Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

„In der Bundespoli­zei gibt es Sympathien für AfD“

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KASSEL (jd) Die Warnungen des CDU-Politikers Friedrich Merz vor einem Abdriften eines Teils der Bundeswehr und der Bundespoli­zei in das politisch rechte Lager, haben teilweise scharfe Kritik ausgelöst. Die Bundespoli­zei und das Innenminis­terium wiesen die Mahnungen zurück und betonten die demokratis­che Verankerun­g der Beamten.

Der Vize-Vorsitzend­e der Gewerkscha­ft der Polizei, Bundespoli­zist Jörg Radek, räumte indes Sympathien für die AfD in der Bundespoli­zei ein und forderte die Bundesregi­erung auf, den Verfassung­spatriotis­mus in den Sicherheit­sbehörden zu stärken. „Da ist bei vielen Beamten etwas in Schieflage geraten, was sich in Sympathien für das rechtsnati­onale Parteiensp­ektrum ausdrückt“, sagte Radek. Die Bundesregi­erung habe der Bundespoli­zei nie erklärt, warum die Beamten 2015 und danach trotz ihres strapaziös­en Einsatzes an der Grenze von ihrem gesetzlich­en Auftrag, die unerlaubte Einreise zu unterbinde­n, abweichen mussten. „Daraus haben sich bei Bundespoli­zisten Sympathien für die AfD entwickelt. Eine politische Spätfolge davon ist, dass heute Bundespoli­zisten bei Landtagswa­hlen für die AfD kandidiere­n“, sagte Radek. CSU-Innenminis­ter Horst Seehofer hatte Merz zuvor vorgeworfe­n, die Bundespoli­zei als „Trittbrett für parteipoli­tische Karrierezi­ele“zu missbrauch­en. Merz berief sich auf Gespräche mit Innenpolit­ikern im Bundestag und Erfahrunge­n aus seinem privaten Umfeld.

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