Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Volleyball-Party im Hexendorf

Festival-Stimmung am Koetherdyc­k: Das beliebte Turnier des TV Sevelen begeistert­e erneut mehr als 1000 Sportlerin­nen und Sportler.

- VON VOLKER HIMMELBERG

Mehr als 1000 Sportlerin­nen und Sportler genossen beim großen Turnier des TV Sevelen die Festival-Atmosphäre am Koetherdyc­k.

SEVELEN Sebastian Kisteneich ist im Großeinsat­z. In der Nacht zum Sonntag muss der Organisato­r des größten Volleyball-Turniers von Nordrhein-Westfalen zunächst ein Auge darauf werfen, dass die Party-Sportler spätestens gegen 3 Uhr in ihren Schlafsäck­en verschwund­en sind. Und wenige Stunden später ist der Mann, der sich seit mehr als 20 Jahren um den reibungslo­sen Ablauf des Spektakels kümmert, schon wieder auf den Bein. „Dann muss der Müll eingesamme­lt werden. Das ist jede Menge Arbeit“, versichert Kisteneich, der trotz der Strapazen einen zufriedene­n Eindruck macht. Der Grund liegt auf der Hand: Mehr als 1000 junge und gut gelaunte Menschen haben bei bestem Wetter in Sevelen wieder einmal ein unvergessl­iches Wochenende verbracht. Und daran hat der Turnverein entscheide­nden Anteil.

Seit der Wettbewerb 1987 als kleines Turnier unter Freunden seine Premiere feierte, hat sich einiges getan. „Irgendwann hat die Veranstalt­ung immer größere Dimensione­n angenommen. Nach ein paar Jahren hatten wir 16 Spielfelde­r, wenig später waren es 27. Und da das Interesse an der Veranstalt­ung immer größer wurde, sind wir inzwischen bei 42 Feldern angelangt“, erklärt Kisteneich, der sich in den 80er Jahren als Schüler den Sevelener Volleyball­ern anschloss und längst zu den wichtigste­n Männern der Abteilung gehört.

Bei der Planung des Volleyball-Festivals im Hexendorf müssen der 49-Jährige und seine Mitstreite­r immer mehrere Dinge berücksich­tigen. Zum einen müssen sich die Fußballer des SV Sevelen in der Sommerpaus­e befinden, um die Trainingsp­lätze für Spielfelde­r und Zeltlager nutzen zu können.

Außerdem findet das Turnier inzwischen traditione­ll kurz nach den Sevelener Reitertage­n statt. Weil auf der einen Seite jeder Zentimeter für die neun mal neun und acht mal acht Meter großen Spielfelde­r benötigt wird – gepritscht, gebaggert und geschmette­rt wird unter anderen dort, wo die Springreit­er kurz zuvor noch mit großen Sprüngen ihr Publikum begeistert haben. „Außerdem können wir uns mit dem Reitervere­in

„Irgendwann hat die Veranstalt­ung immer größere Dimensione­n angenommen“Sebastian Kisteneich Organisato­r TV Sevelen

die Kosten für die Großzelte teilen“, sagt Kisteneich.

Weiterer Punkt: Das ähnlich große Freiluft-Turnier in Arcen sollte ebenfalls schon über die Bühne gegangen sein. Weil sich der TV Sevelen beim niederländ­ischen Nachbarver­ein die Netze für sein Event leiht. Wenn diese Details abgeklärt sind, können Kisteneich und seine Kollegen den Termin für das nächste Jahr benennen.

Das passiert meistens schon im Spätsommer, um die Sevelen-Freunde aus ganz Nordrhein-Westfalen frühzeitig mit den wichtigen Informatio­nen versorgen zu können. „Viele Volleyball­er kommen jedes Jahr und wollen unser Turnier in keinem Fall verpassen. Etliche Mannschaft­en melden sich daher schon im Oktober oder November an, damit sie auch ihren Urlaub entspreche­nd planen können“, erklärt Kisteneich.

Neben der Party- und Festivalst­immung geht’s den mehr als 1000 Spielerinn­en und Spielern, die Jahr für Jahr ins Hexendorf pilgern, auch noch um den Sport – zumindest etwas. Die Mannschaft­en feiern in Sevelen gemeinsam den Saisonausk­lang. Am Samstag stehen zunächst die Wettbewerb­e für Vierer- und Sechsertea­ms auf dem Programm; der Sonntag gehört den Doppeln. Wobei es im Turnier um den „Sparkassen-Cup“sogar etwas Preisgeld zu verdienen gibt. Die Einteilung in diverse Spielklass­en sorgt zumindest annähernd für Chancengle­ichheit.

Es kommt nur äußerst selten vor, dass sich die Frauen und Männer der Turnierlei­tung, die alle Hände voll zu tun haben, auch noch als Schiedsric­hter betätigen müssen. „Sicherlich gibt’s schon einmal Unstimmigk­eiten. Aber fast immer einigen sich die Teams selber darauf, ob ein Ball nun im Aus war oder nicht“, sagt Kisteneich. Versteht sich fast von selbst – schließlic­h gehören die „Gegner“zum riesigen Partyvolk, das sich jedes Jahr in Sevelen versammelt.

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RP-FOTOS (3): GOTTFRIED EVERS Jahr für Jahr ist die Sportanlag­e am Koetherdyc­k ein einziges Volleyball-Spielfeld.
 ??  ?? Mein Freund, der Volleyball: Diese Spielerinn­en nutzten die Gelegenhei­t zum Sonnenbade­n.
Mein Freund, der Volleyball: Diese Spielerinn­en nutzten die Gelegenhei­t zum Sonnenbade­n.
 ??  ?? Taktikbesp­rechung muss sein: Die Mannschaft des TV Sevelen bei der Vorbereitu­ng auf die nächste Aufgabe.
Taktikbesp­rechung muss sein: Die Mannschaft des TV Sevelen bei der Vorbereitu­ng auf die nächste Aufgabe.

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