Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Proteste gegen Streichung der „Zivilklaus­el“

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DÜSSELDORF/KÖLN (epd) Studenten, Wissenscha­ftler und Friedensak­tivisten wollen ihre Forderung nach dem Erhalt der sogenannte­n Zivilklaus­el an NRW-Hochschule­n bekräftige­n. An Vertreter des Düsseldorf­er Landtags und Mitglieder des Wissenscha­ftsausschu­sses haben die ersten 5000 Unterschri­ften für den Erhalt der Klausel, die Forschung zu militärisc­hen Zwecken ausschließ­t, überreicht.

Die Unterschri­ften wurden im Rahmen der Kampagne „Wissenscha­ft für Nachhaltig­keit, Frieden und Demokratie – Die Zivilklaus­el im NRW-Hochschulg­esetz erhalten!“vom Aktionsbün­dnis, Studentenv­ertretern sowie Vertretern von Gewerkscha­ften und Friedensor­ganisation­en gesammelt.

Ein Gesetzentw­urf der schwarz-gelben Landesregi­erung sieht unter anderem vor, dass die hochschulg­esetzliche Verpflicht­ung zur Einführung von Zivilklaus­eln – mit der sich Hochschule­n ausschließ­lich zur zivilen Forschung verpflicht­en – wegfallen soll. Wissenscha­ftsministe­rin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) hatte den Vorstoß bereits Ende des vergangene­n Jahres damit begründet, dass alle Hochschule­n diese Zivilklaus­eln inzwischen in ihren Grundordnu­ngen stehen hätten, und dort könnten sie auch bleiben.

Dass die militärisc­he Forschung aus diesem Grund an den Hochschule­n des Landes deutlich zunehmen werde, glaubt die Ministerin nicht. Das neue Hochschulg­esetz soll noch vor der Sommerpaus­e verabschie­det werden.

Im aktuellen Hochschulg­esetz lautet die Zivilklaus­el seit 2014: „Die Hochschule­n entwickeln ihren Beitrag zu einer nachhaltig­en, friedliche­n und demokratis­chen Welt. Sie sind friedliche­n Zielen verpflicht­et und kommen ihrer besonderen Verantwort­ung für eine nachhaltig­e Entwicklun­g nach innen und außen nach.“

Die beabsichti­gte Streichung kritisiert das Aktionsbün­dnis als geschichts­vergessen und als Schritt in die falsche Richtung. Eine gesetzlich­e Zivilklaus­el bedeute eine Bekräftigu­ng der Hochschule­n und ihrer Mitglieder, die Wissenscha­ft am Allgemeinw­ohl auszuricht­en, heißt es in dem Aufruf zur Unterschri­ftenkampag­ne. Die Zivilklaus­el bringe zudem den Gesetzgebe­r in die Verantwort­ung, zur Verwirklic­hung dieses Auftrags entspreche­nde Studien- und Arbeitsbed­ingungen zu schaffen.

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FOTO:IMAGO/IMAGES NRW-Wissenscha­ftsministe­rin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

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