Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
CDU streitet um die K-Frage
Junge Union will Verfahren zur Kanzlerkandidatur rasch festlegen.
BERLIN Die anhaltende Kritik an CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat nun ihre Unterstützer auf den Plan gerufen. Die Vorsitzenden des Wirtschafts- und Arbeitnehmerflügels der CDU, der Bundestagsabgeordnete Carsten Linnemann und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, lobten die Vorsitzende. „Die Kritik an der Parteivorsitzenden ist unfair“, sagte Linnemann. Die Kanzlerkandidatenfrage müsse man erst beantworten, wenn Wahlen bevorstehen. „Nicht jetzt. Die SPD zeigt eindrucksvoll was passiert, wenn Personal- statt Sachfragen im Mittelpunkt stehen: Die Marginalisierung einer großen Volkspartei“, Der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Union fügte hinzu, AKK müsse in wenigen Monaten aufholen, was jahrelang versäumt wurde: der CDU ein eigenes klares inhaltliches Profil zu geben. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Vorsitzender der christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft, sagte: „AKK macht alles in allem einen klasse Job.“Sie habe die Führung der CDU in einer nicht ganz einfachen Situation übernommen und sorge dafür, dass sich alle Flügel der Partei mitgenommen fühlten.
Der einflussreiche Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, forderte eine rasche Festlegung auf das Verfahren zur Kanzlerkandidatur. „Wir sollten bald Klarheit darüber gewinnen, wie wir die Frage der Kanzlerkandidatur angehen und vor allem entscheiden wollen. Falls die SPD aus der Groko aussteigt, kann das alles sehr schnell gehen“, sagte Kuban. Man müsse vorbereitet sein. „Die Union darf sich dann nicht treiben lassen, sondern muss Taktgeber sein. Wir sollten das jetzt innerhalb der Partei besprechen.“Der Chef der konservativen Werte-Union forderte eine Urwahl des Kanzlerkandidaten durch die Mitglieder. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die CDU mit AKK als Parteivorsitzender und Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten einen sehr starken Auftritt hinlegen würde.“Kramp-Karrenbauer will erst Ende 2020 einen Vorschlag machen. Der unterlegene Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, lässt seine Ambitionen offen. Leitartikel