Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Wieder Ruhe ins Leben bringen
Das persönliche Interesse an Entspannungsverfahren, Freude am Umgang mit Menschen und Einfühlungsvermögen sind die besten Voraussetzungen für eine Tätigkeit als Entspannungspädagoge.
(rps) Die Nachfrage nach qualifiziert ausgebildeten Entspannungspädagogen ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Der Druck, der im Beruf, in der Schule aber auch im sozialen Umfeld aufgebaut wird, benötigt unbedingt einen Ausgleich, denn sonst leiden Körper und Psyche gleichermaßen.
Herkömmliche kleine Auszeiten wie ein Spaziergang oder ein ruhiger Abend sind zwar sinnvoll, aber reichen nicht mehr aus, um Menschen wieder in Ruhe, Gelassenheit und gesunde Körperspannung zu bringen.
Das betrifft Erwachsene, die vielen Anforderungen in Beruf und Partnerschaft gerecht werden müssen, Zukunfts- und Existenzängste haben, gleichermaßen wie Kinder und Jugendliche, die bereits in frühen Jahren unter enormem Leistungsdruck und Reizüberflutung stehen. Aber auch ältere Menschen die Sorgen und Berührungsängste durch viele Veränderungen und die Schnelllebigkeit der digitalen Welt haben, brauchen Ruheinseln, um Kraft und Lebensfreude zu tanken.
Das Bildungswerk für ganzheitliche Therapien bildet seit 21 Jahren erfolgreich Entspannungspädagogen aus. „Die Aufgaben eines Entspannungspädagogen sind ganzheitlich ausgerichtet und sehr vielfältig“, sagt Sigrid Gottmann, Schulleiterin des Bildungswerkes für ganzheitliche Therapien.
Die erste Aufgabe des Entspannungspädagogen ist es, Wahrnehmungsübungen anzubieten, denn viele Menschen müssen erst wieder lernen sich selbst und ihre Anspannung wahrzunehmen.
Ein Entspannungspädagoge hat dann die Möglichkeit, die entsprechenden Entspannungsverfahren auszuwählen und zu vermitteln. Besonders bewährt haben sich dabei das Autogene Training oder die Progressive Muskelentspannung. Diese Entspannungsmethoden sind wissenschaftlich anerkannt und relativ schnell erlernbar. Auch unterschiedliche Meditationstechniken, Qi Gong, Fantasiegeschichten, Klangschalen- sowie Atemund Sinnesübungen und Achtsamkeitstraining gehören zum Repertoire der ausgebildeten Fachkräfte. Das Aufgabenfeld des Entspannungspädagogen umfasst aber auch den Bereich der Prävention durch Stressanalysen und Verhaltensänderungen.
Die praxisorientierte Ausbildung vermittelt neben dem eigenen Erlernen und bewusstem Erleben unterschiedlichster Entspannungsverfahren ein fundiertes biologisch- medizinisches Wissen zu Krankheitsbildern und Kontraindikationen sowie die methodischen und didaktischen Kenntnisse zur Unterrichtskonzeption und Gruppenleitung.
Die Ausbildung richtet sich an Angehörige pädagogischer, medizinischer oder sozialer Berufe sowie an Gesundheitspädagogik Interessierte. Ausbildungsziel ist eine unterrichtende Tätigkeit in Form von Kursen, Seminaren und Einzeltraining mit Klienten oder Patienten, entweder eigenständig oder integriert in den bestehenden Beruf. Sowohl in der Erwachsenenbildung, der pädagogischen Arbeit mit Kindern, im medizinischen Bereich, in der betrieblichen Gesundheitsvorsorge und im Wellnessbereich.
Die Ausbildung richtet sich aber auch an Wiedereinsteiger, die zunächst nur zeitlich begrenzt arbeiten können, wie gleichermaßen an „junge Ruheständler“mit dem Wunsch nach einem neuen Betätigungsfeld.