sich er und ihr Sohn endlich besser verstehen. Als sei dies noch nicht genug an ehrgeizigen Zielen, will sie auch Jürgens beste Freunde, Lars (Philipp Hochmair) und Diana Wimmer (Caro Scrimali) mitsamt Tochter Charlie (Lena Mayr), kennenlernen und sich mit ihnen anfreunden. Allerdings läuft das nicht wie geplant: Weil ihre Finca bereits belegt ist, ziehen die Wimmers kurzerhand in Tinkas Ferienhaus ein. Schon bald kommen Spannungen auf: Für die stilbewusste Diana hat Architekt Jürgen mit der lebenslustigen, aber nicht immer geschmackssicheren Krankenschwester Tinka die völlig falsche Wahl getroffen. Das würde sie zwar nie so sagen, aber Tinka spürt deutlich, dass sie sich als einzige Nicht-Akademikerin nicht auf dem Niveau von Jürgen und seinen Freunden bewegt. Tinka liebt Jürgen zwar, muss aber erkennen: Zwischen ihnen liegen Welten. Als Lars seinem alten Partner die Bauleitung für ein Prestigeprojekt im fernen Dubai anbietet, drohen Tinkas Familienträume endgültig zu platzen. Unter der Regie von Sabine Bernardi, die ab 2015 auch für die Erfolgsserie „Club der Roten Bänder“verantwortlich war, entstand von Mitte Februar bis Mitte März 2018 nach einem Drehbuch von Johannes Rotter auf Teneriffa die Beziehungskomödie. Dabei treffen sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander. „Tinka ist eine Wucht! Sie handelt intuitiv, aus dem Bauch heraus, ist großzügig, spontan, liebend, lustig, laut, einfach, hat einen großen Gerechtigkeitssinn und glaubt – so naiv es klingt – wirklich an das Gute im Menschen“, beschreibt Anna König ihre Figur. Ihr Freund Jürgen dagegen sei „der Schüchternste und auch Langweiligste, der Loser, der die anderen viel cooler findet“, so Darsteller Janek Rieke. Hinzu kommen Diana, die „etwas befangen und ein wenig etepetete“sei, so Caro Scrimali. Sie „lässt sich nicht gehen oder sieht über Dinge lässig hinweg. Aber sie hat Stil, Humor – manchmal sogar schwarzen – und ein gutes Herz, wenn ihre Nerven nicht gerade mit ihr durchgehen“, so die Mimin weiter über ihre Rolle. Abgerundet wird das Quartett von Lars, gespielt von Philipp Hochmair. Er beschreibt seine Rolle als „coole(n) Karrierist(en) – im Vergleich zum Family-Guy“. Vor der Kamera fliegen zwischen den vier Protagonisten oft die Fetzen. Allerdings war das gesamte Team ein Herz und eine Seele. Caro Scrimali erinnert sich gern an die Aufnahmen zurück: „Wenn ich an die Dreharbeiten denke, dann vor allem an das großartige deutsch-spanische Team. Wir saßen auch nach Drehschluss immer mal wieder in kleinen oder großen Gruppen zusammen und haben viel gelacht. Außerdem war ich wirklich happy, wieder mit der Regisseurin Sabine Bernardi zusammenzuarbeiten. Ich schätze ihre Arbeit sehr. Sie weiß ganz genau, was sie will, ist aber auf der anderen Seite auch sehr flexibel und lässt den Schauspielern viel Raum.“Caro Scrimali arbeitete bereits zweimal mit der Regisseurin zusammen. Erst im vergangenen Jahr stand die Mimin für die von Bernardi inszenierte Folge „Die Unsichtbaren“der Krimireihe „Kommissarin Lucas“vor der Kamera. Darüber hinaus spielte sie 2016 auch schon in einer Episoden vom „Club der roten Bänder“mit. Bernardi inszenierte auch den 30. Fall von „Kommissarin Lucas“mit dem Titel „Tote Erde“, dessen Sendetermin noch nicht feststeht. Darüber hinaus verantwortet sie derzeit den TV-Film „Minusgrade“mit Julia Koschitz und Carlo Ljubek.