Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Höchste Promotionsquote in Biologie
Insgesamt gibt es mehr als 28.000 Promotionsabschlüsse in Deutschland.
GÜTERSLOH (epd) In der Medizin und den Naturwissenschaften werden in Deutschland die meisten Doktorarbeiten geschrieben. Die höchste Promotionsquote gebe es dabei in der Biologie, ergab eine jetzt in Gütersloh veröffentliche Studie des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). In diesem Fach schließen der Analyse zufolge rund 86 Prozent aller Masterabsolventen auch noch eine Promotion ab.
Ebenfalls hohe Quoten gebe es in weiteren naturwissenschaftlichen Fächern wie etwa Chemie (78,9 Prozent) und Physik (64 Prozent), aber auch Medizin (63,3 Prozent). Deutlich seltener wird der zusätzliche Titel nach CHE-Angaben dagegen in den Fächern Jura, Betriebswirtschaftslehre oder in Architektur angestrebt. So könne die Rechtwissenschaft trotz hoher Promotionszahlen nur eine vergleichsweise geringe Quote von 13,4 Prozent vorweisen.
„Die Ergebnisse zeigen, welch unterschiedlichen Stellenwert der Doktortitel in den einzelnen Studienfächern hat“, erklärte Studienautor Cort-Denis Hachmeister. „Gerade in den klassischen Naturwissenschaften und der Humanmedizin scheint die Promotion noch immer als inoffizieller Regelabschluss zu gelten.“In den Bereichen Tier- und Zahnmedizin liegt die Promotionsquote dagegen bei unter 50 Prozent.
Untersucht wurde auch die Betreuungsquote. So betreuen Professorinnen und Professoren in den Fächern Pharmazie, Biologie, Medizin und Chemie nach CHE-Angaben durchschnittlich rund zwei Doktorabschlüsse pro Jahr. Niedriger sei die Zahl in Fächern wie Germanistik, Anglistik oder Romanistik mit einem hohen Anteil an Lehramtsstudierenden.
Die meisten Promotionen gibt es der Analyse zufolge im Fach Medizin mit durchschnittlich 6274 Dissertationen pro Jahr, gefolgt von Biologie (2498), Chemie (2000) und Physik (1765). Die Durchschnittswerte beziehen sich auf die Zeit von 2015 bis 2017. Datengrundlage der Analyse sind das CHE Hochschulranking sowie Angaben des Statistischen Bundesamtes. Demnach gab es 2017 insgesamt mehr als 28.000 abgeschlossene Promotionen in Deutschland.
Doktortitel haben in einzelnen Studienfächern einen sehr unterschiedlichen Stellenwert