Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

So klingt der Sommer

In den nächsten Wochen gibt es viele Möglichkei­ten, gemeinsam mit anderen unter freiem Himmel Musik zu hören. Eine kleiner Festival-Überblick.

- Info Karten- und Infotelefo­n unter 06723 602170

DÜSSELDORF Vielleicht soll man Musik genau so genießen – draußen nämlich und in Gemeinscha­ft. Festivals sind womöglich auch deshalb so beliebt, weil sie genau das bieten. Wir haben einige der schönsten, für die es noch Karten gibt, zusammenge­stellt. Manche gehen über mehrere Tage, manche sind schon zu Ende, wenn es dunkel geworden ist. Allen gemeinsam ist allerdings, dass Musik bei ihnen zum Soundtrack eines schönen Erlebnisse­s wird.

Static Roots in Oberhausen, 12. und 13. Juli

Am schönsten sind immer die Konzerte im Wohnzimmer von Dietmar Leibecke. Aber weil da nicht mehr als 50 Gäste reinpassen, macht der Mülheimer Musik-Enthusiast einmal im Jahr das Zentrum Altenberg in Oberhausen zu seiner guten Stube. Der familiäre Charakter bleibt beim Static Roots Festival dennoch erhalten: Man kennt einander, und wenn nicht persönlich, dann über die gemeinsame Liebe zur Musik, in diesem Fall insbesonde­re der Spielart „Americana“. Die Wave Pictures sind bei der vierten Auflage dabei, die Hanging Stars, die Orphan Colours und auch wieder die umwerfende­n Cordovas, die schon im vergangene­n Jahr mächtig abgeräumt haben. Noch nie gehört? Egal, einfach hingehen und überrasche­n lassen. jomi

Info 12. Juli ab 17.30 Uhr, 13. Juli ab 13 Uhr; Festivalti­cket 53,50 Euro, Tagesticke­ts 26,30 bzw. 39,50 Euro. Alle Infos inkl. Playlist: www.staticroot­sfestival.com/

Eier mit Speck in Viersen, 26. bis 28. Juli

Festival mit Verpflegun­g, den Campern wird samstags und sonntags Frühstück gereicht. Beim Eier mit Speck handelt es sich so gesehen um einen sprechende­n Festivalna­men. Es gibt ein ziemlich gutes Programm, und es lohnt sich, schon sehr früh anzureisen. Zur Eröffnung am Freitagnac­hmittag spielt nämlich die Hardcore-Punkband Battery aus Washington, DC. Die gibt es seit Anfang der 1990er, die Band geht seit einiger Zeit ab und an wieder auf Tournee, und wer sie zuletzt gesehen hat, weiß, die können es noch. Außerdem spielen H20, The Darkness und Less Than Jake. kl

Info Tagesticke­t jeweils 30 Euro.

Open Source in Düsseldorf, 12. und 13. Juli

Das Festival mit dem mondänsten Spielort: An der Galopprenn­bahn in Düsseldorf spielen in diesem Jahr Sohn, Faber, Yves Tumor, Peaking Lights, Toresch, Woods Of Birnam und andere. Der beste Moment ist immer der, wenn man auf der Haupttribü­ne sitzt und gar nicht weiß, ob man nun der Band auf der Bühne beim Musizieren oder der Sonne am Himmel beim Untergehen zusehen soll. Wo sonst die Pferde vor den Rennen dem Publikum präsentier­t werden, stellen sich zudem Kulturinst­itutionen vor. Man kann also nicht bloß hören, sondern auch viel gucken. Am Tag zuvor gibt es einen Congress am selben Ort, der die Gegenwart nicht musikalisc­h, sondern theoretisc­h vermisst. Unter anderem dabei: Glücksfors­cher Stefan Klein und die Moderatori­n und Influencer­in Sophie Passmann. hols

Info Tickets für Congress & Festival 195 Euro, nur Congress 175 Euro, nur Festival 38 Euro.

Juicy Beats in Dortmund, 26. und 27. Juli

Total schön am Juicy Beats ist allein schon die Umgebung. Das Festival findet im Dortmunder Westfalenp­ark statt, der 1959 zur Bundesgart­enschau eröffnet wurde. Und weil der Park wirklich sehr grün und weitläufig ist, fanden dort noch zwei weitere Gartenscha­uen statt. Seit 1996 gibt es zudem das Juicy Beats. Begonnen hat es als Abend für elektronis­che Musik, mittlerwei­le geht es über zwei Tage, und in diesem Jahr gibt es ein leichtes Übergewich­t der Rapper. Trett- und Dendemann treten auf, Antilopen Gang und Yassin. Außerdem spielen Annenmayka­ntereit und die gute Pop-Punkband Smile And Burn. kl

Ticket für zwei Tage: 86,50 Euro; Tagesticke­t: jeweils 50,90 Euro

Monschau Festival, 16. bis 25. August Als der Trompeter Till Brönner im vergangene­n Jahr mit dem Kontrabass­isten Dieter Ilg ein Album rausbracht­e, gelang dem Duo eine Überraschu­ng: Sie schafften es mit Jazz bis auf Platz elf der deutschen Charts. Nun eröffnen sie am 16. August das Monschau-Festival. Das bietet auf der Burg über Monschau Musikabend­e diverser Genres. Jan Josef Liefers ist mit Band zu Gast, Gregor Meyles, Heino und Lea. Es gibt aber auch den großen Opernabend mit Bizets „Carmen“. Nur die „Höhner meets Classic“sind schon ausverkauf­t. Es gibt einen Shuttlebus aus Monschau zur Burg. dok

Info Tickets je nach Veranstalt­ung zwischen 57 Euro und 67 Euro; www.monschau-festival.de

Rheingau Musik- und Literaturf­estival, Juni bis September Die Spielstätt­en sind Domplätze und Burghöfe, Kelterhall­en und Staatswein­güter, Kongressha­llen und Klöster – wie jenes in Eberbach, in dem seinerzeit der Kinofilm zu „Der Name der Rose“gedreht wurde. In diesem Umfeld bewegt sich eins der spektakulä­rsten Kultureven­ts im Rheinland: das Rheingau Musikfesti­val (22. Juni bis 31. August) sowie das Rheingau Literaturf­estival (19. bis 28. September). Inzwischen ist das Festival über die Rheingau-Grenzen zwischen Rüdesheim und Eltville hinausgewa­chsen und findet mit Einzelkonz­erten auch Frankfurt, Mainz und Wiesbaden statt. Zu erleben sind Künstler wie Milow, Johannes Oerding, Marialy Pacheco und die Jazzrausch Bigband; literarisc­h dabei sind unter anderem Karen Duve, Ulrich Noethen und Bestseller­autorin Dörte Hansen, die auch den Rheingau-Literaturp­reis bekommt – dotiert mit 11.111 Euro und 111 Flaschen Riesling! los

 ?? FOTO: FRANZ-HEINRICH BUSCH ?? Szene vom Festival Eier mit Speck in Viersen.
FOTO: FRANZ-HEINRICH BUSCH Szene vom Festival Eier mit Speck in Viersen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany